RTX 4070, 4060 Ti & 4090 Ti: Gerüchte sprechen von zwei weiteren AD104-Grafikkarten
Die GeForce RTX 4070 Ti (Test) ist gerade erst erschienen, da erhöht sich die Frequenz der Hinweise zu den nächsten Grafikkarten auf Basis von Ada Lovelace. Erneut geht es um die in der Gerüchteküche bereits Ende 2022 thematisierten GeForce RTX 4070 und RTX 4060 Ti. Mit einem zeitnahen Marktstart ist aber nicht zu rechnen.
Die Gerüchte nehmen an Fahrt auf
Wie Wccftech in Erfahrung gebracht haben will, sollen zwei weitere GeForce-RTX-4000-Grafikkarten mit AD104-GPU in Vorbereitung sein. Die GeForce RTX 4070 Ti basiert auf dem gleichen Grafikchip, setzt aber auf den Vollausbau AD104-400-A1 mit mit 7.680 aktiven FP32-Einheiten. Die nun zur Debatte stehenden Varianten AD104-250 und AD104-251 wiederum werden über eine geringere Anzahl an funktionsfähigen FP32-ALUs verfügen – wie viele genau, das ist noch unbekannt. Auffällig ist derweil, dass die minimalen Unterschiede bei der Namensgebung nahelegen, dass es sich um zwei sehr ähnliche Chips handelt.
Im Falle der entsprechenden Grafikkarten soll die AD104-250-GPU auf einem PCB mit der Board-Nummer PG14-SKU343 zum Einsatz kommen, wohingegen der AD104-251-Chip mit der PG141-SKU345 assoziiert wird. Die GeForce RTX 4070 Ti mit der SKU 331 setzt auf das gleiche PCB. Hierbei könnte es sich um eine potenzielle GeForce RTX 4070 handeln, bei der lediglich die GPU beschnitten wurde, hinsichtlich Speicherausbau und sonstiger Topologie aber keine respektive kaum Änderungen bestehen. Bisher wurde die Board-Nummer PG141-SKU336/337 für jene Grafikkarte gehandelt. Der AD104-250 wiederum soll auf einem andere PCB sitzen.
Zur Debatte steht nun, ob es sich dabei um eine zweite Variante der GeForce RTX 4070 handelt – denkbar ist ein abgewandelter Speicherausbau – und Nvidia sich noch nicht für ein konkretes Modell entschieden hat. Übereinstimmende Quellen berichteten zuletzt von 5.888 FP32-Ausführungseinheiten bei der RTX 4070. Ebenso ist freilich denkbar, dass es sich bei der zweiten SKU um eine potenzielle GeForce RTX 4060 Ti handelt. Allerdings war für diese zuletzt von einem AD106 mit 4.352 FP32-ALUs die Rede, was daran Zweifel aufkommen lässt. Dass wiederum bereits zum Marktstart der GeForce RTX 4070 zwei oder gar drei verschiedene Varianten erscheinen werden, erscheint ebenso unrealistisch. Naheliegend ist daher, dass Nvidia derzeit verschiedene RTX-4070-Konzepte evaluiert.
Einen tabellarischen Überblick über die derzeit spekulierten GeForce-Grafikkarten liefert VideoCardz.
Informationen sind mit Vorsicht zu genießen
Zwar werden Gerüchte zur vierten und fünften RTX-4000-Grafikkarte immer gehaltvoller, letztlich handelt es sich aber weiterhin um keineswegs gesicherte Informationen, die spätestens aufgrund der bis dato völlig unbekannten Preise der erwarteten Grafikkarten wenig aufschlussreich sind. ComputerBase wird zu gegebener Zeit mit den gewohnt umfangreichen Tests und Benchmarks aufwarten.
RTX 3090 Ti | RTX 4090 | RTX 3090 | RTX 4080 16 GB | RTX 3080 | RTX 4070 Ti | RTX 3070 Ti | |
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Architektur | Ampere | Ada | Ampere | Ada | Ampere | Ada | Ampere |
Fertigung | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm | TSMC N4 | Samsung 8 nm |
GPU | GA102 | AD102 | GA102 | AD103 | GA102 | AD104 | GA104 |
SM | 84 | 128 | 82 | 76 | 68 | 60 | 48 |
FP32-ALUs | 10.752 | 16.384 | 10.496 | 9.728 | 8.704 | 7.680 | 6.144 |
RT-Kerne | 84, 2nd Gen | 128, 3rd Gen | 82, 2nd Gen | 76, 3rd Gen | 68, 2nd Gen | 60, 3rd Gen | 48, 2nd Gen |
Tensor-Kerne | 336, 3rd Gen | 512, 4th Gen | 328, 3rd Gen | 304, 4th Gen | 272, 3rd Gen | 240, 4th Gen | 192, 3rd Gen |
Base-Takt | 1.560 MHz | 2.230 MHz | 1.400 MHz | 2.210 MHz | 1.440 MHz | 2.310 MHz | 1.575 MHz |
Boost-Takt | 1.860 MHz | 2.520 MHz | 1.700 MHz | 2.510 MHz | 1.710 MHz | 2.610 MHz | 1.770 MHz |
FP32-Rechenleistung | 40,0 TFLOPS | 82,6 TFLOPS | 35,7 TFLOPS | 48,8 TFLOPS | 29,8 TFLOPS | 40,1 TFLOPS | 21,7 TFLOPS |
Speicher | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | 24 GB GDDR6X | 16 GB GDDR6X | 10 GB GDDR6X | 12 GB GDDR6X | 8 GB GDDR6 |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 384 Bit | 256 Bit | 320 Bit | 192 Bit | 256 Bit |
Speicherdurchsatz | 21,0 Gbps | 21,0 Gbps | 19,5 Gbps | 22,4 Gbps | 19,0 Gbps | 21,0 Gbps | 19,0 Gbps |
Speicherbandbreite | 1.008 GB/s | 1.008 GB/s | 936 GB/s | 717 GB/s | 760 GB/s | 504 GB/s | 608 GB/s |
TDP | 450 Watt | 450 Watt | 350 Watt | 320 Watt | 320 Watt | 285 Watt | 290 Watt |
Preis (UVP) | 1.329 € | 1.859 € | 1.199 € | 1.399 € | 759 € | 899 € | 649 € |
Inzwischen sind Aufnahmen der mutmaßlichen Verpackung einer GeForce RTX 4070 Founders Edition aufgetaucht, die von VideoCardz und RedGamingTech (YouTube) in Umlauf gebracht wurden. Eine Grafikkarte ist zwar nicht zu sehen, wohl aber die Aussparungen für eine solche im Inneren der Verpackung. Demnach wäre die Founders-Edition kleiner als die GeForce RTX 4090 FE und die GeForce RTX 4080 FE, was angesichts der Erfahrungen mit den vergangenen RTX-Generationen und der geringeren Leistungsaufnahme der kolportierten GeForce RTX 4070 Sinn ergibt. Auch für eine potenzielle GeForce RTX 4060 Ti wäre die Verwendung dieses Kühlers denkbar, sofern es eine Founders Edition geben sollte.
Auf der nun aufgetauchten Box findet sich überdies ein Hinweis auf einen Adapter des kontroversen 16-Pin-Steckers 12VHWPR auf zwei klassische 8-Pin-Stromstecker, wie er auch schon der GeForce RTX 4070 Ti beiliegt.
Eine GeForce RTX 4090 Ti ist vorerst Wunschdenken
Abseits dessen spricht RedGamingTech von einer GeForce RTX 4090 Ti oder einer Titan-Grafikkarte auf Basis von Ada Lovelace. Die gemutmaßten Spezifikationen gleichen der einer Nvidia L40G, eine Abwandlung der im September vorgestellten Server-GPU Nvidia L40. Beide Modelle basieren auf Ada Lovelace, konkret auf einem AD102-Grafikchip mit 142 aktiven SMs und damit 18.176 FP32-Ausführungseinheiten, was zu einer theoretischen Rechenleistung von knapp 90 TFLOPS bei einem Boost-Takt von 2.475 MHz führt. Zum Vergleich: Die AD102-GPU auf der GeForce RTX 4090 (Test) bietet „nur“ 16.384 aktive FP2-ALUs und kommt auf eine Leistung von 82,6 TFLOPS.
Ohnehin sind derartige Spekulationen weit im Voraus eines Verkaufsstarts der entsprechenden potenziellen Grafikkarten mit Vorsicht zu genießen, insbesondere die Gerüchte rund um eine GeForce RTX 4090 Ti oder gar eine neue Titan-Grafikkarte sind bis dato sehr vage und letztlich auch Wunschdenken der Enthusiasten- und „Leaker“-Szene. Dass Nvidia einem erst seit wenigen Monaten auf dem Markt verfügbaren Topmodell noch in diesem Jahr oder gar innerhalb der nächsten Monate eine leistungsstärkere Variante folgen lassen wird, obwohl der Leistungssprung der GeForce RTX 4090 bereits riesig war und die Grafikkarte ohnehin außer Konkurrenz steht, darf bezweifelt werden.
Bisher führten die Gerüchte zur GeForce RTX 4060 Ti eine TDP von 220 Watt. Dass es sich dabei lediglich um einen Platzhalter handeln musste, ergab sich aus dem Vergleich zur GeForce RTX 4070, die derzeit mit einer TDP von 200 Watt gehandelt wird. Darüber hinaus ist die GeForce RTX 3060 Ti (Test) mit einer TDP von 200 Watt spezifiziert. Und dass der Nachfolger mit knapp 11 Prozent weniger FP32-Ausführungseinheiten mit einer um 10 Prozent gesteigerten Leistungsaufnahme einher gehen sollte, erschien angesichts der in den bisherigen Next-Gen-Grafikkarten extrem effizienten Kombination der Ada-Lovelace-Architektur und TSMC N4 von Vornherein unpassend. Die Redaktion griff die bisher kolportierte TDP von 220 Watt in der bisherigen Berichterstattung deswegen gar nicht erst auf.
Twitter-Nutzer @kopite7kimi ergänzte die zuvor Mitte Dezember 2022 durchgestochenen Informationen zur GeForce RTX 4060 Ti nun allerdings um eine Korrektur der TDP auf 160 Watt. Die Angabe erscheint wesentlich realistischer, passt sie doch zu den bisher erschienenen GeForce-RTX-4000-Grafikkarten. Die GeForce RTX 4070 Ti beispielsweise bietet rund 75 Prozent mehr FP32-Ausführungseinheiten und eine ebenso um rund 75 Prozent erhöhte TDP, wenngleich die Leistungsaufnahme in diesem Fall aufgrund des grundverschiedenen Speicherausbaus nicht direkt vergleichbar ist.
Anzumerken ist in diesem Kontext wiederum, dass Ada Lovelace das Power-Limit in Spielen in der Regel ohnehin nicht ausschöpft; vor allem bei limitierten FPS. Letztlich folgt an dieser Stelle also der obligatorische Hinweis: Klarheit wird es erst mit ersten Tests geben. ComputerBase wird zu gegebener Zeit mit den gewohnt ausführlichen Tests und Benchmarks aufwarten.