NUC 13 Extreme im Test: Intels Mini-Gaming-PC ist jetzt größer als ein DAN Cases A4
Der NUC 13 Extreme „Raptor Canyon“ beseitigt durch ein neues Gehäuse viele Probleme der Vorgänger. Fortan ist er zwar deutlich größer, aber dafür auch viel schlagkräftiger, denn er hat keine Probleme mehr mit schnellsten Prozessoren und selbst große Grafikkarten finden Platz.
Intel NUC Extreme musste sich wandeln
Zwei Generationen in Folge, sowohl beim NUC 11 Extreme (Test) als auch beim NUC 12 Extreme (Test), hat ComputerBase zwar die Idee des NUC Extreme gelobt, das Produkt jedoch auch stets wegen der schlechten Durchlüftung und den daraus resultierenden viel zu hohen Temperaturen und Leistungseinschränkungen kritisiert.
Die Neuauflage NUC 13 Extreme verspricht nun, genau diese Punkte zu verbessern, weshalb die Redaktion das Muster des Herstellers auch dieses Jahr angenommen und es einem Test unterzogen hat.
NUC 13 Extreme bringt den Wandel
Beim NUC 13 Extreme hat sich Intel deshalb noch einmal explizit dem Thema Durchlüftung und Kühlung angenommen. In der Marketingfachsprache heißt das: „(The) airflow is optimized to minimize noise and throttling during hours of intense gameplay“. Der NUC 13 Extreme soll also leises und problemloses Spielen über Stunden ohne Performanceeinbußen ermöglichen. Allerdings hat Intel nicht nur das Gehäusevolumen von 8 auf 14 Liter vergrößert, sondern auch noch einmal die Hardware aufgebohrt, was natürlich kontrapoduktiv sein kann. Der Test wird dem nachgehen. Als „Mini-PC“ bezeichnet Intel das System weiterhin.
Der neue Standard für Mini-PC Gaming – Der Intel NUC 13 Extreme macht massive Gaming-Leistung auf einem Mini-PC möglich, mit einer Leistung jenseits der Charts und noch nie dagewesenen Funktionen – und das alles mit einem neu entwickelten thermischen Design.
Das nochmals größere Gehäuse ist direkt die sichtbarste Änderung, zumindest bevor man die Seitenteile entfernt. Mit dem NUC 11 Extreme hatte Intel seinerzeit das Gehäuse erstmals von 5 auf 8 l aufgebohrt, beim NUC 12 Extreme wurde das beibehalten. Damit einher kamen dann aber auch die erwähnten Probleme. Die CPUs wurden zwar immer schneller, aber auch fordernder. Dem wird nun abermals beim Volumen Tribut gezollt: Das Gehäuse wächst von 8 auf 14 l. Das klingt auf den ersten Blick erneut nach nicht viel, ist es aber. Der NUC 13 Extreme ist nun fast ein ausgewachsener Desktop, der viele Lüfter aufnimmt, um frische Luft für CPU und GPU bereitzustellen – der Größenvergleich neben einem klassischen ATX-Mainboard in der Redaktion zeigt das. Ein DAN Cases ist selbst in der größeren Ausführung DAN Cases/LianLi A4-H2O mit 11 Litern kompakter.
Platz für 450-Watt-Grafikkarte mit drei Slots
Apropos GPU. Die Grafikkarte darf statt bisher 30,5 cm nun 31,3 cm lang sein, jedoch nicht mehr nur zwei Slots Bauhöhe bieten, sondern drei. Damit wird Intel vielen modernen Custom-Lösungen gerecht, denen zwei Slots Bauhöhe bei schnellen Grafikkarten längst nicht mehr ausreichen. Die Auswahl an kompatiblen Modellen umfasst damit auf dem Papier sogar die GeForce RTX 4090 Founders Edition, doch dazu unten mehr.
Darüber hinaus können Grafikkarten im NUC 13 Extreme ab sofort bis zu 450 Watt über drei 8-Pin-Stromanschlüsse abrufen. Der Einbau eines solchen Monsters nahe dem Maximum ist jedoch trotz guter Zugänglichkeit zum NUC-13-Gehäuse eine kniffelige Angelegenheit.
Der Prozessor nutzt jetzt DDR5-RAM
Die kleine Hauptplatine, die Intel erneut als Compute-Element unter dem Codenamen „Shrike Bay“ konstruiert, wechselt mit Raptor Lake-S auf DDR5 als SO-DIMM. Dieser Schritt kam im Vorgängermodell überraschend nicht zum Zuge, führte eigentlich doch Alder Lake genau diesen RAM-Standard bei Intel ein. Offiziell nennt der Hersteller keine maximale Geschwindigkeit. Im BIOS wird beim Test aber sichtbar, dass XMP unterstützt wird. Demnach können auch schnellere Module genutzt werden, wenngleich das Testmuster mit DDR5-4800 unter dem offiziellen Standard von Raptor Lake-S mit DDR5-5600 arbeitete.
Z690-Chipsatz bleibt, Kartenleser geht
Da Raptor Lake-S die gleichen Features wie Alder Lake-S hinsichtlich Konnektivität bietet und Intel beim NUC 13 Extreme erneut auf den Z690-Chipsatz statt des neuen Z790 setzt, sind auch die meisten internen und externen Anschlüsse ziemlich ähnlich gelagert, was zudem wieder 10-Gigabit-LAN von AQtion einschließt. Der neue NUC 13 Extreme kann dank seiner Größe zusätzliche 2,5-Zoll-Speicherlösungen fassen, dafür gibt es nun vier statt zwei SATA-Ports. Beim M.2-Standard bleibt mit drei PCIe-4.0-Anschlüssen alles beim Alten. Nicht mehr ab Werk geboten wird nun ein Kartenleser, der beim NUC 12 Extreme noch dabei war.
Die Ausstattung des NUC 13 Extreme
Drei grundlegende Konfigurationen gibt es vom NUC 13 Extreme, die sich jeweils nur bei der CPU unterscheiden: Core i5-13600K, Core i7-13700K oder Core i9-13900K (Test). Sie sind laut Intel auch im NUC 13 Extreme „unlocked“, was in dem Fall aber heißt, dass sie nicht per se auf die Processor Base Power (BPW) von 125 Watt gebremst werden, sondern PL2 für eine gewisse Zeit (Tau) ausspielen dürfen. Beim Testmodell Core i9 funktioniert das auch, wie das Verlaufsdiagramm später zeigen wird.
Intel NUC 13 Extreme Kit – Raptor Canyon | |||
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Preis (UVP): | 1.179 bis 1.549 US-Dollar, keine Einführung in DE vor 2023 | ||
CPU: Integrierte GPU: Chipsatz: |
Intel Core i5-13600K, 3,5–5,1 GHz, 24 MByte L3-Cache 14 Kerne/20 Threads Intel UHD 770, 1,5 GHz Intel Z690 |
Intel Core i7-13700K, 3,4–5,4 GHz, 30 MByte L3-Cache 16 Kerne/24 Threads Intel UHD 770, 1,6 GHz Intel Z690 |
Intel Core i9-13900K, 3,0–5,8 GHz, 36 MByte L3-Cache 24 Kerne/32 Threads Intel UHD 770, 1,65 GHz Intel Z690 |
Grafikkarte: | Nicht enthalten, max. 31,3 cm Länge, Triple-Slot-Höhe, 450 Watt (3 × 6+2-Pin), PCIe x16 Gen 5 |
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Arbeitsspeicher: | Nicht enthalten, 2 × DDR5-4800+, SODIMM, max. 1,1+ Volt, max. 64 GByte |
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Massenspeicher: | Nicht enthalten, 3 × M.2 2280 4 × SATA |
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Interne Anschlüsse: | 1 × PCIe x16 Gen 5 4 × SATA 6.0 Gb/s 3 × M.2 2280 PCIe x4 Gen 4 1 × M.2 2216, belegt mit Intel Killer Wi-Fi 6E AX1690i, 802.11ax 2x2 + Bluetooth 5.2/5.3 |
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Externe Anschlüsse: | 2 × Thunderbolt 4 Typ C (USB 4) 6 × USB 3.2 Gen 2, Typ A 1 × USB 3.2 Gen 2x2, Typ C 2 × USB 3.2 Gen 1, Typ A 1 × 2,5 Gigabit-LAN (Intel i226-V) 1 × 10 Gigabit-LAN (Marvell AQtion AQC113) 1 × HDMI 2.1 (plus Grafikkarten-Anschlüsse, sofern verbaut) 1 × Kopfhörer 1 × Kensington-Lock |
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Abmessungen: | 337 × 318 × 129 mm | ||
Lieferumfang: | Integriertes Netzteil 750 W + Stromkabel, 2 × 120-mm-Lüfter, Quick-Start-Guide, Handbuch |
Die Ausstattung beinhaltet letztlich keine Überraschung und ist Intel-typisch auch ausführlich dargelegt. Dabei wird einmal mehr aber der Irrsinn vor allem bei USB deutlich. Der NUC weist davon nämlich 3.2 Gen 1, Gen 2, Gen 2x2 und USB 4 (via Thunderbolt 4) auf, also quasi alles, was es aktuell als Standard gibt.
Ob der wegrationalisierte Kartenleser bei einem Gaming-System vermisst wird, ist Geschmackssache. Drei direkt von der Front zugängliche USB-Ports erlauben hier zur Not auch schnell den Anschluss einer Alternative.
Installation und Alltagserfahrungen
Der NUC 13 Extreme ist erneut ein sehr hochwertig ausgeführtes System, angesichts des hohen Preises jenseits der 1.200-Euro-Marke in kleinster Form ohne RAM, SSD und Grafikkarte muss er das aber auch sein. Das Gehäuse ist leicht zugänglich, die Seitenteile sind schnell ohne Schrauben entfernt. An der Ober- und Unterseite muss dann aber doch schnell ein kleiner Kreuzschraubendreher zum Einsatz kommen, die Grafikkarte wird nämlich über die besagte Unterseite montiert.
Kleinere Lösungen könnten auch über die Seite eingebaut werden, bei großen wird es allerdings schnell ziemlich eng, viel Fingerspitzengefühl ist gefragt. So etwas gilt auch für Kleinigkeiten wie die Befestigung der Grafikkarte an deren kurzer rechter Seite: Zwei Schrauben verbinden sie hier mit dem Gehäuse, sie sind jedoch breiter als die Öffnung. Hier hilft nur ein Durchwinkeln durch die schmalen Schlitze, sodass die Schrauben nicht irgendwo im Gehäuse verschwinden – was beim Zusammenbau in der Redaktion mehrfach passiert ist. Dann wiederum hilft nur Umdrehen und Schütteln, bis sie wieder herausfallen.
Rein physisch passt auch eine RTX 4090
Entfernt man diese zusätzliche Halterung, die kleinere Grafikkarten stabil in Position hält, und wird auch noch das dritte Slot-Blech los, ist Platz geschaffen selbst für die schnellste Grafikkarte: eine Nvidia GeForce RTX 4090 als Founders Edition (Test).
Doch diese Rechnung wurde ohne das Stromkabel bzw. den im NUC notwendigen Adapter gemacht. Eine direkt am Stecker der Grafikkarte angewinkelte Variante könnte passen, der Standard-Adapter ist hingegen ungeeignet. Mehr als 450 Watt sind der Grafikkarte im NUC dann nicht zu entlocken, denn mehr als drei 8-Pin-Stecker gibt es nicht.
Realistisch betrachtet sind es dann eben doch die kleineren Karten, die für den Einsatz hier geeignet sind, wenn möglich ohne Adapter und Umbauten. In naher Zukunft kann das auch die erwähnte Radeon RX 7900 XTX sein, die als Referenzdesign nicht größer als die Vorgänger ausfallen dürfte.
Speichereinbau einfach, Massenspeicher schwieriger
Am einfachsten lässt sich der RAM verbauen. Offiziell gibt Intel nur DDR5-SODIMM an, da aber XMP unterstützt wird und Raptor Lake bereits DDR5-5600 nutzt, sind hier theoretisch keine echten Grenzen gesetzt. Massenspeicher fasst das System eine ganze Menge: Drei M.2-Slots können jeweils 8 TByte große SSDs aufnehmen, hinzu kommen zwei SATA-SSDs mit gleicher Größe – problemlos wären 40 TByte SSD-Platz im System umsetzbar. Realistisch ist dies vermutlich aber eher weniger. An die M.2-Slots zu gelangen, ist wieder etwas mehr Aufwand, denn sie sitzen quasi direkt hinter den RAM-Slots auf der Rückseite – das Compute-Element muss dazu ausgebaut werden. Für die 2,5-Zoll-Lösungen ist im Gehäuse Platz, sie sind dann im Prinzip hinter der Grafikkarte platziert.
Intel hat dazu ein gutes Talking-Tech-Video zum NUC veröffentlicht, das viele Dinge anschaulich macht und auch den Einbau zum Teil darlegt. Es geht zu Beginn etwas auf die Hintergründe der neuen NUC ein und zeigt im späteren Verlauf die Zerlegung in Einzelteile.
Voll bestückt bootet das System problemlos durch, da sich alles letztlich um Standard-Intel-Teile eines typischen Desktop-PCs handelt. Auch in Windows 11 gibt es deshalb keine Probleme, das System ist sofort fertig für den Einsatz. Dabei fällt die Geräuschkulisse positiv auf: Im Leerlauf ist das System kaum wahrzunehmen – Fan Stop bei der Grafikkarte sei Dank. Auch die anderen Lüfter arbeiten nur mit weit reduzierter Drehzahl. Wie sich das eventuell bei Last ändert, gilt deshalb gleich den ersten Untersuchungen.
Leistungsaufnahme, Lautstärke und Benchmarks
Wie sich der NUC im Alltag schlägt, hat die Redaktion in ganz verschiedenen Szenarien untersucht. Beim Browsen, der Video-Wiedergabe oder ähnlichen leichten Lasten ist das System erwartungsgemäß extrem flott. Dank schnellstem Desktop-Prozessor für diese Aufgaben und einem Betriebssystem auf einer flotten SSD ist nichts anderes zu erwarten gewesen.
Wird das System für volle Last gefordert, zeigen sich zwei Dinge. Bei kurzen Lastspitzen auch über alle Kerne und maximaler Last für das System springen die Lüfter nicht sofort an und machen Radau. Stattdessen arbeiten sie etwas verzögert, laufen auf der anderen Seite nach längerer Volllast entsprechend etwas nach.
Die Leistungsaufnahme der Testkonfiguration ist im Leerlauf nicht niedrig und unter maximaler Last mit vollem Turbo entsprechend hoch. Wird dieser dann nach knapp 30 Sekunden beendet, pendelt sie sich bei knapp 250 Watt für das ganze System mit Core i9-13900K und Asus GeForce RTX 3080 Ti TUF Gaming OC ein. In der Spitze liegt die Package-Power der CPU allein bei 259 Watt und die Temperatur bei 101 °C, abgefangen zieht der Prozessor dann 125 Watt und wird 83 °C warm, bei langsam drehenderen Lüftern. Diese Werte sind durchaus normal, der Intel Core i9-13900K hat sie auch im regulären Test so gezeigt.
Modell | Szenario | Windows-Leerlauf | Teillast (1 Kern) | Volllast (alle Kerne) |
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Intel NUC 13 Extreme (Core i9) | Lautstärke | <30 dB | 33 dB | 41 -> 37* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 43 Watt | 104 Watt | 349 -> 241* Watt | |
Intel NUC 12 Extreme (Core i9) | Lautstärke | <30 dB | 33 dB | 42 -> 35* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 48 Watt | 93 Watt | 270 -> 137* Watt | |
Intel NUC 11 Extreme (Core i9) | Lautstärke | <30 dB | 39 dB | 45 -> 39* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 42 Watt | 82 Watt | 176 -> 122* Watt | |
Intel NUC 9 Extreme (Core i9) | Lautstärke | <30 dB | 39 dB | 45 -> 38* dB |
Leistungsaufnahme (Steckdose) | 34 Watt | 77 Watt | 149 -> 103* Watt | |
Lautstärke-Messungen orthogonal zur Oberfläche, 40 cm Abstand von vorn | ||||
* Zu Beginn Turbo-Modus, danach dauerhaft im Powerlimit |
Wird im Spiel zusätzlich zur CPU die Grafikkarte voll gefordert, wird klar, warum auch das Netzteil vergrößert wurde. Während sich F1 2022 noch mit knapp 460 Watt Leistungsaufnahme zufrieden gibt, bringt es Cyberpunk 2077 auf fast 550 Watt für das komplette System.
Hohe CPU-Leistung knapp unterm Maximum
Noch einmal zurück zum Prozessor und dessen Leistung. Hier zeigen sich nämlich doch kleinere Einschränkungen bei der Performance, die aber auf die Last ankommen. Denn im NUC 13 Extreme greift das Powerlimit nach einer gewissen Zeit, „unlocked“ ist dann nichts mehr. Und so zeigt der Intel Core i9-13900K je nach Testumfeld eine Leistung, die mal dem absoluten Maximum entspricht, im schlimmsten Fall aber auch einer CPU, die direkt bei 125 Watt gedeckelt ist. Das ist kein K.-o.-Kriterium, sollte allerdings dennoch klar sein.
Test | im NUC 13 (125/250* W) | im Desktop (125/125 W) | im Desktop (125/253* W) | im Desktop (unlimited) |
---|---|---|---|---|
CB23 Single | 2.222 Punkte | 2.257 Punkte | 2.273 Punkte | 2.275 Punkte |
CB23 Multi | 35.352 Punkte | 31.999 Punkte | 39.551 Punkte | 41.012 Punkte |
Corona 1.3 Bench | 43 s | 43 s | 35 s | 35 s |
Blender Benchmark | 477 s | 461 s | 376 s | 371 s |
*Offizieller Tenor: Unlocked |
Im Verlaufsdiagramm wird das auch direkt deutlich. Insbesondere lange dauernde Anwendungen bei hoher Last lassen die CPU so agieren, als wäre sie von Haus aus direkt auf 125 Watt limitiert. Dieser Umstand ist allerdings nicht nur bei NUCs so, viele OEM-PCs oder aber auch von Systemintegratoren entworfene Lösungen halten sich oft streng an die TDP-Richtlinien des Herstellers, die dieser für Selbstbau-Lösungen und mit passendem Mainboard jedoch zu gern auch selbst über Bord wirft.
Beim Gaming zählt die Grafikkarte
Der NUC 13 Extreme kommt als Barebone in den Handel, für ein Gaming-System fehlt also das entscheidende Merkmal: eine Grafikkarte. Im Testsample hat Intel eine Asus GeForce RTX 3080 Ti aus der TUF-Familie verbaut. Sie kratzt schon am aktuell maximal Möglichen, insbesondere reizt sie den vorhandenen Platz aus. In naher Zukunft könnten aber durchaus noch schnellere Vertreter ihren Platz im NUC 13 Extreme finden: Das Referenzdesign einer AMD Radeon RX 7900 XTX passt mit 28,7 cm Länge, 2,5 Slots Höhe und 355 Watt problemlos und verspricht, deutlich schneller zu sein als die ältere RTX-Lösung.
Mit einer RTX 3080 Ti sind aktuelle Spiele aber ebenfalls kein Problem, selbst 4K-Gaming funktioniert damit je nach Titel. Die Probe aufs Exempel in F1 2022 offenbarte flüssigen Spielspaß, auch in Cyberpunk 2077 war dies möglich. Die jeweils integrierten Benchmark-Tests für einen kurzen Check bestätigten das. Die Geräuschkulisse vom System erhöhte sich im Game durch die Last auf der Grafikkarte etwas, rund 40 dB(A) entsprechen aber den Werten, die das System unter maximaler CPU-Last ebenfalls vermittelt.
Fazit
Mit dem NUC 13 Extreme macht Intel einen großen Schritt, der auf den ersten Blick übertrieben daherkommt, am Ende aber genau in die richtige Richtung geht: Die letzten zwei Jahre haben eindrucksvolll gezeigt, dass das Festhalten an einem wesentlich kleineren Formfaktor der Extreme-Serie mehr geschadet als geholfen hat.
Im neuen, wenngleich wesentlich größeren Gehäuse kann die Leistung eines NUC jetzt wirklich extrem schnell ausfallen und nicht nur extrem stark gebremst auftreten. NUC Extreme war ultra-kompakt nie möglich, die Raptor-Lake-Auflage ist endlich konsequent.
Mit dem neuen Anspruch, wirklich ein ausgewachsenes Gaming-System zu sein, muss sich das System aber auch mit den entsprechenden Bauteilen beweisen. Auch das klappt in dieser Generation viel besser. Nicht nur kommt das System nun auch problemlos mit einem Core i9 klar, obendrein kann es auch Next-Gen-Grafikkarten vom Schlag einer AMD Radeon RX 7900 XTX (mindestens im Referenz-Design) fassen und so wirklich Leistung satt bieten.
Am Ende ist das Fazit deshalb auch mit Blick auf die Kaufentscheidung ein freundlicheres als bei den vorangegangenen Extreme-Lösungen. Natürlich bleibt der NUC 13 Extreme in der Generation ein spezielles System für Liebhaber exotisch verpackter High-End-Hardware, bei ähnlichem Preis wie im Vorjahr geht das Konzept aber deutlich besser auf.
Wie zuletzt muss es dabei kein Core i9 sein, Intel legt nicht umsonst auch zwei weitere Lösungen mit kleinerem Core i7 und Core i5 auf. Dass diese SKUs insbesondere fürs Gaming sehr gut sind, hatte ComputerBase im Artikel Intel Raptor Lake im Test: Core i9-13900K, i7-13700K & i5-13600K jagen Ryzen 7000 im Detail dargelegt.
ComputerBase wurde der NUC 13 Extreme leihweise von Intel zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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