NixOS 22.11 („Racoon“): Gnome 43, Mesa 22.2.3 und atomare Updates
Die Linux-Distribution NixOS beschreitet ihren ganz eigenen Weg und basiert in der neuesten Version 22.11 („Racoon“) auf dem aktuellen Desktop Gnome 43.0 sowie einem eigenen Paketmanager und atomaren Updates. Mit seiner unorthodoxen Arbeitsweise hebt sich das freie Betriebssystem stark von anderen Distributionen am Markt ab.
Ein besonders hohes Entwicklungstempo
NixOS 22.11 („Racoon“) verfolgt nach wie vor den Ansatz einer deklarativen Systemkonfiguration, um reproduzierbare und zuverlässige Systemkonfigurationen sowie infolgedessen reibungslose Systemaktualisierungen sicherzustellen.
Zudem ist das Betriebssystem für seine besonders hohe Entwicklungsgeschwindigkeit bekannt und wurde seit 2017 mehrfach von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) als eines von über 30 führenden Open-Source-Projekten mit dem höchstmöglichen Entwicklungstempo deklariert.
Als Standard-Desktop dient die aktuelle Arbeitsumgebung Gnome 43.0, während der KDE Plasma 5.26.4 mit dem Display-Server-Protokoll Wayland als Alternative bereitsteht. Weitere Desktops lassen sich auf Wunsch nachinstallieren.
Als Basis für NixOS 22.11 dient der noch bis Oktober 2023 unterstützte LTS-Kernel Linux 5.15, der den Systemkernel Linux 5.10 aus der 2021er-Version abgelöst hat und auch die aktuelle Hardware von AMD, Intel und Nvidia unterstützt.
Neben den aktuellen Anwendungen wie dem Browser Mozilla Firefox 107 und dem E-Mail-Client Mozilla Thunderbird 102 wurden auch wichtige Pakete wie beispielsweise die freie und quelloffene Grafik-Bibliothek Mesa 3D aktualisiert. Auch PHP 8.1, Python 3.10 sowie PostgreSQL in der Version 14.6 gehören jetzt bereits zur Grundausstattung der eigenständigen Linux-Distribution.
Eigenständiger Paketmanager
NixOS macht einiges anders als die meisten herkömmlichen Linux-Distributionen, wie sich insbesondere am eigenständigen Paketmanager Nix zeigt.
Über seine hauseigene Nix Packages Collection Nixpkgs
stellt NixOS mehr als 60.000 Softwarepakete bereit. Auch Fedora und openSUSE sind diesem Beispiel gefolgt.
Diese Art der Datenhaltung weicht von der gewohnten Aufteilung des Dateibaums ab, so wie er in dem Filesystem Hierarchy Standard (FHS) festgeschrieben ist. NixOS verlinkt dabei die Verzeichnisse /bin
, /sbin
und /usr/sbin
nach /usr/bin
, was dazu führt, dass ausführbare Dateien nur noch in diesem Verzeichnis zu finden sind.
Atomare Updates ermöglichen blitzschnelle Rollbacks
Eine weitere Funktion von NixOS und dessen Nix-Paketmanagers sind atomare Updates, die es ermöglichen, per Rollback eine komplette Systemaktualisierung zurückzunehmen, sollte diese beispielsweise einmal fehlerhaft sein.
Größere Änderungen lassen sich dabei bereits vorab, parallel zur laufenden Installation in einer eigens dafür vorgesehenen virtuellen Maschine vom Typ QEMU evaluieren. Nachdem ein Neustart durchgeführt wurde, bietet NixOS dem Anwender sowohl den neuen als auch ältere Systemzustände als Startoption an.
NixOS 22.11 steht zum Download bereit
Neben den regulären rund 2,3 respektive 2,4 GB großen und auf AMD64 optimierten Systemabbildern NixOS 22.11 Gnome (ISO) und NixOS 22.11 KDE Plasma (ISO) mit vorinstalliertem Desktop bieten die Macher von NixOS ihr Betriebssystem als frei konfigurierbares und lediglich 825 MB großes Minimalsystem (ISO) an.
Weitere Informationen liefern die aktuellen Release Notes sowie die offizielle Ankündigung von NixOS 22.11.