Nach Rücktritt als CEO: Elon Musk kündigt Nachfolgerin für Twitter-Chefposten an

Update 4 Andreas Frischholz
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Nach Rücktritt als CEO: Elon Musk kündigt Nachfolgerin für Twitter-Chefposten an
Bild: Twitter

Erneut war es ein chaotisches Wochenende auf Twitter: Kurzfristig verbot der Dienst das Bewerben von anderen sozialen Netzwerken wie Mastodon oder Instagram, dann stellte Musk seine Zukunft als CEO über sein Konto zur Abstimmung. Eine Mehrheit stimmte nun für seinen Rücktritt als Twitter-Chef, den Musk nun offiziell ankündigte.

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Mehr als 17,5 Millionen Nutzer haben an der Umfrage teilgenommen, davon stimmten 57,5 Prozent für seinen Rücktritt. Musk gab an, sich an das Ergebnis halten zu wollen. Abschätzen lassen sich die Auswirkungen des Ergebnisses aber noch nicht. Die Tesla-Aktie legte zum Ende der Umfrage jedoch direkt um 5 Prozent zu.

Dass Musk nicht dauerhaft Twitter-CEO sein will, hatte er allerdings schon kurz nach der Übernahme verkündet. Er wolle den Job nur machen, bis existenzielle Krisen gelöst werden, sagte er etwa vor einigen Wochen bei einer Anhörung vor einem Gericht. Seinen eigenen Äußerungen nach ist das aber weiterhin nicht der Fall, wie er gestern auf Twitter erklärte. Seit Mai befinde sich Twitter demnach weiterhin auf der „fast lane to bankruptcy“.

Außerdem müsse man für den CEO-Job „Schmerz sehr mögen“. Wichtig sei es daher, eine Person zu finden, die Twitter am „Leben erhalten kann“.

Der Abstimmung vorausgegangen war gestern Abend ein Verbot für das Bewerben von anderen sozialen Netzwerken, das aber nicht lange Bestand hatte. Dass auf Mastodon verweisende Twitter-Konten – sowohl in der Biographie als auch im Namen – blockiert werden, deutete sich bereits Ende letzter Woche an. Offiziell verkündet wurde die neue Richtlinie gestern Abend über den Kanal des Twitter Supports.

Konkret hieß es, Twitter akzeptiere nicht mehr die „kostenlose Werbung für bestimmte Social-Media-Plattformen“. Speziell genannt wurden Facebook, Instagram, Mastodon, Truth Social, Tribel, Nostr und Post.

Die Kritik war massiv. Verwiesen wurde unter anderem auf einen Musk-Beitrag vom Juni, in dem er geschlossene Ökosysteme verurteilte.

Musk verteidigte das Vorgehen zunächst noch. Ein Rückzieher folgte aber insofern, dass der Twitter-Support-Kanal heute Morgen die entsprechenden Beiträge löschte. Auch aus den Richtlinien sind die entsprechenden Einträge verschwunden. Inwieweit die Regeln intern noch Bestand haben und wie mit bis dato gesperrte Konten umgegangen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Musk kündigte zudem an, bei größeren Richtlinienänderungen künftig eine Umfrage durchzuführen.

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Musk hat nun erstmals auf die Ergebnisse reagiert. Als ein Nutzer erklärte, an Abstimmungen über Richtlinien sollten künftig nur noch Twitter-Blue-Abonnenten teilnehmen, bezeichnete Musk das als „guten Einwand“, den Twitter umsetzen werde.

Bis dato war vor allem auffallend, wie schweigsam Musk das Ergebnis der Abstimmung aufnahm. Eine direkte Reaktion erfolgte nicht, stattdessen teilte er über seinen Kanal zunächst Twitter-Inhalte von Tesla und SpaceX. Berichten zufolge war die Umfrage aber kein Auftakt zu einer CEO-Suche. Diese soll er laut dem CNBC-Journalisten David Faber bereits zuvor gestartet haben – etwas, das Musks Ankündigungen der letzten Wochen und Monate auch entsprechen würde.

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Musk hat nun offiziell seinen Rückzug als CEO angekündigt. Dieser soll erfolgen, sobald er jemand gefunden hat, der „dumm“ genug sei, den Job zu übernehmen. Danach möchte er nur noch Twitters Software- und Server-Teams leiten.

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Musk will nun tatsächlich den CEO-Posten räumen. Eine Nachfolgerin soll bereits in sechs Wochen übernehmen, verkündete er auf Twitter. Weitere Details oder den Namen nannte er aber nicht.

Wenig überraschend brodelt es bereits in der Gerüchteküche. Im Gespräch ist aktuell Linda Yaccarino, sie sitzt aktuell bei dem Medienkonzern NBC im Vorstand und ist unter anderem für Werbung und Partnerschaften zuständig. Dass Musk jemand mit einem Schwerpunkt in diesem Bereich sucht, ist plausibel. Seit der Übernahme ist Twitters Werbegeschäft eingebrochen, was auch zu massiven Rückgängen beim Umsatz führte.

Wie infolge der Abstimmung über seine Zukunft als Twitter-Chef angekündigt, will er sich aber nicht völlig aus dem Twitter-Vorstand zurückziehen. Er bleibt CTO und will sich um die Bereiche Produkte, Software und Sysops kümmern. Zudem wird er Vorsitzender des Verwaltungsrats.

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Nun ist die Personalie offiziell: Linda Yaccarino wird neue Twitter-Chefin. Das bestätigte Musk und beschreibt direkt die Aufgabenteilung – Yaccarino soll vor allem für das Geschäftliche zuständig sein, während Musk sich um die Produkte und neue Technologien kümmern will.

An dieser Stelle unterstreicht er auch nochmals sein Ziel, Twitter zu einer Everything-App umbauen zu wollen. Das Konzept stellte er bereits Ende 2022 vor. Neben zusätzlichen Funktionen soll der Kurznachrichtendienst demnach noch um neue Werbeformen sowie einen Bezahldienst ergänzt werden.