Hamoa: Qualcomms Oryon-SoC soll insgesamt 12 Kerne bieten
Kommendes Jahr will Qualcomm mit Oryon wieder eine eigens entwickelte CPU anbieten, die zuerst in Notebooks zum Einsatz kommen soll. Die ersten Features der neuen Plattform hat jetzt WinFuture zusammengetragen. Demnach kommt der intern „Hamoa“ getaufte Chip auf 12 Kerne, nutzt LPDDR5X und kann auf schnellen UFS 4.0 zugreifen.
Qualcomm hat den Schleier über dem Namen Oryon erst vor wenigen Wochen zum Snapdragon Summit gelüftet und damit die Bezeichnung für künftige Arm-SoCs mit eigener Mikroarchitektur bekannt gegeben, die neun Jahre nach der Krait-400-CPU im Snapdragon 800 wieder Custom-CPUs in das Portfolio des Anbieters bringen, nachdem zuletzt ausschließlich leicht angepasste Arm-Designs auf Basis der Cortex-CPUs zum Einsatz kamen.
Zwei Varianten in der Entwicklung
Laut WinFuture werde der Nachfolger des derzeitigen Snapdragon 8cx Gen 3, der unter anderem im Lenovo ThinkPad X13s (Test) zum Einsatz kommt, unter dem internen Codenamen „Hamoa“ entwickelt und soll die Modellnummern SC8380X und SC8380XP aufweisen. Die Nummern passen zur bisherigen Namensgebung, denn der 8cx Gen 3 läuft intern als SC8280. Die „P“-Variante könnte für eine stärkere Version im Vergleich zum Basismodell stehen.
Efficiency-Kerne kehren zurück
Bereits zuvor hatte es Gerüchte gegeben, wonach das erste SoC auf Basis der Oryon-CPU mit acht Performance- und mit vier Efficiency-Kernen laufen wird. Diese spezifische Unterteilung kann WinFuture zwar nicht explizit nachweisen, die Seite will aber Belege für einen Aufbau mit insgesamt 12 CPU-Kernen vorliegen haben. Der noch aktuelle Snapdragon 8cx Gen 3 läuft mit vier Arm Cortex-X1 mit bis zu 2,995 GHz und vier Cortex-A78 mit bis zu 2,4 GHz. Qualcomm verzichtet somit vollständig auf Efficiency-Kerne. Als weitere Eckdaten des neuen Chips werden LPDDR5X als aufgesetzter RAM und der Support von UFS 4.0 genannt. Mit UFS 4.0 wird der Durchsatz der M-PHY-Schnittstelle gegenüber UFS 3.0 auf 23,2 Gbit/s respektive 2.900 MB/s pro Leitung verdoppelt. Da wie beim Vorgänger zwei Leitungen genutzt werden können, steigt der maximale Datendurchsatz auf brutto 46,4 Gbit/s oder 5.800 MB/s.
Hintergrund zu Oryon und Nuvia
Hintergrund zu Oryon: Der Name bezieht sich auf Qualcomms erste Custom-CPU seit Krait, deren Entwicklung der Übername von Nuvia folgt. Nuvia wurde im Frühjahr 2019 von John Bruno, Manu Gulati und Gerard Williams III gegründet. Insbesondere Williams III gilt als ehemaliger Senior Director for Platform Architecture bei Apple als Koryphäe der SoC-Entwicklung. Williams III war von 2009 bis 2019 für alle CPU-Entwicklungen bei Apple verantwortlich und läutete mit dem Apple A7 die 64-Bit-Ära der Smartphones ein. Er leitete bei Apple zuletzt die Entwicklung des Firestorm-Designs, das als großer CPU-Core im A14 Bionic sowie im M1, M1 Pro und M1 Max zum Einsatz kommt. Oryon soll nächstes Jahr in die Snapdragon-Plattformen beginnend mit dem Notebook-Segment einziehen.