NVMe-RAID auf Xeon: Intel VROC wird doch nicht eingestellt
Intel hat nun bestätigt, dass die angekündigte komplette Einstellung des Supports für VROC-Software (Virtual RAID on CPU) ein Fehler gewesen ist. Die Meldung sei schlicht vorschnell publiziert worden. Jetzt folgt also die Kehrtwende: Die Xeon-CPUs werden weiterhin VROC unterstützen. Das gilt auch für Sapphire Rapids.
Am 6. Januar 2023 hatte Intel mit einer Product Change Notification (PCN) offiziell das Ende für die Unterstützung von VROC angekündigt. Dem Schreiben nach sollte der Support für VROC demnächst vollständig und somit für alle Produkte enden, bei denen es sich um Intels Server-Prozessoren der Xeon-Familie handelt.
Doch mit Einführung der der neuen Xeon-Generation alias Sapphire Rapids folgte die Kehrtwende. Server-Hersteller wie HPE oder Supermicro führen weiterhin VROC-Support für die neue Plattform an und liegen damit gar nicht falsch.
Intel-Sprecher: VROC bleibt doch
Denn wie ein Unternehmenssprecher von Intel gegenüber der Website Serve The Home erklärte, sei die besagte Meldung zu früh herausgeschickt worden, noch bevor die finale Entscheidung über die Zukunft von VROC beschlossen gewesen sei. Nach Gesprächen mit Kunden und Partnern sei man dann doch zum dem Schluss gekommen, dass „eine erhebliche Nachfrage“ nach VROC bestehe. Daher werde VROC weiterhin unterstützt.
Was ist Intel VROC?
VROC ist die Abkürzung für „Virtual RAID on CPU“ und ist im Grunde ein Software-RAID für NVMe-SSDs. Dabei können die PCIe-Lanes vom Xeon-Prozessor genutzt werden, um mehrere NVMe-SSDs in einem RAID-Verbund zusammenzufassen, ohne dass dafür ein zusätzlicher Controller-Chip nötig ist. Durch die direkte Anbindung an die CPU bietet diese Lösung sogar Vorteile bei der Latenz sowie natürlich den Kosten, da der Zusatzchip entfällt.
Auf der Computex im Mai 2017 hatte Intel VROC erstmals vorgestellt. Welche Hard- und Software-Konfigurationen die Lösung unterstützen, steht in einem Dokument (PDF). Da dieses allerdings zuletzt im November 2022 aktualisiert wurde, fehlen noch die neuen Xeon Scalable Processors der 4. Generation mit dem Codenamen Sapphire Rapids.