Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Extreme auf 45-nm-Steroiden
Im Test vor 15 Jahren stand der Intel Core 2 Extreme QX9770 (Test) mit Penryn-Architektur und 45-nm-Fertigung. Mit 3,2 GHz Chiptakt und einem 1,6 GHz schnellen Front Side Bus (FSB) sollte der QX9770 nicht nur rasend schnell sein, sondern zeigen, was Intel generell so drauf hatte.
Penryn am Anschlag
Der Core 2 Extreme war mit vier Kernen bei 3,2 GHz der am höchsten getaktete Quad-Core-Prozessor, den Intel vor 15 Jahren im Programm hatte. Er war zudem der erste Penryn-Prozessor, der einen 1,6 GHz schnellen Front Side Bus besaß. In Kombination mit der Unterstützung für schnellen DDR3-1600-RAM lagen die Vorteile auf der Hand.
Aufgrund der TDP von hohen 136 Watt gab Intel nur den neuen X48-Chipsatz für die Nutzung des QX9770 frei – die älteren X38- und P35-Chipsätze bzw. darauf basierende Plattformen unterstützten offiziell nur 130-Watt-TDP-CPUs. Einige Hersteller wie Asus oder Gigabyte gaben ihre älteren Platinen dennoch für den QX9770 frei.
Merkmale | Core 2 Extreme (Quad-Core) |
Core 2 Quad, Core 2 Extreme (Quad-Core) |
Core 2 Duo, Core 2 Extreme (Dual-Core) |
Core 2 Duo (Dual-Core) |
---|---|---|---|---|
Logo | ||||
Codename | Yorkfield (2 × Wolfdale) |
Kentsfield (2 × Conroe) |
Conroe | Allendale |
Taktrate oder Modellnummer (Takt in GHz) |
QX9770 (3,20)0 QX9650 (3,00) Q9550 (2,83) Q9450 (2,66) |
Q6600 (2,40) QX6700 (2,66) QX6800 (2,93) QX6850 (3,00)1 |
E6300 (1,86)3 E6320 (1,86) E6400 (2,13)3 E6420 (2,13) E6540 (2,33) E6550 (2,33)1, 4 E6600 (2,4) E6700 (2,66) E6750 (2,66)1, 4 X6800 (2,93) E6850 (3,00)1, 4 |
E4300 (1,80)2, 5 E4400 (2,00)2, 5 E4500 (2,20)2, 5 E4600 (2,40)2, 5 E6300 (1,86) E6400 (2,13) |
Fertigung | 45 nm | 65 nm | ||
Sockel | Sockel 775 | |||
Kerne | 4 (MCP) | 2 | ||
Multithreading | – | |||
Frontside-Bus | 1.333 MHz QDR 1.600 MHz QDR6 |
1.066 MHz QDR 1.333 MHz QDR6 |
1.066 MHz QDR 1.333 MHz QDR6 |
800 MHz QDR6 1.066 MHz QDR |
Frontside-Bus-Last | 2 | 1 | ||
Peripherieinterface | Extern | |||
Speichercontroller | Extern | |||
Transistoren | 2 × 410 Mio. | 2 × 291 Mio. | 291 Mio. | 167 Mio. |
Chipgröße | 2 × 107 mm² | 2 × 143 mm² | 143 mm² | 111 mm² |
L1-Execution-Cache | 2 × 2 × 32 kByte | 2 × 32 kByte | ||
L1-Daten-Cache | 2 × 2 × 32 kByte | 2 × 32 kByte | ||
L2-Cache | 2 × 6.144 kByte | 2 × 4.096 kByte | 1 × 2.048 kByte0 1 × 4096 kB |
1 × 2048 kB |
L2-Anbindung | 256 Bit | |||
L2-Modus | L1 inclusive | |||
Cache insgesamt | 2 × 6.144 kByte | 2 × 4.096 kByte | 2.048 kByte6 4.096 kByte |
2.048 kByte |
Energiesparfunktion | C1E, Enhanced SpeedStep (EIST) |
C1E, Enhanced SpeedStep (EIST) |
C1E, Enhanced SpeedStep (EIST) |
C1E, Enhanced SpeedStep (EIST) |
Date Execution Prevention (NX-Bit) |
✓ | |||
64-Bit-Technologie | ✓ (EM64T) | |||
Virtualisierungs- Technologie |
✓ (Vanderpool) | |||
CPU-Architektur | 14-stufige Pipeline (Core) |
|||
Befehlssätze | MMX SSE SSE2 SSE3 SSSE3 SSE4.1 VT |
MMX SSE SSE2 SSE3 SSSE3 VT |
MMX SSE SSE2 SSE3 SSSE3 VT TXT |
MMX SSE SSE2 SSE3 SSSE3 VT |
0 Besitzt einen 1.600 MHz schnellen Frontside-Bus 1 Besitzt einen 1.333 MHz schnellen Frontside-Bus 2 Besitzt einen 800 MHz schnellen Frontside-Bus 3 Besitzt 2 MByte L2 Cache (Im Silizium sind 4 MByte vorhanden, 2 MByte sind deaktiviert) 4 Unterstützt Trusted Execution Technology (TXT, ehemals La Grande) 5 Unterstützt keine Virtualisierungstechnologie (VT, ehemals Vanderpool) 6 Nur bei ausgesuchten Modellen |
Zu schnell zum Spielen
Je nach Anwendungsszenario war der QX9770 in Kombination mit einer Radeon HD 2900 XT im Durchschnitt zwischen 4 und 8 Prozent schneller als der zweitschnellste Quad-Core-Prozessor, der QX9650. Auf die Vorgängergeneration, im Test vertreten in Form des Intel Core 2 Quad Q6700, betrug der Vorsprung zwischen 16 und 31 Prozent. Intels schnellster Dual-Core, der Core 2 Extreme X6800, wurde teilweise um nahezu 50 Prozent abgehängt. Insbesondere in Spielen fielen die Vorteile kleiner aus, hier lagen die anderen CPUs deutlich näher an dem QX9770 – egal ob Dual- oder Quad-Core.
Wem diese Leistung nicht ausreichte, der konnte den Prozessor übertakten – als Extreme Edition besaß er einen offenen Multiplikator. Im Test erreichte der QX9770 problemlos eine Taktrate von 4,15 GHz mit einer auf 1,45 Volt erhöhten Spannung. Der Leistungsgewinn fiel je nach Anwendung unterschiedlich aus – wie erwartet brachte die Übertaktung keine großen Vorteile für Spiele, wenn in hohen Details und Auflösungen gespielt wurde. Als Vergleich diente hier Company of Heroes in minimalen Einstellungen und 800 × 600 Pixeln: In diesem Fall stieg die Leistung um nahezu 20 Prozent an.
Fazit
Der Core 2 Extreme QX9770 war ein Vorzeigeprojekt: Er bot extreme Leistung zu einem extremen Preis. Denn mit 1.399 US-Dollar im Großhandel fiel der Preis noch höher aus als bei den vorherigen Extreme Editions, bei denen Intel traditionell etwa 1.000 US-Dollar berechnete. Für Spieler lohnte sich die Anschaffung eines QX9770 nicht. Nur wer stark parallelisierbare Programme, die quasi ausschließlich auf der CPU berechnet wurden, benutzte, konnte von den extrem schnellen vier Kernen profitieren.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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