Teufel Zola im Test: Anpassbares Headset mit überzeugendem Mikrofon

Michael Schäfer
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Teufel Zola im Test: Anpassbares Headset mit überzeugendem Mikrofon

Das Headset Teufel Zola punktet im Test mit seinem sehr soliden Mikrofon und lässt mit der hohen Individualisierbarkeit aufhorchen. Auch deren breite Farbpalette kann allerdings nicht über die Materialwahl hinwegtäuschen. Nicht jedermanns Geschmack treffen wird der eher lineare Klang. Einen Blick wert ist es trotzdem.

Design, Verarbeitung und Preis

Mit dem Headset Zola* setzt Teufel neben den üblichen klanglichen Ansprüchen vor allem auf den Aspekt der Individualisierbarkeit. So präsentiert sich das mit einem UVP von 130 Euro versehene Headset, wenn es zum ersten Mal aus der Verpackung genommen wird, zunächst entweder in einem sehr dunklen, schon fast schwarzen oder einem hellen Grau.

Andere Farben gegen Aufpreis

Auf Wunsch kann es dann über weitere, in verschiedenen Farben erhältliche Kappen für die Ohrmuscheln sowie mit Polstern und Popschutz für das Mikrofon erweitert werden. Diese hören auf werbewirksame Namen wie „Coral Red“, „Golden Amber“ oder „Crape & Aqua“. Die mögliche Farbvielfalt hat aber ihren Preis: So veräußert Teufel die Cover pro Paar für 20 Euro, die Ohrpolster sind wiederum für 25 Euro zu haben.

Für das Zola bietet Teufel vielfältige Farben an
Für das Zola bietet Teufel vielfältige Farben an

Hinter diesem Konzept findet sich jedoch ein mehr oder minder normales USB-Headset, das auch analog betrieben werden kann. Äußerlich wirkt es trotz der farblichen Akzente recht schlicht, was nicht zuletzt auch auf die Materialwahl zurückzuführen ist. So kommt beim Zola hauptsächlich Kunststoff zur Verwendung, lediglich die Aufhängungen der leicht seitlich beweglichen Ohrmuscheln sind aus Metall gefertigt. Dadurch wirkt das Zola schon beim ersten In-die-Hand-Nehmen irgendwie klapprig – das können andere Hersteller zu dem geforderten Preis besser.

Das Zola von Teufel
Das Zola von Teufel

Kunststoff gut verarbeitet

Die generelle Verarbeitung lässt jedoch kaum Möglichkeit zur Kritik, lediglich die zu den Ohrmuscheln führenden Kabel hätten kürzer sein können. In ihrer jetzigen Form besteht durchaus die Gefahr, beim Transport mit diesen irgendwo hängenzubleiben und das Headset dadurch zu beschädigen. Der Kopfbügel sorgt für einen strammen Sitz, der allerdings dem einen oder anderen Nutzer bereits etwas zu stark sein könnte. Dieser Umstand hat aber ebenso seine Vorteile, selbst bei starken plötzlichen Kopfbewegungen verbleibt das 330 g wiegende Zola sicher auf dem Kopf seines Besitzers. Der Druck wird dabei gut von den Ohrpolstern aufgefangen, die dennoch ruhig etwas dicker hätten ausfallen können. Der Überzug aus Stoff sorgt gleichzeitig für schweißfreie Ohren, lässt sich aber weniger gut reinigen, als es bei Kunstleder der Fall ist.

Die Ohrpolster hätten etwas dicker sein können
Die Ohrpolster hätten etwas dicker sein können
Das Kopfpolster fällt recht dünn aus
Das Kopfpolster fällt recht dünn aus

Die Ohrpolster und die Abdeckungen der Ohrmuscheln sind, wie bereits beschrieben, austauschbar. Das Aufsetzen dieser gestaltet sich in der Realität jedoch nicht selten als Geduldsprobe. So werden die Polster lediglich über eine um sie herumführende Lasche gehalten, die aber nur schwer in den dünnen Spalt an den Ohrmuscheln einzuführen ist. Bei den Abdeckungen verhält es sich genau andersherum: Hier ist das Lösen eher das Problem, was schon mal für einen abgebrochenen Fingernagel sorgen kann.

Teufel Zola beyerdynamic MMX 100 beyerdynamic MMX 150 Logitech G735
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 40 mm
Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, USB, Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke, USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar
Drahtlose Verbindungen: Funk, Bluetooth
Frequenzbereich Kopfhörer: Klinke: 10 Hz – 20.000 Hz
USB: 10 Hz – 20.000 Hz
Klinke: 5 Hz – 30.000 Hz Klinke: 5 Hz – 30.000 Hz
USB: 5 Hz – 30.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: 56 Std
Entfernung bei drahtloser Verbindung: 20 m
Drahtloses Laden: Nein
Bedienelemente am Headset: Nein Ja
Kabelfernbedienung: Ja Nein
Integrierte Soundkarte: Ja Nein Ja
Raumklang: Ja Nein Ja
Frequenzbereich Mikrofon: Klinke: 100 Hz – 16.000 Hz
USB :100 Hz – 16.000 Hz
Klinke: 5 Hz – 18.000 Hz Klinke: 5 Hz – 18.000 Hz
USB :5 Hz – 18.000 Hz
Funk: 100 Hz – 10.000 Hz
Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz
Mikrofon Eigenschaften: abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz abnehmbar, stummschaltbar
RGB-Beleuchtung: Nein Ja
Kühlung:
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 330 g 296 g 304 g 260 g
Preis: ab 88 € ab 72 € ab 99 € ab 130 €

Intern analog, USB per Adapter

Beim Zola handelt es sich, genau genommen, um ein reines analoges Headset. Die digitalen Fähigkeiten werden ihm erst extern über ein kleines USB-Interface verliehen. Dadurch führt der Testkandidat, im Gegensatz zu manch anderen USB-Vertretern, keine Bedienelemente am Headset selbst – lediglich die Anschlüsse für das Audio-Kabel und der Eingang für das Mikrofon sind an diesem zu finden. Die Audio-Steckverbindung versieht Teufel mit einem Bajonettverschluss, der den Stecker am Headset festsetzt. Dies sorgt zwar für eine stets funktionierende Steckverbindung, kann selbige aber ebenso beschädigen, wenn mit dem Kabel hängen geblieben wird.

Die Aufhängung der Ohrpolster sind beim Zola aus Metall gefertigt
Die Aufhängung der Ohrpolster sind beim Zola aus Metall gefertigt

Aber auch das Interface bietet im Grunde keine wirklichen Bedienmöglichkeiten, lässt sich darüber doch lediglich der Raumklang zuschalten. Die Lautstärkeregelung und die Stummschaltung des Mikrofons erfolgen dagegen komplett analog im Klinkenkabel. Das hat wiederum den Vorteil, dass das Zola damit auch an einer eigenen Soundkarte verwendet werden kann. Andere Einstellungen wie unter anderem die Stärke der Monitor-Funktion oder die Eingangslautstärke müssen derweil über die Software vorgenommen werden.

Das Teufel Audio Center

Teufel stellt mit seinem Audio Center für das Zola eine entsprechende Software bereit, die sich in Sachen Funktionen aber recht überschaubar hält. So bietet sie unter anderem Regler für den Eingangs- und Ausgangspegel sowie die Justierung der Monitor-Funktion, einen 10-Band-Equalizer und verschiedene Spracheffekte. Da das Headset selbst keine Bedienelemente besitzt, müssen die meisten Einstellungen über die Software vorgenommen werden.

Klangliche Möglichkeiten eng gehalten

Mit seinen 40-mm-Treibern soll das Zola laut Hersteller einen Frequenzgang von 10 Hz bis 20 kHz bieten, was einen „extrem tiefen, kraftvollen Bass“ mit einschließen soll. Wie immer klaffen Werbeversprechen und Realität weit auseinander.

Von sich selbst aus bietet das Headset zunächst einen recht ausgewogenen und soliden Klang, der auch bei höheren Lautstärken nicht verzerrt. Die Höhen werden dabei gut aufgelöst und sorgen für die nötige Räumlichkeit, die Mitten dagegen für eine gute Stimmabdeckung, was gerade für Gespräche von Vorteil ist. Der Tieftonbereich wirkt dagegen recht dumpf und gedrückt, hier nutzt Teufel den möglichen tiefen Frequenzbereich im Grunde nicht aus. Auch über den in der Software vorhandenen Equalizer kommt bei Anhebung der entsprechenden Frequenzen kein wirklicher Druck auf, was sich besonders bei Musik und Filmen bemerkbar macht – bei Spielen scheinen die Entwickler diesen Umstand bereits einzuplanen und mischen ihre Klangkulissen entsprechend ab. Die Einflussmöglichkeiten des Nutzers über die Software sind dabei ebenso gering, denn die Treiber bieten in dieser Hinsicht kaum Reserven. So kann bereits ein leichtes Anheben der tieferen Frequenzen für hörbare Verzerrungen sorgen, obwohl sich klanglich nur wenig geändert hat. Dieser Umstand passt nicht so wirklich zu einem Klanggeber, der als Gaming-Headset offeriert wird.

Die USB-Soundkarte und die Kabelfernbedienung des Zola von Teufel
Die USB-Soundkarte und die Kabelfernbedienung des Zola von Teufel

Die gute Wiedergabe der Höhen hat aber ebenso ihre Vorteile. So sind bei entsprechenden Spielen mit dem Zola noch leiseste Geräusche zu vernehmen, was durchaus auch mal spielentscheidend sein kann. Wenn es aber um die Geräuschkulisse für opulente epische Schlachten geht, wird das Zola schnell von manchem Konkurrenten überholt.

Ebenso wirkt sich der Charakter des neuen Headsets auf andere Bereiche aus, wobei es da auch auf die Art der Inhalte ankommt. So stellt das Zola bei Filmen nur bedingt die erste Wahl dar, vor allem, wenn es um action-geladene Titel geht. Bei Filmen, bei denen die Dialoge im Vordergrund stehen, kann die gute Mittenabdeckung wiederum ihre Vorteile ausspielen. Ähnlich verhält es sich bei der Wiedergabe von Musik, bei der es ebenso auf das gespielte Genre ankommt. So dürften Titel aus den Bereichen Elektro, Pop und Rock manch einem Nutzer kaum Spaß machen. Bei Klassik, Jazz oder anderen akustischen Stilen kann das Zola dagegen mit einer breiten Bühne auftrumpfen.

Der Kabelanschluss am Headset besitzt eine Verriegelung
Der Kabelanschluss am Headset besitzt eine Verriegelung

Teufel bietet für das Zola zusätzlich eine DTS:X-Raumklangfunktion, mit der Nutzer laut Werbeversprechen Gegner orten können sollen, bevor selbige sie überhaupt sehen. Auch hier zeigt die Realität ein anderes Gesicht, denn mehr als einen Hall legt die Funktion im Grunde nicht über das Signal. Meist wirkt die Ausgabe dadurch sogar verwaschen und ungenauer. Wenn Raumklang erwünscht ist, sollte entweder auf die im jeweiligen Spiel vorhandene Lösung oder zu Dolby Atmos gegriffen werden.

Mikrofon mit Fokus auf Sprache

Das Mikrofon des Zola soll laut Teufel einen für diese Preisklasse eher ungewöhnlichen Frequenzbereich von 100 Hz bis 16 kHz bieten, den auch die Messungen bestätigen. Der Eingangspegel hätte dagegen höher sein können, denn selbst auf Maximum ist in Sachen Lautstärke noch reichlich Luft nach oben vorhanden. Somit besitzt das Zola in dieser Hinsicht kaum Reserven.

Das Mikrofon des Zola bietet einen guten Frequenzgang
Das Mikrofon des Zola bietet einen guten Frequenzgang

Das Mikrofon überrascht bei den Testaufnahmen ein wenig, die Konkurrenz bietet hier oftmals weniger. So konzentriert sich der abnehmbare Klangaufnehmer vornehmlich auf die mittleren und höheren Frequenzen, wodurch die Stimme gut abgebildet wird. Das sorgt selbst bei hektischen Spielrunden für gut zu verstehende Spielpartner. Die tieferen Frequenzen werden vom Zola dagegen kaum berücksichtigt, womit die typische Radiostimme außen vor bleibt. Somit eignet sich das Mikrofon weniger bis gar nicht für Podcasts, Streaming oder Vertonungen.

Das Mikrofon des Zola bietet eine solide Klangqualität

Zudem sollte der Klangaufnehmer nicht zu nahe an den Mund gehalten werden, denn trotz Popschutz reagiert er empfindlich auf Plosivlaute. Davon einmal abgesehen, geht er mit Störgeräuschen recht souverän um.

Beispielaufnahmen Teufel Zola

Teufel Zola - Clear
Teufel Zola - Störgeräusche
Teufel Zola - Stimmeneffekte

Beispielaufnahmen der Konkurrenten

Beispielaufnahmen Logitech G735

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Asus ROG Fusion II 500

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

beyerdynamic MMX 150

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

beyerdynamic MMX 100

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Masters & Dynamic MG20

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Austrian Audio PG 16

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

JBL Quantum 800

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Microsoft Xbox Wireless Headset

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

SPC Gear Viro Infra

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Lioncast LX55

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Lioncast LX55 USB

Aufnahmen zur Mikrofonqualität mit und ohne Störgeräusche(n)

Fazit

Beim neuen Headset Teufel Zola* treffen Licht und Schatten aufeinander – und das in fast allen Bereichen. So ist die Verarbeitung zwar gut, die verwendeten Materialien sind aber nicht dem gefragten UVP von 130 Euro* entsprechend. Die vielen Kunststoffanteile sorgen dafür, dass das Zola insgesamt klapperig wirkt. Da bietet die Konkurrenz in dem Bereich schon zu niedrigeren Preisen mehr.

In Sachen Klang dürfte das Zola eine recht eng umrissene Zielgruppe ansprechen, vor allem diejenige, die eine eher neutrale Abstimmung bevorzugt. Dabei werden die Mitten und Hochtöne solide dargestellt, der Bassbereich aber vernachlässigt – und auf ihn kommt es vielen Spielern bei opulenten Schlachten an. Auch wenn Teufel im HiFi-Bereich nach wie vor einen gewichtigen Player darstellt, sollte dem Unternehmen klar sein, dass im Gaming-Segment andere Regeln als bei Musikliebhabern gelten. Gleiches gilt für die Wiedergabe von Filmen und Musik – auch hier herrscht reichlich Luft nach oben.

Teufel Zola im Test

Das Mikrofon überrascht etwas, doch auch hier wird die Ausrichtung hin zu den mittleren und höheren Frequenzen schnell deutlich. Dadurch liegt der Fokus auf einer guten Stimmabbildung, was wiederum für eine hohe Verständlichkeit sorgt – im Gegensatz zu vielen Konkurrenten klingt das Zola eben nicht nach Telefon. Leider werden die Tieftöne dabei arg vernachlässigt, die den Testkandidaten ansonsten zu einem guten Allrounder hätten werden lassen können.

Somit dürfte das Zola am Ende eine eng umrissene Zielgruppe ansprechen. Wenn es dem Nutzer auf einen linearen Klang oder lediglich auf eine gute Übertragung der Stimme ankommt, sollte dem neuen Headset von Teufel ein Blick geschenkt werden.

Teufel Zola
01.12.2022
  • gute Verarbeitung
  • solides Mikrofon
  • gute Mitten- und Höhenabbildung
  • austauschbare und farblich unterschiedliche Kappen und Polster
  • Tieftonbereich könnte ausgeprägter sein
  • für den geforderten Preis zu viel Kunststoff

ComputerBase wurde das Zola leihweise von Teufel für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab ein NDA mit Vorgabe des frühestmöglichen Veröffentlichungstermins. Der Test ist aber erst im Nachgang erschienen.

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