Back to the roots: Multiplayer für Cyberpunk 2077 gestrichen
Der Multiplayer-Ableger von Cyberpunk 2077 ist eingestellt worden. Ursprünglich solle er als Multiplayer-Teil mit Mikrotransaktionen nachgereicht werden. Daraus wurde nach der unfertigen Veröffentlichung des Rollenspiels nichts, da alle Ressourcen in „den wichtigen Teil“ gesteckt wurden.
Zum Verkaufsstart hatte Cyberpunk 2077 mit Programmfehlern und einer unfertig wirkenden Welt zu kämpfen. Auch die Bildraten waren weitab von toll: Auf der PlayStation 4 wurde das Spiel sogar aus dem Verkauf genommen. Die lange Liste an Mängeln im Jahr 2020 war das Todesurteil für den Multiplayer-Modus, erklären jetzt die Entwickler in einem Interview mit Eurogamer.
Zurück zu alten Stärken
Man habe schauen müssen, „wo die Prioritäten für Cyberpunk liegen“, sagte Entwickler CD Projekt Red der Webseite. Das sei am Ende gewesen, dass das Spiel gut laufe und dafür hätten „R&D-Projekte“ weichen müssen – darunter die immer wieder erwähnte Multiplayer-Komponente. Die Entwickler räumen dabei auch ein, dass sich das Studio übernommen hatte: „Wir wollten zu viele Sachen auf einmal“, erläuterte Philipp Weber, der aktuell die Story des nächsten Witcher-Spiels entwickelt, der Seite.
Als wirklich wichtiger Teil von Cyberpunk 2077 wurde am Ende der Einzelspieler-Teil ausgemacht. Adam Kiciński hatte schon im letzten Jahr angekündigt, dass die DNA von CD Projekt Red die Entwicklung von Einzelspieler-Rollenspielen mit Story-Fokus sei. Online-Fähigkeiten sollten, so der CEO des Unternehmens damals, schrittweise und nur dann eingebaut werden, wenn sie Sinn ergeben – Schritt für Schritt und mit Augenmaß, anstatt eine große Online-Welt zu bauen. Im Grunde bewegt sich das Unternehmen damit „back to the roots“.
Produktstrategie belegt Aussagen
Dass es CD Projekt damit ernst ist, belegt die Produktstrategie. Angekündigt wurde die Einzelspieler-Erweiterung Phantom Liberty für Cyberpunk 2077, die im kommenden Jahr erscheinen wird. Parallel wird The Witcher 3 ein Next-Gen-Update erhalten, das unter anderem DLSS, Ray Tracing und schickere Texturen beinhaltet, und den Titel auf PlayStation 5 sowie Xbox Series S|X neues Leben einhaucht. Zudem wird das erste Witcher neu aufgelegt und ein Witcher 4 mit neuem Protagonisten entwickelt. Von Multiplayer ist nirgends eine Rede mehr.