Dead Space Remake im Test: Sehr gutes Horror-Remake schockt selbst High-End-GPUs

Wolfgang Andermahr (+1)
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Dead Space Remake im Test: Sehr gutes Horror-Remake schockt selbst High-End-GPUs

Das Remake von Dead Space hebt die Grafik des Gruselspiels aus dem Jahr 2008 auf ein neues Niveau. Was die PC-Version mit Raytracing sowie Upsampling vom Typ AMD FSR 2 und Nvidia DLSS optisch bietet, hat die Redaktion ausführlich getestet. Mit von der Partie: Umfassende Benchmarks mit GeForce RTX, Radeon RX und Intel Arc.

Dead Space Remake: Grafisch eine ganz andere Liga

Das dem Remake zugrunde liegende Horror-Spiel Dead Space ist im Jahr 2008 erschienen und wurde damals vom mittlerweile geschlossenen Entwicklerteam Visceral Games programmiert. Der erste Teil ist so erfolgreich gewesen, dass es noch zwei Nachfolger gegeben hat. Da verwundert es nicht, dass sich Publisher EA dazu entschieden hat, ein Remake des Originals zu entwickeln – mit komplett neu aufgebauter Grafik und leichten Anpassungen am Gameplay.

Optisch eindeutig neu gemacht

Und das Vorhaben hat sich gelohnt. Das „neue“ Dead Space sieht viel besser aus als die inzwischen 14 Jahre alte Version – und das in jeder Hinsicht. Die kanadischen Entwickler von Motive Studios holen aus Beleuchtung, Schatten, Texturdetails, Objektdichte, Animationen und eigentlich auch in allen anderen Belangen deutlich mehr aus der im Remake genutzten Frostbite-Engine, was vor allem der Atmosphäre zugutekommt – und als Horror-Spiel kann es davon nicht genug in Dead Space geben.

Nein, die Verbesserungen lassen Dead Space nicht zum Grafikkracher werden. Insgesamt ist die Optik aber absolut gelungen und eines aktuellen Titels würdig. Handfest zu kritisieren gibt es wenig.

So ist die Kantenglättung etwas unruhig und auch hohe Auflösungen wie Ultra HD ändern nichts daran (Upsampling übrigens ebenso wenig, später dazu mehr). Darüber hinaus sind einige wenige Oberflächen etwas unscharf. Doch mehr als Meckern auf hohem Niveau ist das nicht.

AMD FSR 2, Nvidia DLSS 2 und (etwas) Raytracing

Dead Space Remake arbeitet ausschließlich mit der DirectX-12-API zusammen, Raytracing kommt optional zum Einsatz. Wie in Battlefield 2042 (Test) mit der gleichen Engine handelt es sich aber lediglich um die Umgebungsverdeckung. Darüber hinaus unterstützt die PC-Version als Upsampling AMD FSR 2.0 und Nvidia DLSS 2.5.0.0.

Das Grafikmenü bietet nur das Nötigste

Das Grafikmenü von Dead Space Remake ist wenig umfangreich. Es gibt allerdings ausreichend viele einzelne Grafikoptionen und Grafik-Presets, eine dynamische Auflösung, die versucht, die Framerate auf 25, 50 oder 100 Prozent der Bildwiederholfrequenz zu halten, und ein modernes temporales Upsampling von AMD und Nvidia.

Damit fehlen zum Beispiel ein FPS-Limiter, Vergleichs-Screenshots, genauere Beschreibungen oder weitere Einstellungen. Alles, was gebraucht wird, ist vorhanden. Etwas mehr Komfort schadet aber nie.

Die Spiele-Presets bringen nicht viel mehr FPS

Mit „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“ und „Ultra“ bietet Dead Space Remake vier verschiedene Grafik-Presets, wobei „Ultra“ zugleich die maximal mögliche Grafikqualität darstellt. Damit wird automatisch auch die per Raytracing berechnete Umgebungsverdeckung aktiviert. Aber Achtung: Wer „Ultra“ und damit Raytracing aktiviert, aber keine kompatible Grafikkarte besitzt, bekommt erst einmal gar keine Ambient-Occlusion, denn die Rasterizer-Variante SSAO wird bei „Ultra“ automatisch abgeschaltet – sie muss manuell reaktiviert werden.

Optische Unterschiede zwischen „Ultra“ und „Hoch“ sind abseits vom RT-AO (und selbst dann kaum) quasi nicht auszumachen. Eventuell hilft es dem Spiel, dass Dead Space Remake eben sehr dunkel ist. Mit bloßem Auge lässt sich jedoch kaum ein Unterschied ausmachen. Die Texturen sind minimal unschärfer, aber das war es dann auch schon.

Das ändert sich mit dem Preset „Mittel“, denn mit der Einstellung verschwinden fast alle Screenspace-Reflexionen – und das sieht dann einfach nicht mehr gut aus. Auch wenn sich sonst wenig tut, ist allein deshalb vom stumpfen Einsatz des Mittel-Presets abzuraten. Das Niedrig-Preset sieht dann noch einmal eine gute Ecke schlechter aus.

Performance-Tuning ist kaum möglich

Wer vom Ultra- auf das Hoch-Preset zurückschaltet, entledigt sich nicht ausschließlich, aber primär der Performance-Kosten von Raytracing in dem Spiel. Die Radeon RX 7900 XTX legt dann um 10 Prozent an Leistung zu, die GeForce RTX 4080 um 12 Prozent. Die Einstellung „Mittel“ bringt mit 23 respektive 18 Prozent einen größeren Schritt, doch sieht das Game mit „Mittel“ aufgrund der fehlenden Reflexionen eben nicht mehr sonderlich gut aus. „Niedrig“ bringt einen weiteren Schritt von 5 Prozent, sowohl auf der GeForce- als auch auf der Radeon-Grafikkarte.

Grafik-Presets im Vergleich – 3.840 × 2.160
  • AMD Radeon RX 7900 XTX:
    • Niedrig-Preset
      73,4
    • Mittel-Preset
      69,9
    • Hoch-Preset
      56,6
    • Ultra-Preset
      51,6
  • Nvidia GeForce RTX 4080:
    • Niedrig-Preset
      66,6
    • Mittel-Preset
      63,4
    • Hoch-Preset
      53,8
    • Ultra-Preset
      47,9
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Damit lässt sich die Framerate in Dead Space Remake nur sehr schlecht mit Hilfe der Grafikeinstellungen verbessern. Aus schlecht oder unspielbar wird damit keinesfalls ein gut spielbares Erlebnis. „Mittel“ bringt zwar etwas, sieht jedoch auch deutlich schlechter aus.

Upsampling ist Detailanpassung vorzuziehen

Wer mehr FPS in Dead Space Remake benötigt, sollte also die Finger von den Grafik-Optionen lassen. Viel sinnvoller ist die Verwendung von Upsampling, sei es AMD FSR 2 oder Nvidia DLSS 2. Dieser Schritt bringt deutlich mehr Geschwindigkeit, solange die GPU der limitierende Faktor ist, und geht zugleich weniger zulasten der Grafikqualität.