Micron 9400 SSD: Alle Modelle Lesen und Schreiben mit 7 GB/s
Bei SSDs liefern meist die „kleinsten“ Modelle einer Serie eine deutlich niedrigere Schreibleistung. Bei Microns neuen Server-SSDs der Serie 9400 ist das anders: Alle Modelle von 6,4 TB bis 30,72 TB lesen und schreiben mit bis zu 7 GB/s.
Die neuen Micron 9400 treten in die Fußstapfen der fast vier Jahre alten Micron 9300. Dass sich im Laufe der Zeit viel getan hat, wird daran deutlich, dass gleich in vieler Hinsicht das Doppelte geboten wird.
Jetzt mit PCIe 4.0, 7 GB/s und 30 TB
So gibt es die Micron 9400 nun mit 30,72 TB statt zuvor maximal 15,36 TB. Das Interface wurde von PCIe 3.0 x4 auf PCIe 4.0 x4 mit doppeltem Durchsatz aufgestockt. Und so fallen auch die sequenziellen Transferraten mit 7.000 MB/s beim Lesen wie beim Schreiben doppelt so hoch aus.
Nicht ganz eine Verdoppelung gibt es bei den 4K Random Read IOPS, die von zuvor bis zu 850.000 auf nun bis zu 1,6 Millionen ansteigen. Dafür haben sich die 4K Random Write IOPS mit nun bis zu 940.000 gleich vervielfacht.
Wechsel auf 176-Layer-TLC
Neben einem neuen Controller ist vor allem der Sprung über mehrere Generationen beim eingesetzten NAND-Flash für die Leistungssteigerung verantwortlich. Statt des noch gemeinsam mit Intel entwickelten 64-Layer-NAND kommt jetzt die in Eigenregie von Micron entwickelte 176-Layer-Generation in der TLC-Variante zum Einsatz.
Der Speicher ist zwar nicht so schnell wie die aktuelle 232-Layer-Generation, genügt aber, um auch bei den kleinsten Modellen die volle Leistung abzurufen. „Klein“ ist relativ, denn die Micron 9400 starten jetzt erst bei 6,4 TB respektive 7,68 TB. Damit sind genügend Speicherchips vorhanden, um von der gebündelten Leistung durch parallele Zugriffe maximal zu profitieren.
Pro oder Max je nach Einsatzgebiet
Wie üblich unterteilt Micron die NVMe-SSDs in zwei Unterserien: Die Micron 9400 Pro bieten mehr nutzbaren Speicherplatz von 7,68 TB, 15,36 TB oder 30,72 TB. Die Micron 9400 Max opfern Nutzspeicher zugunsten einer größeren Speicherreserve. Hier werden zwar nur 6,4 TB, 12,8 TB oder 25,6 TB geboten. Dafür werden aber etwa doppelt so viele IOPS beim wahlfreien Schreiben möglich und die Haltbarkeitseinstufung (Total Bytes Written) fällt wesentlich höher aus. Die 9400 Pro sind für Anwendungen mit dem Schwerpunkt beim Lesen von Daten mit einem Drive Write Per Day (DWPD) spezifiziert. Die 9400 Max sind wiederum mit 3 DWPD für „Mixed-Use“, also Workloads mit Lese- wie Schreibaufgaben konzipiert.
Bei den Angaben zu den Total Bytes Written (TBW) unterscheidet Micron zwischen Random-Workload und sequenzieller Last. Die 9400 Pro sind mit rund 14 PB (PetaByte) bis 56 PB bei „4K Random“ und 58 PB bis 200 PB bei „128K Seq“ spezifiziert. Bei den 9400 Max mit mehr Reservespeicher bei geringerer Nutzkapazität sind es 35 PB bis 140 PB bei Random und 74 PB bis 283 PB bei sequenzieller Last.
Sollten diese Schreiblimits zuvor nicht überschritten werden, beträgt die Garantie die üblichen fünf Jahre.
Trotz mehr Strombedarf effizienter
Die Leistungsaufnahme wird je nach Modell und Workload mit 14 Watt bis 25 Watt angegeben. Das erscheint auf den ersten Blick kaum mehr als beim Vorgänger. Allerdings nennt Micron nun den Durchschnittswert auf Basis des quadratischen Mittels und nicht wie früher die Maximalwerte, die also noch darüber liegen sollten. Dadurch, dass die Leistung aber verdoppelt wird, arbeiten die SSDs laut Micron bis zu 77 Prozent effizienter als die vorherige Generation.
Schneller als die direkte Konkurrenz
Mit den Micron 9400 im U.3-Formfaktor (U.2-kompatibel) soll nicht nur das eigene Portfolio beschleunigt, sondern auch die Konkurrenz in Schach gehalten werden. Beim Schreiben überflügeln die Micron 9400 die Samsung PM1733 wie auch die Kioxia CM6 spielend.
Wie bei Enterprise-SSDs üblich, werden keine Preise kommuniziert. Die Micron 9400 sollen aber „ab sofort bei Vertriebspartnern und globalen OEM-Kunden für den Einsatz in Servern erhältlich“ sein. Weitere Informationen gibt es beim Hersteller.