Clear Motion Ratio 13000: Schnelle OLED-Displays pushen neue VESA-Standards
Im vergangenen Sommer hatte die für Monitorstandards zuständige VESA die Clear Motion Ratio (CMR) als Maßstab für die Bewegungsunschärfe (Motion Blur) von Displays eingeführt. War zuvor CMR 9000 die höchste Stufe, geht es nun von CMR 10000 bis hin zu CMR 13000 weiter hinauf. Schnelle OLED-Displays machen es möglich.
Was steckt hinter ClearMR?
Die Nummern der verschiedenen ClearMR-Klassen basieren laut VESA „auf dem Verhältnis von klaren Pixeln zu verschwommenen Pixeln in Prozent“. Zum Beispiel steht ClearMR 7000 für einen Bereich „von 65- bis 75-mal (6.500 bis 7.500 Prozent) mehr klaren Pixeln als verschwommenen Pixeln“. Je höher die Zahl, desto weniger Unschärfe soll es bei dem Display geben.
ClearMR soll die aus Sicht der VESA unzureichende Angabe der Moving Picture Response Time (MPRT) ersetzen, die oft mit der klassischen Reaktionszeit (GtG) verwechselt wird.
Mit schnellen OLEDs werden die Karten neu gemischt
Das Verhältnis der klar sichtbaren zu den verschwommen dargestellten Pixeln verbessert sich mit neuen OLED-Monitoren weiter, denn gegenüber LCD-Bildschirmen bieten diese erheblich schnellere Reaktionszeiten. In Kombination mit hohen Bildwiederholraten von bis zu 240 Hz werden Spiele so klar wie nie dargestellt.
LGs 240-Hz-OLED-Monitore als erste mit CMR 13000
Diesem Umstand tragen die neuen CMR-Stufen Rechnung. Und so haben LGs neue OLED-Monitore 27GR95QE und 45GR95QE mit je 240 Hz und 0,01 ms Reaktionszeit das neue High-End-Siegel ClearMR 13000 als erste erhalten. Darunter gibt es noch CMR 12000, CMR 11000 und CMR 10000 als weitere neue Stufen, wie die folgende Abbildung zeigt.
Die Branche ist zurückhaltend
Bisher ist die Annahme dieses neuen Monitorsiegels der VESA unter den Herstellern allerdings sehr verhalten. Waren mit der Einführung der Standards im August 2022 lediglich 16 Displays zertifiziert, sind es aktuell mit 21 gerade einmal eine Handvoll mehr. Am meisten angetan von dem Logo scheint LG zu sein, denn lediglich vier Modelle stammen von anderen Herstellern (AOC, MSI und HP).
Ob es überhaupt einen solchen Standard braucht, darüber lässt sich trefflich streiten. Technikaffinen Kunden dürfte klar sein, dass OLED-Displays zu den schnellsten gehören. Dafür sind sie aber noch verhältnismäßig teuer.
OLEDs bestimmen die oberen Klassen
Das einzige zertifizierte Notebook-Display steckt im MSI Raider GE67Hx. Dieses nutzt ebenfalls OLEDs und 240 Hz, hat aber „nur“ die Einstufung ClearMR 9000 erreicht.
Bei den beiden zertifizierten Displays mit ClearMR 8000 handelt es sich ebenfalls um OLED-Modelle. Flüssigkristallbildschirme kommen bisher nicht über ClearMR 7000 hinaus.
Zur CES gibt es eine DisplayPort 2.1 Demo
Die CES 2023 nutzt die VESA auch zur Demonstration von DisplayPort 2.1. Mit den AMD Radeon RX 7900 (Test) stehen seit einigen Wochen die ersten Grafikkarten mit entsprechender Unterstützung bereit. Diese befeuern bei der CES-Demo den neuen Gaming-Monitor Samsung Odyssey Neo G9 mit „8K-Ultra-Wide“-Auflösung von 7.680 × 2.160 Pixeln, der als erster Monitor ebenfalls mit DisplayPort 2.1 aufwartet.
Auch wenn die Übertragung mit UHBR13.5 noch nicht einmal das Maximum von DisplayPort 2.1 darstellt, lässt sich die hohe Auflösung problemlos mit 240 Hz darstellen.
Generation | Link | Bitrate (1 Lane) | Bitrate (4 Lanes) | Datenrate (4 Lanes) |
---|---|---|---|---|
DP 1.0/1.1 | RBR | 1,62 Gbit/s | 6,48 Gbit/s | ? |
HBR | 2,7 Gbit/s | 10,8 Gbit/s | 8,64 Gbit/s | |
DP 1.2 | HBR2 | 5,4 Gbit/s | 21,6 Gbit/s | 17,28 Gbit/s |
DP 1.3/1.4 | HBR3 | 8,1 Gbit/s | 32,4 Gbit/s | 25,92 Gbit/s |
DP 2.0/2.1 | UHBR10 | 10 Gbit/s | 40 Gbit/s | 38,69 Gbit/s |
UHBR13.5 | 13,5 Gbit/s | 54 Gbit/s | 52,22 Gbit/s | |
UHBR20 | 20 Gbit/s | 80 Gbit/s | 77,37 Gbit/s |