Dell Concept Luna: Notebook lässt sich ohne Schrauben in Einzelteile zerlegen
Unter dem Namen Concept Luna treibt Dell die Entwicklung eines nachhaltigeren Notebooks voran, das erstmals zur CES Anfang 2022 gezeigt wurde. In der aktuellen Ausführung zur CES 2023 geht das Unternehmen einen Schritt weiter und ermöglicht die Demontage in einzelne Komponenten ohne Schrauben mit nur einem Werkzeug.
Bereits das erste zu Beginn dieses Jahres gezeigte Concept Luna hatte ein Notebook mit möglichst wenigen Schrauben, einfach austauschbaren Komponenten, länger haltbarem Akku und dem Einsatz neuer Materialien zum Ziel, die sich mit geringerem Aufwand recyceln lassen. Die CO2-Bilanz sollte auch über Bauteile wie ein 75 Prozent kleineres Mainboard mit 20 Prozent weniger Bauteilen reduziert werden. Rund 50 Prozent der CO2-Bilanz könne so für diese Komponenten eingespart werden, erklärte Dell letzten Januar.
Die Komponenten waren im ersten Concept Luna so angeordnet, dass ihre Wärmeentwicklung besser voneinander abgekoppelt war, um die Langlebigkeit der Bauteile zu fördern und um auf eine aktive Belüftung verzichten zu können. Das wiederum reduzierte den Energieverbrauch, was einen kleineren Akku ermöglichte, der wiederum mit speziell für die Tiefentladung optimierten Batteriezellen bestückt war. Das für Concept Luna genutzte Aluminium wurde zudem per Wasserkraft hergestellt und für das Chassis gepresst statt energieaufwendig gefräst.
Concept Luna gibt Ideen, bleibt aber ein Konzept
Drei Wochen vor dem Start der CES 2023 in Las Vegas zeigt Dell jetzt die nächste Generation des Concept Luna, bei dem es sich nach wie vor erst einmal lediglich um ein Konzept-Notebook handelt, das zwar langfristig gesehen Ideen für die Umsetzung in der Serienfertigung von Dell geben soll, wie gezeigt aber nicht auf den Markt kommen wird.
Notebook kommt ohne Schrauben, Kabel und Kleber aus
Hatte Dell das Concept Luna in erster Generation auf nur noch vier Schrauben für die Demontage des Notebooks reduziert, kommt die aktuelle Iteration vollständig ohne Schrauben aus. Ein beigelegtes Werkzeug wird rechts in das Chassis gesteckt, woraufhin sich eine Leiste oberhalb der Tastatur entfernen und dann alle Komponenten als gesteckte Module aus dem Gehäuse nehmen lassen. Auch auf Klebstoffe und Kabel kann Dell bei dem neuen Modell vollständig verzichten. Aus Stunden des Auseinanderbauens eines klassischen Notebooks macht Dell beim Concept Luna nur wenige Minuten.
Die passenden Micro-Factory gibt es ebenfalls
Das Gerät wurde außerdem so konzipiert, dass es einfach von einem vergleichsweise kompakten Roboter auseinander genommen werden kann. Die passende „Micro-Factory“ hat Dell dafür ebenso vorgestellt. Der zugehörige Roboter kann außerdem die einzelnen Bauteile diagnostizieren und deren Zustand bewerten. Dafür sei Concept Luna mit entsprechender Telemetrie ausgestattet worden, erklärt Dell, um zum Beispiel zu ermitteln, welche Bauteile weiterhin genutzt werden können und welche nicht mehr lauffähig sind und dem Recycling zugeführt werden können. Wer etwa häufig mit einer externen Maus und Tastatur arbeite, gebe das Concept Luna vermutlich mit neuwertigen Eingabegeräten ins Recycling, während das Mainboard unter Umständen defekt sei. Ein Auto werfe man ja auch nicht weg, nur weil es neue Reifen oder Bremsen brauche, argumentiert Dell.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Dell unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.