GeForce Now Ultimate: Server in Frankfurt bieten ab sofort Leistung der RTX 4080
Nvidias Rechenzentrum am Internet-Knotenpunkt DE-CIX in Frankfurt am Main liefert als einer von vier Standorten weltweit bereits die Leistung einer GeForce RTX 4080 (Test) in der Cloud. Angekündigt hatte Nvidia GeForce Now Ultimate auf der CES. Das neue Abonnement ersetzt den alten RTX-3080-Tarif (Test) zum gleichen Preis.
Die RTX 4080 in der Cloud startet in Frankfurt am Main
Zur Vorstellung im Rahmen der CES 2023 gab Nvidia zu verstehen, dass GeForce Now Ultimate sukzessive im Laufe des ersten Quartals 2023 verfügbar werden soll. Mit einer flächendeckenden Verfügbarkeit in den USA und Westeuropa sei erst bis Ende März 2023 zu rechnen, erste Rechenzentren sollten die neue Option allerdings bereits ab Ende Januar bieten. Und jetzt ist es soweit: Die GeForce-Now-Server in San Jose, Los Angeles, Dallas und Frankfurt am Main verfügen als erste Nvidia-Rechenzentren über die neuen RTX 4080 SuperPods. GeForce-Now-Kunden in der Nähe können bereits auf das Abonnement zugreifen, sofern sie den Ultimate-Tarif gebucht haben.
Beim Preis des stärksten GeForce-Now-Abonnements bleibt alles beim Alten. Wie auch schon der RTX-3080-Tarif schlägt GeForce Now Ultimate mit rund 20 Euro pro Monat oder aber rund 100 Euro für sechs Monate zu Buche. Nutzer von GeForce Now RTX 3080 werden automatisch auf den neuen Tarif umgestellt und erhalten die höhere Leistung, sobald Rechenzentren im Einzugsgebiet auf die RTX 4080 SuperPods aufgerüstet wurden. Bereits ab sofort sollen aber auch die noch nicht umgerüsteten Rechenzentren die Ausgabe in ultraweiten Auflösungen beherrschen.
Voraussetzungen für Endgeräte und Internetverbindung
Vollumfänglich verfügbar ist GeForce Now Ultimate – zumindest vorerst – ausschließlich über die macOS- und Windows-Apps. Eingeschränkt lässt sich auf das erweiterte Featureset über Nvidia Shield sowie aktuelle Browser auf Windows- oder Chrome-OS-Endgeräten zugreifen. Außen vor sind wiederum zunächst auch Smart-TVs, selbst wenn es sich um Modelle mit UHD-120-Hz-Panel handelt. Einen Überblick für die verschiedenen Plattformen geben die offiziellen Systemanforderungen. Dedizierte Guides listen überdies detaillierte Voraussetzungen und helfen bei der Einrichtung.
Aus diesen geht ebenso hervor, dass Nvidia für das Streaming von 3.840 × 2.160 Pixeln bei 120 FPS eine Internetverbindung mit einer Downlink-Geschwindigkeit von mindestens 45 Mbit/s voraussetzt. Der Ping zum nächsten Nvidia-Rechenzentrum sollte überdies maximal 80 ms betragen, empfohlen werden wiederum weniger als 40 ms. Die Verbindung von Router zu Endgerät sollte wiederum idealerweise per Ethernet-Kabelverbindung erfolgen; als Alternative wird 5-GHz-WLAN genannt.
Das ist GeForce Now Ultimate
Mit GeForce Now Ultimate bietet Nvidia grob gerechnet die Leistung einer GeForce RTX 4080 per Cloud-Gaming. Des Weiteren werden mit einem neuen Competitive Mode erstmals Bildwiederholraten von 240 Hertz ermöglicht, womit die Latenz mitsamt Nvidia Reflex auf 34 ms fallen soll, so Nvidia. Für den bisherigen RTX-3080-Tarif bei den maximal möglichen 120 Hertz nennt Nvidia eine Verzögerung von 56 ms, die Redaktion wiederum kam im Test auf eine Latenz von minimal 67 ms.
Sofern Spieler am Streaming-Client das Bild über einen G-Sync-Monitor ausgeben, variiert GeForce Now außerdem erstmals die Streaming-Rate. Und zwar gibt es bei der maximal unterstützen Auflösung keine Änderung – auch GeForce Now RTX 4080 erlaubt maximal 3.840 × 2.160 Bildpunkte –, allerdings ist UHD fortan bei bis zu 120 FPS respektive Hertz möglich, wohingegen im Fall von GeForce Now RTX 3080 noch ein Limit von 60 FPS bei UHD galt. Neu ist überdies die Option, ein auf Ultrawide-Monitore mit Auflösungen von beispielsweise 3.840 × 1.600, 3.840 × 1.440 oder 2.560 × 1.080 Pixeln angepasstes Bild auszuliefern. Die maximale Bildrate beträgt in diesem Fall ebenso 120 FPS.
Das sind die RTX 4080 SuperPods
Bei den RTX 4080 SuperPods für GeForce Now handelt es sich um eine Server-Einheit, auf der die Grafikleistung einer GeForce RTX 4080 von einer Nvidia L40G bereitgestellt wird. Es handelt sich um eine Abwandlung der im September vorgestellten Server-GPU Nvidia L40, die im September 2022 vorgestellt wurde. Beide Modelle basieren auf Ada Lovelace, konkret auf einem AD102-Grafikchip mit 142 aktiven SMs und damit 18.176 FP32-Ausführungseinheiten, was zu einer theoretischen Rechenleistung von knapp 90 TFLOPS bei einem Boost-Takt von 2.475 MHz führt. Nvidia wiederum spricht von 64 TFLOPS für einen RTX 4080 SuperPod. Darüber hinaus verfügt eine L40G über 24 GB GDDR6-Grafikspeicher.
Zum Vergleich: Die GeForce RTX 4080 für den Desktop kann „nur“ mit einer FP32-Rechenleistung von 48,8 TFLOPS und 16 GB Grafikspeicher aufwarten, allerdings vom schnelleren Typ GDDR6X. Letztlich soll die mit GeForce Now Ultimate bereitgestellte Leistung mit dem Leistungsniveau der Desktop-Grafikkarte vergleichbar sein, gab Nvidia gegenüber ComputerBase zu verstehen. Die Differenzen bei der theoretischen Rohleistung lassen sich mutmaßlich durch niedrigere Taktraten und einen dadurch sparsameren Betrieb erklären.
Einen Monat später hat Nvidia die RTX 4080 SuperPods auch in den Rechenzentren nahe Amsterdam, Ashburn, London und Paris installiert. Insbesondere im Westen Deutschlands ist GeForce Now Ultimate somit bereits gut verfügbar.
Zur Vorstellung im Rahmen der CES 2023 gab Nvidia zu verstehen, dass GeForce Now Ultimate sukzessive im Laufe des ersten Quartals 2023 verfügbar werden soll. Seitdem sind nun drei Monate vergangen – und wirklich flächendeckend sind die 4080 SuperPods noch nicht installiert. Mit Sofia kam seit dem letzten Update dieser News am 24. Februar ein weiterer europäischer Standort hinzu; in den USA hat Nvidia die Rechenzentren in Chicago und Newark aufgerüstet. Mit Montreal kann nun außerdem ein erster kanadischer Standort GeForce Now Ultimate anbieten.
Insbesondere in Nord-, Süd- und Osteuropa sowie dem Südosten der Vereinigten Staaten bleiben damit gemäß Nvidias grafischer Darstellung vorerst große Lücken in wichtigen Märkten. Allerdings verfügt der Hersteller in Europa nur noch über ein weiteres GeForce-Now-Rechenzentrum, den Standort EU Northwest in Stockholm. Die Vermutung, dass die meisten der bisher nicht für GeForce Now Ultimate erschlossenen Gebiete damit mittelfristig respektive bis zur Eröffnung gänzlich neuer Rechenzentren außen vor bleiben, weil die Entfernung zu den etablierten Standorten schlicht und ergreifend zu groß ist, liegt auf der Hand. GeForce Now Ultimate bedingt für 3.840 × 2.160 Pixel bei 120 FPS eine Internetverbindung mit einer Downlink-Geschwindigkeit von mindestens 45 Mbit/s und einen Ping von maximal 80 ms – bei längeren Distanzen können diese Voraussetzungen nur schwer eingehalten werden.
Erwartungsgemäß hat Nvidia nun auch das letzte verbleibende Rechenzentrum in Europa, den Standort EU Northwest in Stockholm, mit den RTX 4080 SuperPods aufgerüstet. Es ist folglich davon auszugehen, dass die Abdeckung mit GeForce Now Ultimate in Europa mittelfristig nicht weiter ausgedehnt werden kann. In den USA kamen derweil die Standorte Miami und Portland hinzu.