Wochenrück- und Ausblick: Die schnelle, aber teure RTX 4080 und Pleitegeier im Fokus

Fabian Vecellio del Monego
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Wochenrück- und Ausblick: Die schnelle, aber teure RTX 4080 und Pleitegeier im Fokus

Diese Woche stand Nvidias zweite Grafikkarte der Ada-Lovelace-Architektur im Fokus der Berichterstattung auf ComputerBase: Der Test der GeForce RTX 4080 erreichte mit Abstand die meisten Leser. Es gibt viel positives zu berichten, aber kein Weg führt am Elefanten im Raum vorbei: Die Grafikkarte ist vielen Lesern viel zu teuer.

Die RTX 4080 ist technisch interessant, preislich aber nicht

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von rund 1.460 Euro ist Nvidias neue 80er-Grafikkarte mehr als doppelt so teuer wie es die GeForce RTX 3080 (Test) zu ihrem Marktstart vor rund zwei Jahren war – und das, obwohl der Leistungssprung zur vorherigen Generation im Vergleich kleiner ausfällt. Ganz anders bei der GeForce RTX 4090 (Test), die diesmal trotz eines geringeren preislichen Abstands deutlich vor der RTX 4080 rangiert: Das Flaggschiff ist im UHD-Peformancerating rund 34 Prozent schneller, während sich die RTX 4080 nur um rund 18 Prozent von der GeForce RTX 3090 Ti (Test) absetzen kann. Gegenüber dem direkten Vorgänger hat der Grafikbeschleuniger immerhin um beinahe 50 Prozent zugelegt – was aber auch dem mit 16 GB statt 10 GB deutlich größerem Grafikspeicher geschuldet ist, der im Fall der RTX 3080 bei 3.840 × 2.160 Bildpunkten bereits gelegentlich zu limitieren beginnt.

Dass die zweite Ada-Lovelace-GPU darüber hinaus neue Effizienzrekorde aufstellt und insgesamt ein gelungenes Stück Hardware darstellt, geht dennoch unter: Nur rund zwei Prozent der ComputerBase-Leser gaben in einer Umfrage an, Interesse am Kauf der neuen Grafikkarte zu haben. Rund 70 Prozent gaben hingegen zu Protokoll, dass allein der hohe Preis ein K.-o.-Kriterium darstelle. So mag es nicht verwundern, dass die Grafikkarte schon wenige Tage nach Verkaufsstart in diversen Custom-Designs und bei zahlreichen Händlern ab Lager verfügbar ist – ein Anblick, der vor rund zwei Jahren bei der gemäß UVP 700 Euro teuren GeForce RTX 3080 undenkbar war.

Wunderschöne Open World will mächtig Leistung

Auf den zweiten Platz der meistgelesenen Tests und Berichte der vergangenen Woche schafften es die Benchmarks und der Wertungsüberblick zu Marvel's Spider-Man: Miles Morales. Das Spiel sicherte sich Lob für seine stellenweise beinahe unglaublich gute Grafik, die gegenüber dem Vorgänger noch einmal deutlich aufgebohrt wurde: An das Gesamtpaket aus grafischer Präsentation und Gestaltung der Open World kommt derzeit kein anderer Titel heran. Einen Haken gibt es aber – selbst ohne aktiviertes Raytracing Bedarf es für die Grafikpracht am Besten einer High-End-Grafikkarte und mitsamt der Strahlen tun sich mehr oder minder sämtliche Grafikbeschleuniger abseits der RTX-4000-Generation schwer.

Die Pleitegeier kreisen über der Kryptowelt

Bei den Meldungen konnte sich der zweimal aktualisierte Bericht über die Insolvenz der Krypto-Handelsplattform FTX an die Spitze der Zugriffszahlen setzen. Der am 11. November 2022 bekanntgewordene Crash der Börse, die im Verdacht steht, bis zu 10 Milliarden US-Dollar veruntreut zu haben, lässt die gesamte Krypto-Branche erzittern. Zahlreiche weitere Handelsplattformen gerieten im Fahrwasser der Ereignisse ebenfalls ins Straucheln; der gesamte Markt erlitt einen gravierenden Vertrauensverlust. Betroffenen Anlegern droht der Totalverlust ihrer Einlagen. Auch zahlreiche Investmentgesellschaften und Prominente sind darunter.

Inzwischen haben sich zahlreiche Ermittlungs- sowie Regulierungsbehörden eingeschaltet – ob der schwelende Flächenbrand aber noch zu löschen ist, wird sich erst mittelfristig zeigen. Derzeit deutet noch immer vieles auf ein am Abgrund stehendes Schneeballsystem mit zwielichtigem Geschäftsgebaren und vielen Unstimmigkeiten hin.

AMD setzt die Radeon RX 7900 XT(X) auf die RTX 4080 an

Keine Unstimmigkeiten, aber nichtsdestoweniger vage Werte gibt es hingegen bei der vermuteten Leistung der Radeon RX 7900 XT(X). AMD veröffentlichte pünktlich vor dem Verkaufsstart der RTX 4080 neue Benchmarks und weitere Informationen zur RDNA-3-Architektur, blieb den Vergleich mit dem grünen Wettbewerber aber erneut schuldig – da die RTX 4080 als erkorene Konkurrenz noch nicht verfügbar war, konnte der Hersteller keine entsprechenden Benchmarks veröffentlichen, heißt es. Ob sich daran nunmehr etwas ändern wird, bleibt abzuwarten.

Es folgt die Ruhe nach dem Hardwaresturm

In jedem Fall können sich Leser in der kommenden Woche auf einen Test zu Elgatos neuem Stream Deck + mit Drehreglern freuen. Auch der Test der beiden Desktop-PC-Gehäuse Fractal Design Pop Air sowie Pop Silent steht auf dem Plan. Anderweitig wird es hinsichtlich aufregender Hardware-Neuvorstellungen nach den vergangenen ereignisreichen Wochen etwas ruhiger zugehen – RDNA 3 wird erst am 13. Dezember auf den Markt entlassen.

Mit diesem Lesestoff im Gepäck wünscht die Redaktion einen erholsamen Sonntag!