Xfce 4.18 für Linux erschienen: Ressourcensparender Desktop erhält eine Frischzellenkur
Die freie und modulare Desktop-Umgebung Xfce 4.18 für Unix sowie für unixartige Betriebssysteme wie beispielsweise Distributionen auf Basis des Systemkernels Linux ist die erste Neuauflage seit rund 24 Monaten. Der Nachfolger von Xfce 4.16, das im Dezember 2020 erschienen ist, wurde optisch und funktional aufgewertet.
Xfce folgt Gnome und KDE Plasma
Nachdem die beiden großen und im Linux-Umfeld dominierenden Desktops Gnome und KDE Plasma in den letzten Monaten zahlreiche Updates samt Funktionserweiterungen erhalten haben, ist jetzt auch der ressourcensparende, aber nicht minder modulare Xfce-Desktop an der Reihe und erhält sein erstes Major-Release seit zwei Jahren.
Xfce 4.18, der unter der Versionsnummer 4.17 entwickelt wurde und als Nachfolger von Xfce 4.16 fungiert, soll über die nachfolgenden Anwendungen erstmals eine initiale Unterstützung für das freie Display-Server-Protokoll Wayland bieten, wie es Arbeitsumgebungen wie Gnome und Plasma bereits vorgemacht haben.
Die wichtigsten Neuerungen betreffen insbesondere die folgenden hauseigenen Anwendungen und Komponenten:
- Thunar
- Xfce4-Dict
- Xfce4-Terminal
- Xfce4-Taskmanager
- Mousepad
- Ristretto
- Catfish
- Gigolo
Ob der freie Desktop eines Tages eine vollständige Unterstützung für Wayland anstrebt, haben die Entwickler aber noch nicht durchblicken lassen. Die weiteren kurzfristigen Planspiele für die Integration des freien Display-Server-Protokolls hat das Projekt vorläufig in einer dafür vorgesehenen Wayland-Roadmap zusammengefasst.
Der hauseigene Dateimanager steht im Mittelpunkt
Größere Veränderungen soll unter anderem der hauseigene Dateimanager Thunar erfahren, der jetzt erstmals eine Zwei-Fenster-Ansicht, die über die F3-Taste aktiviert wird, unterstützt und ein neues Such-Symbol in der Adressleiste für die rekursive Suche bietet. Die Metadaten werden zukünftig am unteren Rand ausgegeben, während das Hauptmenü aufgeräumt und deutlich entrümpelt worden ist.
Auch die Vorschaufunktion, beispielsweise für Bilder, ist weiter verbessert worden und kann jetzt sowohl als Side-Panel als auch in Form einer Standalone-Ansicht konfiguriert werden. Der Dateimanager wird insgesamt deutlich flexibler und anpassbarer.
Eine verbesserte Listenansicht, einfacher zu verwaltende Favoriten und eine neue Highlight-Funktion, mit deren Hilfe sich Dateien farblich hervorheben lassen, runden das umfangreiche Thunar-Update im Rahmen von Xfce 4.18 ab.
Weitere Neuerungen in Xfce 4.18
Neben dem Dateimanager haben auch der eigentliche Desktop, die Panel der Arbeitsumgebung, die Bibliothek für Widgets und der systemeigene Thumbnail-Service zahlreiche Neuerungen erhalten, während der neue Shortcut-Editor in Thunar, dem Xfce-Terminal und Mousepad Einzug hält.
Die weiteren Neuerungen von Xfce 4.18 lesen sich wie folgt:
- Der Dialog zur Eingabe von Dateinamen wurde dahingehend verbessert, dass fehlerhafte Eingaben besser abgefangen werden sollen und mit sinnvollen Hinweisen ergänzt werden. So werden Anwender beispielsweise darauf hingewiesen, falls Dateinamen mit einem Leerzeichen beginnen oder enden.
- Neu ist zudem auch ein Shortcut-Editor, mit dem Anwender eine grafische Benutzeroberfläche für die Definition von Tastaturkürzeln erhalten. Aktuell noch auf Thunar, das Xfce-Terminal und Mausepad beschränkt, soll diese Funktion zeitnah weiter ausgebaut werden.
- Der Thumbnail-Dienst („Tumbler“) hat Leistungsverbesserungen für den Scheduler und neue Überschreiboptionen spendiert bekommen.
- Zudem wurden das DateTime-Plugin und das Clock-Plugin in einem einzigen Plugin zusammengeführt, was die Entwicklung und Produktpflege vereinfachen und beschleunigen soll. Das neue Plugin erhält erstmals einen neuen binären Zeitmodus sowie einen Schlafmonitor.
Weitere Neuerungen, Optimierungen und Fehlerkorrekturen haben die Entwickler in der Xfce 4.18 Tour auf der offiziellen Website des Projektes zusammengefasst.
Xfce 4.18 ist bereits offiziell verfügbar
Xfce 4.18 steht in Form des Quellcodes bereits auf der offiziellen Website zum Download bereit. Zudem darf davon ausgegangen werden, dass die neue Version auch zeitnah in entsprechende Repositorien bekannter Distributionen mit einfließen wird.
Wie flexibel und anpassbar der Xfce-Desktop ist, zeigt der auf Linux spezialisierte YouTube-Kanal „Linux Scoop“, der dem Desktop in nur wenigen Schritten ein ganz eigenständiges Aussehen spendiert.