Gnoppix 22.12: Linux 6.0, Gnome 43.2 und ein Hauch von Windows 11
Das im Juni 2003 erstmals veröffentlichte Gnoppix Linux basierte über viele Jahre auf der bekannten deutschen Linux-Distribution Knoppix des deutschen Linux-Entwicklers Klaus Knopper, nutzt heute aber das auf digitale Forensik ausgelegte Kali Linux als Fundament. Das neue Gnoppix 22.12 setzt jetzt auf Linux 6.0 und Gnome 43.2.
Kali Linux auf einem neuen Fundament
Gnoppix, das ursprünglich das Konzept von Knoppix aufgegriffen hatte und auch als Live-CD verfügbar ist, ist mittlerweile erwachsen geworden und setzt in der Basis auf das auf Penetrationstests ausgelegte Kali Linux 2022.3, das die Redaktion bereits zur Veröffentlichung im August ausführlich vorgestellt hat.
Gnoppix 20.12 übernimmt zahlreiche Anwendungen für Penetration, Reverse Engineering und Forensik von Kali Linux 2022.3, kombiniert diese aber mit einem frischen Kernel sowie einem aktuellen Desktop in Form von Gnome 43.
Optisch ist die Distribution hinsichtlich ihrer Wallpaper und der zentralen Taskleiste ein Stück weit an Windows 11 angelegt und besitzt ausgehend von der aktuellen Ausgabe von Kali Linux die nachfolgenden Änderungen respektive Aktualisierungen:
Der gesamte Unterbau ist dank Linux 6.x, Gnome 43.x und dem für das Spielen unter Linux essentiellen Grafikstack Mesa 3D in der Version 22.2 sowie aktuellen Anwendungsprogrammen wie dem freien Browser Firefox 102.5 ESR deutlich moderner als bei Kali Linux. Beide Distributionen teilen sich mit Debian aber dieselbe Abstammung. Als Ausgangsbasis für die beiden freien Betriebssysteme dient Debian Testing („Bookworm“).
Gnome 44 ist bereits in Vorbereitung
Mit dem neuesten Release, das zudem einige vorinstallierte Apps von Microsoft wie Teams und Edge auf Chromium-Basis umfasst, nimmt das Projekt „Gnoppix“ neu an Fahrt auf und wirft bereits einen Blick in die Zukunft. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf das Release des neuen Desktops Gnome 44, der voraussichtlich am 6. Februar 2023 in die öffentliche Betaphase startet.
Die offiziellen Release Notes zu Gnoppix 22.12 sind vergleichsweise umfangreich und listen die nachfolgenden Neuerungen auf.
Wie bereits für Knoppix, zeichnet mit Andreas Müller auch für Gnoppix einmal mehr ein deutscher Linux-Entwickler für das Open-Source-Projekt verantwortlich.
Eine neue Website für die Distribution, die während der COVID-19-Pandemie einen Relaunch erlebt hat, ist bereits online gegangen, befindet sich aber noch im Aufbau.
Gnoppix 22.12 steht zum Download bereit
Das 3,7 GB große und auf AMD64 optimierte Systemabbild von Gnoppix 22.12 (ISO) kann über SourceForge heruntergeladen und mit einem entsprechenden Tool, wie Rufus oder Ventoy einfach auf ein Speichermedium geschrieben werden.
Weitere Informationen liefert die offizielle Ankündigung von Gnoppix 22.12.