Gerüchte zu Nvidia-Grafikkarten: GeForce RTX 4070 Ti, 4070 und 4060 Ti werden konkreter
Die Existenz der GeForce RTX 4070 Ti, die ehemals als GeForce RTX 4080 12 GB erscheinen sollte, gelten nach zahlreichen durchgesickerten Datenblättern und aufgetauchten Custom-Designs inzwischen als gesichert. Die kolportierten Spezifikationen der beiden nächstkleineren Ada-Lovelace-Grafikkarten werden derweil immer konkreter.
Die GeForce RTX 4070 Ti ist inoffiziell offiziell
Dass Nvidia Anfang des nächsten Jahres zur CES 2023 in Las Vegas die GeForce RTX 4070 Ti vorstellen wird und es sich bei der Grafikkarte im Endeffekt um eine umbenannte GeForce RTX 4080 12 GB handelt, kann als offenes Geheimnis angesehen werden. Erste Gerüchte zur letztlichen Umbenennung der Grafikkarte kamen bereits vor einem Monat auf, später fielen erste Bezeichnungen von entsprechenden Custom-Designs von Gigabyte in der EEC-Datenbank auf. Der AD104 als Grafikchip wurde schließlich vor einer Woche erstmals abgelichtet, bevor erst vor wenigen Tagen ein italienischer Händler die Gerüchte um einen Marktstart am 5. Januar 2023 untermauerte. Sollten an der GeForce RTX 4070 Ti trotzdem noch Zweifel bestanden haben, räumten inzwischen entfernte Einträge auf den Websites der chinesischen Grafikkarten-Hersteller Colorful und PNY diese aus.
VideoCardz gelang zwischenzeitlich an Bilder einer Gigabyte RTX 4070 Ti AERO, der als Adapter eine Kabelpeitsche vom kontroversen 16-Pin-Stecker 12VHWPR auf diesmal zwei klassische 8-Pin-Stromstecker beiliegt, was mit einer gemäß Spezifikationen maximalen Leistungsaufnahme von 375 Watt (366 Watt) mitsamt der Spannungsversorgung über den PCIe-Slot zur angenommenen TDP von 285 Watt passt. Der GeForce RTX 4090 (Test) liegt ein Adapter auf vier 8-Pin-Stecker bei, während die GeForce RTX 4080 (Test) mit drei 8-Pin-Steckern auskommt.
RTX 3090 Ti | RTX 4090 | RTX 3090 | RTX 4080 16 GB | RTX 3080 | RTX 4070 Ti* | RTX 3070 | |
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Architektur | Ampere | Ada | Ampere | Ada | Ampere | Ada | Ampere |
Fertigung | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm |
GPU | GA102 | AD102 | GA102 | AD103 | GA102 | AD104 | GA104 |
SM | 84 | 128 | 82 | 76 | 68 | 60 | 46 |
FP32-ALUs | 10.752 | 16.384 | 10.496 | 9.728 | 8.704 | 7.680 | 5.888 |
RT-Kerne | 84, 2nd Gen | 128, 3rd Gen | 82, 2nd Gen | 76, 3rd Gen | 68, 2nd Gen | 60, 3rd Gen | 46, 2nd Gen |
Tensor-Kerne | 336, 3rd Gen | 512, 4th Gen | 328, 3rd Gen | 304, 4th Gen | 272, 3rd Gen | 240, 4th Gen | 184, 3rd Gen |
Base-Takt | 1.560 MHz | 2.230 MHz | 1.400 MHz | 2.210 MHz | 1.440 MHz | 2.310 MHz | 1.500 MHz |
Boost-Takt | 1.860 MHz | 2.520 MHz | 1.700 MHz | 2.510 MHz | 1.710 MHz | 2.610 MHz | 1.730 MHz |
FP32-Rechenleistung | 40,0 TFLOPS | 82,6 TFLOPS | 35,7 TFLOPS | 48,8 TFLOPS | 29,8 TFLOPS | 40,1 TFLOPS | 20,4 TFLOPS |
Speicher | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | 16 GB GDDR6X | 10 GB GDDR6X | 12 GB GDDR6X | 8 GB GDDR6 |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 384 Bit | 256 Bit | 320 Bit | 192 Bit | 256 Bit |
Speicherdurchsatz | 21 Gbps | 21 Gbps | 19,5 Gbps | 22,4 Gbps | 19 Gbps | 21 Gbps | 14 Gbps |
Speicherbandbreite | 1.008 GB/s | 1.008 GB/s | 936 GB/s | 717 GB/s | 760 GB/s | 504 GB/s | 448 GB/s |
TDP | 450 Watt | 450 Watt | 350 Watt | 320 Watt | 320 Watt | 285 Watt | 220 Watt |
Preis (UVP) | 1.329 € | 1.949 € | 1.199 € | 1.469 € | 759 € | ? | 549 € |
*inoffiziell |
Der Informationsstand ist damit bereits so gut, dass die nun erschienene neueste Version 2.52.0 des GPU-Tools GPU-Z nebst einer Unterstützung für die neuen AMD-Grafikkarten Radeon RX 7900 XT(X) (Test, Test einiger Custom-Designs) auch bereits zur erwarteten GeForce RTX 4070 Ti kompatibel ist. GPU-Z v2.52.0 kann wie gewohnt direkt unterhalb dieser Meldung aus dem Download-Bereich von ComputerBase heruntergeladen werden.
Spezifikationen und Spekulationen zur RTX 4070 und RTX 4060 Ti
Noch nicht ganz so eindeutig sieht es derzeit bezüglich der Spezifikationen der im weiteren Verlauf des ersten Halbjahrs 2023 erwarteten GeForce RTX 4070 und GeForce RTX 4060 Ti, die die bisher aufgrund der Preisgestaltung lediglich für Hardware-Enthusiasten relevante Ada-Lovelace-Grafikarchitektur in den Gaming-Mainstream bringen sollen. Die bloße Existenz der RTX 4070, die mutmaßlich als zweite Grafikkarte mit einer AD104-GPU bestückt sein wird, geht aus einem EEC-Eintrag zu Modellen von Inno3D hervor, auf den zunächst der Twitter-Nutzer @harukaze5719 aufmerksam wurde.
Der für mehr oder weniger treffsichere Vorabinformationen bekannte Twitter-Nutzer @kopite7kimi will indes bereits vor einigen Tagen weitere Details in Erfahrung gebracht haben, etwa dass der AD104-250-A1-Grafikchip 5.888 aktivierte FP32-Ausführungseinheiten bieten und die GeForce RTX 4070 wie auch die Ti-Variante über 12 GB GDDR6X-Grafikspeicher mit einem Speicherdurchsatz von 21 GB/s verfügen soll. Die TDP soll bei 250 Watt liegen. Einen übersichtlichen Vergleich zum Ampere-Pendant GeForce RTX 3070 (Test) liefert @harukaze5719.
Ebenfalls von @kopite7kimi stammen die mutmaßlichen und noch spärlicheren Spezifikationen der GeForce RTX 4060 Ti, die demnach über den kleineren Grafikchip AD106 in der Variante 350-A1 verfügen soll. Bei angenommenen 4.352 aktiven FP32-ALUs bleibt rein rechnerisch nur noch knapp ein Viertel der Leistung der GeForce RTX 4090, wobei auch der aufgrund der Verwendung von 8 GB GDDR6 über ein 128-Bit-Interface mit 18 GB/s niedrigere Speicherdurchsatz die Leistung drücken würde. Einen Überblick über die bisher durchgesickerten – und keineswegs bestätigten – Informationen zu den erwarteten Ada-Lovelace-Grafikkarten liefert VideoCardz.
Sollten sich die Gerüchte bestätigen, dann wäre im Fall der GeForce RTX 4070 Ti mit einer Leistung auf dem Niveau der GeForce RTX 3090 (Test) oder GeForce RTX 3090 Ti (Test) zu rechnen, während die mutmaßliche GeForce RTX 4070 auf dem Niveau einer Radeon RX 6800 XT (Test) und damit zwischen einer GeForce RTX 3070 Ti (Test) und einer GeForce RTX 3080 10 GB (Test) liegen sollte. Der kolportierten GeForce RTX 4060 Ti bliebe hingegen nur noch die ungefähre Leistung einer GeForce RTX 3070 oder gar GeForce RTX 3060 Ti (Test). Im Generationensprung von RTX 3060 Ti zu RTX 4060 Ti hätte sich dann, sollten sich die Gerüchte als wahr erweisen, sowohl bei der Leistung als auch beim Grafikspeicher wenig bis nichts getan, was berechtigte Zweifel an den Informationen aufkommen lässt.
Informationen sind mit Vorsicht zu genießen
Zwar sind die entsprechenden Gerüchte durchaus gehaltvoller als die bereits vor einem Monat kursierenden bloßen Mutmaßungen zur GeForce RTX 4060, letztlich handelt es sich aber auch diesmal aber um eine voreilige und spekulative Rechnung, die weder den Raytracing-Fortschritt der Ada-Lovelace-Generation noch DLSS 3 (Test) berücksichtigt und angesichts der bis dato völlig unbekannten Preise der erwarteten Grafikkarten wenig aufschlussreich ist – auch im Laufe der den nächsten Monate wahrscheinlich auftauchende erste Benchmark-Ergebnisse werden in dieser Hinsicht nicht weiterhelfen. ComputerBase wird zu gegebener Zeit mit den gewohnt umfangreichen Tests und Benchmarks aufwarten.
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