OpenIndiana 2022.10 („Hipster“): OpenSolaris und MATE für versierte Anwender

Sven Bauduin
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OpenIndiana 2022.10 („Hipster“): OpenSolaris und MATE für versierte Anwender
Bild: OpenIndiana

OpenIndiana ist ein unixoides Betriebssystem, welches seine Wurzeln bei Solaris und SunOS von Oracle hat und als Nachfolger von OpenSolaris in der jetzt erschienenen neuesten Version 2022.10 („Hipster“) auf das auch unter Linux mittlerweile äußerst erfolgreiche MATE Desktop Environment in der aktuellen Version 1.26 setzt.

Ein Betriebssystem mit tiefen UNIX-Wurzeln

OpenIndiana richtet sich insbesondere an solche Endanwender, die gerne einmal ein Betriebssystem auf Basis von Solaris mit UNIX- und BSD-Abstammung ausprobieren und erste Erfahrungen damit sammeln möchten.

Die Entwicklung von OpenIndiana steht unter der Schirmherrschaft der Illumos Foundation, in der sich neben den vielen freiwilligen Entwicklern auch Unternehmen engagieren.

Für eine einfache Bedienbarkeit, die zudem keine größere Umgewöhnung erfordert, sorgt dabei der von Linux bekannte Desktop MATE 1.26.0, während die grafische Installationsroutine das Betriebssystem schnell und unkompliziert auf das Speichermedium schreibt.

OpenIndiana mit MATE Desktop Environment
OpenIndiana mit MATE Desktop Environment (Bild: OpenIndiana)

Wie Dyson, NexentaStor, OpenSXCE, SmartOS, Tribblix und XStreamOS nutzt auch OpenIndiana die Solaris-Abspaltung („Fork“) illumos als Fundament und unterstützt die aus OpenSolaris stammenden Technologien ZFS, Dynamic Tracing (DTrace) sowie Zonen und KVM. Mit dem aktuellen Release kommt außerdem NFS hinzu.

Die Abstammung sowie die Spezifikationen von OpenIndiana stellt sich schlussendlich wie folgt dar:

Abstammung
  • UNIX
    • → System V
      • → Solaris 10
        • → OpenSolaris
          • → illumos
            • → OpenIndiana
Plattformen
  • IBM-PC-kompatible-x86-Architekturen
    • x86 (32-Bit)
    • x86-64 (64-Bit)
  • SPARC-Mikroprozessorarchitektur

Bekannte Softwarepakete für den Alltag

Zu den wichtigsten Aktualisierungen gehören Firefox und Thunderbird, die jeweils auf die neueste Extended Support Release aktualisiert wurden, sodass beide jetzt in der Version 102.5 ESR vorliegen.

Mit an Bord sind jetzt die GNU Compiler Collection (GCC), welche sowohl in der Version 10 als auch 11 vorliegt, sowie die freie Office-Suite LibreOffice in der Version 7.2.7.

Ein interessanter Blick über den Tellerrand

OpenIndiana ist Open Source und nach GPL und CDDL lizenziert. Das freie Betriebssystem ist sicherlich nicht für die breite Masse konzipiert, ermöglicht aber einen interessanten Ausblick über den Open-Source-Tellerrand hinaus. Dank der entsprechenden Office-Anwendungen, der Browser und E-Mail-Clients sowie Multimedia-Apps ist ein Einsatz im Alltag aber durchaus möglich.

Versierte Anwender, die sich OpenIndiana einmal näher ansehen wollen, können das 2 GB große Systemabbild von OpenIndiana 2022.10 (ISO) direkt über die offizielle OpenIndiana-Community herunterladen.

Weitere Informationen liefern die offiziellen Release Notes zur aktuellen Veröffentlichung.