Radeon RX 7900 XTX Customs im Test: Fazit
3/3Drei der vier getesteten Custom-Designs der AMD Radeon RX 7900 XTX bringen mit dem richtigen Profil (BIOS) vor allem in Sachen Lautstärke große Vorteile gegenüber AMDs Referenzdesign, das zwar nicht sehr laut, aber eben auch nicht besonders leise ist. Zwei Grafikkarte stechen dabei besonders positiv hervor.
Die Ergebnisse im Überblick
Der eine Kandidat entspricht den Erwartungen: Die gigantisch große Asus Radeon RX 7900 XTX TUF ist mit dem alternativen Quiet-BIOS kaum noch zu hören. Doch die PowerColor Radeon RX 7900 XTX Hellhound setzt mit dem Quiet-BIOS noch einen drauf und anders als die TUF ist dieses Modell selbst in der Werkseinstellung sehr leise. PowerColor schafft das, weil die Grafikkarte als „Basis-Modell“ nicht mit OC-Taktraten werben muss, daher kaum bis gar nicht mehr elektrische Leistung aufnimmt und zugleich die GPU wärmer als bei den Konkurrenten operieren darf. Wem das schmeckt, der kann am Ende sogar Geld sparen, denn die Hellhound gibt es theoretisch zur UVP des Referenzdesigns von 1.149 Euro.
Eine weitere auf Wunsch leise Grafikkarte ist die Sapphire Radeon RX 7900 XTX Nitro+. An die beiden Mitbewerber kommt sie im Quiet-Modus zwar nicht heran, hat aber noch Spielraum bei der Temperatur und könnte mit manuellem Eingriff in die Lüftersteuerung noch unauffälliger gefahren werden.
Manueller Eingriff ist das Stichwort bei der XFX Merc 310, wenn es leise sein soll. Schon das Standard-OC-BIOS erreicht nur das Niveau des Referenzdesigns von AMD, das Full-Power-BIOS ist dann richtig laut. Aber es gibt Tuning-Potenzial, denn bereits im Standard-Modus liegen die Temperaturen sehr niedrig. Die zusätzliche Lautstärke mit dem Full-Power-BIOS kann die Merc 310 wiederum nicht in mehr Leistung oder noch niedrigere Temperaturen umsetzen.
Abseits des Kühlers und damit neben der Lautstärke auch den durchaus relevanten Produktabmessungen können sich die Grafikkarten in Nuancen voneinander absetzen. Die Leistung ab Werk ist eines dieser winzigen Unterscheidungsmerkmale, die Kaufentscheidung beeinflussen sollte sie nicht. Dafür ist die Streuung zu gering: Lediglich vier Prozent mehr FPS bietet die schnellste Variante im Test.
In Sachen RGB-Beleuchtung legt die Nitro+ mit dem großen Streifen an beiden Seiten den größten Auftritt hin. Darüber hinaus bietet sie mit dem guten Kühler und dem höheren Power-Limit das höchste OC-Potenzial. Die Merc 310 und die TUF leuchten nur ganz dezent an der Seite, die Hellhound lässt nur die Lüfter erstrahlen – einfarbig blau.
Welches Custom-Design soll es nun also werden? Die wichtigste Frage, die man sich selbst stellen sollte, ist, welche Rolle die Lautstärke spielt und ob neben dem Griff zum BIOS-Schalter weitere manuelle Anpassungen zu deren Optimierung vorgenommen werden sollen.
Die Custom-Designs in der Einzelkritik
Steht eine möglichst niedrige Lautstärke mit den verfügbaren BIOS-Profilen im Fokus, dann bleibt nur der Griff zur Asus Radeon RX 7900 XTX TUF (ab 944 Euro) oder zur PowerColor Radeon RX 7900 XTX Hellhound (ab 889 Euro): Die Asus TUF Gaming (OC) ist im Quiet!-Modus, die PowerColor Hellhound in beiden Betriebsmodi sehr leise (wenn die Grafikkarte im eigenen System denn nicht zum Spulenrasseln neigt). Zwei Prozent schneller ist die Asus im Quiet-Modus, kühler halten kann sie die GPU aber nicht.
Das Asus-Modell punktet dafür mit einer hochwertigen Optik sowie Haptik, bei der die einfache PowerColor-Variante nicht mithalten kann. Und auch wer die GPU übertakten will, ist mit der TUF besser bedient, denn das Power-Limit lässt sich höher einstellen. Alle Grafikkarten bieten bis zu +15 Prozent, aber die Asus startet bereits höher.
Auf dem Papier wesentlich günstiger ist wiederum die Hellhound: 1.149 Euro wie beim Referenzdesign beträgt die UVP, doch im Handel verlangen Händler auch für dieses Modell zurzeit teils deutlich mehr.
Die Sapphire Radeon RX 7900 XTX Nitro+ (ab 979 Euro) ist wiederum ab Werk das schnellste Custom-Design, bleibt dennoch ziemlich leise im Betrieb, sieht hochwertig aus und bietet die mit Abstand auffälligste RGB-Beleuchtung im Testfeld. Das alles verpackt sie in einem gegenüber der TUF und der Merc 310 kompakteren Design. Nicht zum Gesamteindruck passen will die (zurzeit) noch nicht implementierte Hysterese, die das Kühlsystem kontinuierlich leise, aber wahrnehmbar die Drehzahl wechseln lässt.
Die XFX Radeon RX 7900 XTX Merc 310 (ab 899 Euro) hat es mit den Werkseinstellungen gegen diese Konkurrenten schwer. Das alternative Full-Power-BIOS resultiert in einem lauten Betrieb, der leistungsmäßig und selbst mit Blick auf die Temperaturen keinen großen Unterschied zum Standard-OC-Betrieb macht, der wiederum nicht leiser agiert als das Referenz-Design und dabei bereits sehr niedrige GPU-Temperaturen erzielt. Wer es leise mag, der kann hier noch manuell in die Lüfterkurve eingreifen, die Reserven sind da – er muss es aber auch tun, sonst ist die XFX vergleichsweise laut.
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Asus TUF Gaming OC
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PowerColor Hellhound
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Sapphire Nitro+
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XFX Merc 310
Merkmal | Asus RX 7900 XTX TUF OC |
PowerColor RX 7900 XTX Hellhound |
Sapphire RX 7900 XTX Nitro+ |
XFX RX 7900 XTX Merc 310 |
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Karte | PCB-Design | Asus | PowerColor | Sapphire | XFX |
Länge, Breite | 35,5, 15,5 cm | 32,0 cm, 13,5 cm | 32,5 cm, 13,5 cm | 34,5 cm, 13,0 cm | |
Gewicht | 2.164 g | 1.535 g | 1.941 g | 1.859 g | |
Stromversorgung | 3 × 8-Pin | 2 × 8-Pin | 3 × 8-Pin | ||
Kühler | Design | TUF, 3,63 Slots | Hellhound, 3,0 Slots | Nitro+, 3,5 Slots | Merc, 2,9 Slots |
Lüfter | 3 × 102 mm (axial) | 2 × 97 mm (axial) 1 × 87 mm (axial) |
3 × 94 mm (axial) | 3 × 94 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | ||||
Speichergröße | 24 GB GDDR6 | ||||
TBP-Varianz | –10 bis +15 % TBP | ||||
Anschlüsse | 3 x DisplayPort 2.1 DSC 1 x HDMI 2.1 |
2 x DisplayPort 2.1 DSC 2 x HDMI 2.1 |
3 x DisplayPort 2.1 DSC 1 x HDMI 2.1 |
ComputerBase hat die Custom-Designs der Radeon RX 7900 XTX von den jeweiligen Herstellern Asus, PowerColor, Sapphire sowie XFX leihweise zum Testen erhalten. Die Grafikkarten wurden unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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