Klare Steam-Strategie: Ubisoft verkauft Immortals Fenyx Rising bei Valve
Ubisoft setzt die Rückkehr zu Steam mit klarer Strategie fort. Nächste Woche wird auf Valves Plattform auch das Open-World-Abenteuer Immortals Fenyx Rising verkauft, das Ideen von Nintendos legendärem Zelda mit Assassins Creed vermischt. Beim DRM-System setzt Ubisoft allerdings weiter auf eigene Dienste.
Der Versuch, Spiele lediglich über den eigenen Shop Ubisoft Connect sowie den Epic Games Store zu verkaufen, wurde schon im November mit der Rückkehr erster Titel beendet. Seit letztem Monat finden sich Assassin's Creed und Anno wieder im Angebot von Steam. Verschiebungen und Verzögerungen, Skandale und die Marktmacht von Valve erscheinen in ausführlicher Analyse als logische Gründe für die Rückkehr.
Rückkehr mit klarem Bild
Im November war allerdings noch nicht abzusehen, wie sehr Ubisoft wieder auf Steam setzen würde. Denkbar erschien damals, dass der Publisher lediglich ausgewählte Titel anbieten würde. Nur einen Monat später ergibt sich ein klares Bild: Nahezu alle Spiele von Ubisoft können über Steam gekauft werden. Lediglich The Division 2 fehlt, zeigt ein kurzer Blick in das Angebot. Zudem ist es nicht möglich, kommende Titel wie Assassin's Creed Mirage, das ewig verschobene Piraten-Abenteuer Skulls and Bones, das nächste, auf Irrfahrt gegangene Siedler-Spiel oder das Prince-of-Persia-Remake vorzubestellen. Hier setzt Ubisoft weiterhin klar auf Epic sowie den eigenen Shop.
Das Vorgehen folgt damit einer klaren Strategie. Verkäufe zum Vollpreis werden dort abgewickelt, wo die Marge maximiert werden kann. Das ist logischerweise auf der eigenen Plattform und bei Epic Games der Fall. Ältere Titel werden hingegen zu Gunsten größerer Sichtbarkeit auch bei Valve verkauft. The Division 2 wäre hierbei eine Ausnahme, scheint allerdings, ausgehend von der Entwicklung neuer „Saisons“ mit weiteren Inhalten, weiterhin gute Gewinne einzufahren – und hat als MMO ohnehin eine andere Ausgangsbasis.
Neues Leben für Immortals
Immortals Fenyx Rising, das ab dem 15. Dezember wieder auf Steam gekauft werden kann, fällt hingegen in die Kategorie von Spielen, deren Sichtbarkeit ein Jahr nach Veröffentlichung zurückgegangen ist. Wertungen blieben laut Metacritic durchschnittlich. Zwar wird generell das ungewöhnliche Setting in der griechischen Mythologie gelobt, aber auch festgehalten, dass das Gameplay sich aus dem üblichen Open-Word-Konzept von Ubisoft speist und dem Genre nichts Neues hinzufügt.
In anderen Worten: Es bietet guten Zeitvertreib, wurde aber kein Highlight seines Genres und steht damit neben zahlreichen ähnlichen Produkten. In diesem Fall lohnt sich die Vergrößerung der Zielgruppe, erst recht vor dem Weihnachtsgeschäft und dem anstehenden Rabattwochen für einen Publisher, der seine Bilanzen aufbessern möchte.