Intel-Leak: Erste technische Daten für viele zukünftige CPUs
Granite Rapids-AP, Arrow Lake und Meteor Lake für den Desktop, dazu viele Sockel- und RAM-Konfigurationen, verrät ein Leak der Intel-Webseite. Dieser erlaubt einen groben Blick auf den Fahrplan und untermauert Gerüchte und bisherige Vermutungen, wirft aber auch Fragen auf, was es beispielsweise mit Fischer Lake auf sich hat.
Die Informationen auf der Intel-Webseite enthalten keine exakten Details zu möglichen Kern-Konfigurationen oder gar Taktangaben, vielmehr spezifizieren sie über den Codenamen die Plattform, das zugehörige Marktsegment als auch den genauen Sockel sowie zum Teil die RAM-Unterstützung.
Arrow Lake und Meteor Lake
Ein Beispiel ist die zukünftige CPU Intel Arrow Lake: Diese Lösung wird unter anderem als Arrow Lake-PX geführt, die LPDDR5X-8400 unterstützt. Aber auch Arrow Lake-S mit DDR5-Unterstützung nicht nur per UDIMM, sondern auch per SO-DIMM und mit ECC-Support listet das Dokument auf.
Von Intel Meteor Lake gibt es drei Versionen: S für den Desktop, M und P für Mobile und RAM-Support bis hinauf zu LPDDR5X-7500. Die Gerüchte besagten zuletzt, dass Meteor Lake und Arrow Lake überschneidend in den Markt gelangen sollen, Meteor Lake eher ins Notebook, Arrow Lake in den Desktop. Zumindest denselben neuen Desktop-Sockel nutzen beide Lösungen, und auch der ist hinterlegt: LGA1851-MTL-S Interposer – genau der war bereits zuvor als Gerücht gehandelt worden.
Lunar Lake ab dem Jahr 2025+
Intel Lunar Lake ist der bereits vom Hersteller offiziell bestätigte Codename für ein zukünftiges Produkt, welches auf Arrow Lake folgt. Mit dabei ist für Lunar Lake-MX deshalb auch Support für LPDDR5X-8500. Eine Desktop-Variante ist den Dokumenten bisher nicht geführt, nur eine Version fürs mobile Segment spricht dafür, dass hier noch der passende Weg gefunden werden soll. Da Lunar Lake in Intel-18A-Fertigung frühestens im Jahr 2025 erscheinen soll, dürften in den kommenden zwei bis drei Jahren noch weitere Einsatzgebiete definiert werden.
Massive Sockel im Server
Die neue Plattform Birch Stream (BHS) im Server wird einige neue große Sockel hervorbringen. Diese beerben die jetzt erst eingeführte Plattform Eagle Stream rund um den Sockel LGA 4677, auf der die CPUs Intel Sapphire Rapids und Intel Emerald Rapids Platz finden. Birch Stream übernimmt darauf folgend mit CPUs der Familie Intel Granite Rapids. Von dieser CPU wird es umfangreiche Auskoppelungen für jedes Marktsegment geben. Ganz oben steht eine neue AP-Plattform, die seit Cascade Lake-AP nicht bedient wird. Birch Stream-AP nutzt in mehreren Varianten einen „LGA7529-BHS-AP Interposer“.
Mit Birch Stream in der ganz großen Variante schwimmt auch der Name Sierra Forest mit. Dieser ist nur ein einziges Mal in der Auflistung zu finden, genau diese Lösung wurde vor über einem Jahr erstmals in dieser Kombination mit riesigem Sockel benannt und auch Intels Roadmap nannte ihn zuletzt.
Granite Rapids wird es aber auch als D-Version geben und darüber Ice Lake-D ablösen. Hierfür sind die beiden verlöteten Sockel BGA3898 und BGA4368 hinterlegt. Der Standard-Sockel von Granite Rapids-SP, wie alle regulären Server-Prozessoren seit einigen Jahren intern genannt werden, wird anscheinend der Sockel LGA 4710, der mehrfach in verschiedenen Ausführungen zu finden ist. Aber auch BHS-SP im Sockel LGA 4677 ist zu finden – inwiefern dieser kompatibel mit dem bisherigen Sockel ist, bleibt aber abzuwarten.
Kein Garant für ein Erscheinen
Wie in der Vergangenheit bereits gesehen, heißen Einträge und sogar erste Tools für Prozessoren auf Intels Webseite nicht zwangsweise, dass diese es auch wirklich auf den Markt schaffen werden. Berühmt dafür waren in den letzten Jahren diverse Ableger von Cannon Lake und Ice Lake-S, welche bereits auf dem Reißbrett fertig und die entsprechenden Tools hergestellt waren, das Produkt letztlich aber aufgrund des viel zu späten Zeitpunkts und der Fertigungsprobleme verworfen wurde.
Wiederum einige kaum genannte Lösungen könnten in Zukunft größer auf der Bildfläche erscheinen, je nachdem, wie sich der Markt entwickelt. Was also hinter dem ebenfalls entdeckten Eintrag zu Fischer Lake steckt, kann heute noch nicht abgeleitet werden.