CES 2023

Motorola: Outdoor-Smartphone mit Satelliten-SMS kommt

Frank Hüber
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Motorola: Outdoor-Smartphone mit Satelliten-SMS kommt
Bild: PIRO4D

Nachdem die Bullitt Group, die Outdoor-Smartphones der Marken Cat Phones und Motorola fertigt, im November ein Outdoor-Smartphone mit Satelliten-Technik in Kooperation mit MediaTek in Aussicht gestellt hatte, erfolgt zur CES 2023 nun die offizielle Ankündigung. Das Outdoor-Smartphone wird unter der Marke Motorola erscheinen.

Noch keine Details zum Motorola-Smartphone

Allerdings hat sich Bullitt zur CES darauf beschränkt, weitere Details zum Satelliten-Dienst „Bullitt Satellite Connect“ bekannt zu geben, unter anderem zu den Tarifen, zu denen nicht nur Notrufe per Satellit-SOS-Funktion abgesetzt, sondern auch Nachrichten per 2-Wege-Kommunikation verschickt und empfangen werden können. Details zum Motorola-Smartphone, das auf ein MediaTek-System-on-a-Chip setzen und 5G unterstützen wird, sollen jedoch erst in den nächsten Wochen veröffentlicht werden. Da Bullitt Satellite Connect im ersten Quartal 2023 starten soll, werden Details nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Satellit in der Not ohne Mobilfunk und WLAN

Das auch noch namenlose Motorola-Smartphone ist mit integrierter Zwei-Wege-Satelliten­nachrichten­übertragung ausgestattet, wobei auf einen Over-the-Top-Satelliten-Service (OTT) gesetzt wird, der nur dann greift, wenn weder Mobilfunk noch WLAN zur Verfügung stehen. Durch die Integration ist es möglich, nahtlos per Satelliten­nachrichten­übertragung mit Kontakten im Mobilfunknetz zu kommunizieren. Die Zeit für die erste Verbindung mit dem Satelliten und das Senden einer Nachricht beträgt nach Angaben der beiden Unternehmen etwa 10 Sekunden. Voraussetzung ist wie bei den anderen Anbietern eine freie Sicht zum Himmel, damit die Verbindung zu den Satelliten hergestellt werden kann.

SOS-Funktion ein Jahr lang kostenlos

Auch eine Satelliten-SOS-Funktion wird enthalten sein, die in den ersten 12 Monaten kostenlos angeboten werden soll – das von Apple mit dem iPhone 14 und iPhone 14 Pro eingeführte Notruf SOS, das im Dezember auch in Deutschland gestartet ist, ist die ersten zwei Jahre ab Kauf kostenlos. Auch bei Bullitt kommen dabei zur Unterstützung Bodenstationen zum Einsatz, die SOS-Nachrichten des Nutzers verarbeiten und weiterleiten, so dass ihm im Notfall möglichst schnell geholfen werden kann. Die Bodenstationen sind rund um die Uhr das ganze Jahr über besetzt.

SMS an Freunde und Verwandte ab 5 US-Dollar im Monat

Während die SOS-Funktion im ersten Jahr kostenlos ist, muss für die Zwei-Wege-Kommunikation etwa zu Freunden und Verwandten per SMS ab Start gesondert bezahlt werden. Für 4,99 US-Dollar im Monat kann man 30 Nachrichten per Satellit verschicken und empfangen, wenn man keinen anderweitigen Mobilfunkempfang hat. Für 9,99 US-Dollar sind es monatlich 125 Nachrichten und für 29,99 US-Dollar können bis zu 400 Nachrichten im Monat verschickt werden. Als eine einzelne Nachricht gilt SMS-typisch ein Text mit bis zu 140 Zeichen, wobei auch Emojis möglich sind. Nicht genutztes Kontingent entfällt am Ende eines Monats jedoch und wird nicht in den nächsten Monat übernommen – Nachrichten lassen sich also nicht ansammeln und kumulieren.

Jahrestarif für 60 US-Dollar

Bei wem die Anzahl der per Satellit verschickten Nachrichten im Laufe des Jahres stark schwankt, etwa weil man mehrmals im Jahr Kreuzfahrten oder andere Urlaube an entlegene Orte unternimmt, der kann sich auch für einen Tarif mit 250 Nachrichten pro Jahr für 59,99 Euro entscheiden. Der in Summe gleich teure monatliche Tarif mit 30 Nachrichten pro Monat bietet mit 360 Nachrichten demnach zwar mehr Nachrichten aufs ganze Jahr gesehen, aber weniger Flexibilität. Einen in der Anzahl der Nachrichten unlimitierten Tarif gibt es nicht.

Neben der SOS-Funktion enthalten alle Tarife auch die Möglichkeit, statt einer Nachricht den aktuellen Standort per Satellit zu verschicken. Im zweiten Quartal 2023 sollen zudem Tarife vorgestellt werden, die nur die Standortverfolgung beinhalten, ohne die Möglichkeit der Zwei-Wege-Kommunikation.

Start in Nord-Amerika und Europa

Der Satellitendienst, für den auf das Satelliten-Netzwerk von Skylo zurückgegriffen wird, startet zunächst in Nord-Amerika und Europa, im Laufe des Jahres sollen nach und nach weitere Regionen hinzukommen. Gerade in den USA ist ein flächendeckender Mobilfunk noch nicht gewährleistet. Kein Mobilfunkanbieter deckt mehr als 70 Prozent der Landmasse ab, weshalb rund 60 Millionen US-Amerikaner bis zu 25 Prozent des Tages keinen Mobilfunk-Empfang haben.

Lizenzierung durch Smartphone-Hersteller möglich

Bullitt will die Technik in Zukunft auch anderen Smartphone-Herstellern zur Lizenzierung anbieten, sodass sie nicht zwingend auf Geräte aus der eigenen Entwicklung limitiert bleibt.

Die Entwicklung der Satelliten-Nachrichtenfunktion für die Integration in ein 5G-Smartphone habe 18 Monate gedauert, so Bullitt. Nach eigenen Angaben wird Bullitt der erste Hersteller weltweit sein, der den 3GPP-NTN-Chipsatz (Non-Terrestrial Network) von MediaTek verwendet.

Trend zur Satellitenkommunikation

Auch das Samsung Galaxy S23, dessen neues OLED-Display mit einer Helligkeit von mehr als 2.000 cd/m² Samsung Display höchstwahrscheinlich auf der CES 2023 gezeigt hat, wird Gerüchten zufolge eine Satellitenkommunikation bieten.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von der Bullitt Group unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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