Qualcomm Snapdragon Satellite: Satelliten-Notruf und -SMS für Android-Smartphones
Gemeinsam mit Iridium hat nun auch Qualcomm eine Satelliten-Kommunikation namens Snapdragon Satellite vorgestellt, um satellitengestützte Konnektivität mit Android-Smartphones zu ermöglichen. Auch Snapdragon Satellite unterstützt eine Zwei-Wege-Kommunikation für Notrufe, den Versand von SMS und andere Messaging-Anwendungen.
Erst gestern hatten MediaTek und Bullitt eine entsprechende Technik und einen passenden Dienst für MediaTek-Smartphones vorgestellt, der erstmals in einem in Kürze erscheinenden Motorola-Smartphone zum Einsatz kommen soll.
Die Basis für das Galaxy S23?
Snapdragon Satellite soll auf Premium-Smartphones der nächsten Generation verfügbar sein, ist aber grundsätzlich nicht auf diese Geräte-Kategorie beschränkt, sondern könne auch auf Notebooks, Tablets und in Autos und IoT-Geräten genutzt werden, so Qualcomm. Ob mit den Premium-Smartphones auch schon das in Kürze erwartete Samsung Galaxy S23 gemeint ist, bleibt offen, da es allerdings auf Geräten mit dem Snapdragon 8 Gen 2 starten soll, der auch beim Galaxy S23 spekuliert wird, erscheint es nicht abwegig. Allerdings könnte es dann erst später verfügbar sein, denn Qualcomm nennt als Starttermin die zweite Jahreshälfte 2023. Auch beim iPhone 14 war die Satelliten-Kommunikation nicht sofort zum Start der neuen Generation verfügbar, sondern wurde erst später je nach Region zu unterschiedlichen Zeitpunkten aktiviert.
X70-5G-Modem und Snapdragon-SoC als Voraussetzung
Da die SoCs von Qualcomm weit verbreitet sind, können in Zukunft zahlreiche Smartphone-Hersteller eine Satelliten-Kommunikation anbieten, ohne einen eigenen Dienst entwickeln zu müssen. Voraussetzung für Snapdragon Satellite ist ein X70-5G-Modem sowie ein Qualcomm-SoC. Bereits erhältliche Smartphones mit X70-Modem sollen die Funktion aber nicht erhalten können, da sie technisch dazu noch nicht in der Lage sind.
Garmin als Partner für Notruf-Nachrichten
Wie bei den anderen Satelliten-Diensten für Smartphones, soll Snapdragon Satellite immer dann und nur dann in Erscheinung treten und eine Verbindung zum Satellitennetzwerk von Iridium aufbauen, wenn sich der Nutzer an abgelegenen Orten ohne Internetverbindung über Mobilfunk oder WLAN befindet. Auch bei Snapdragon Satellite ist eine freie Sicht auf den Himmel erforderlich, um mit den Satelliten kommunizieren zu können. Für die Übertragung von Notruf-Nachrichten per Satellit arbeitet Qualcomm mit Garmin zusammen, die mit Garmin Response bereits einen Notruf-Dienst betreiben.
Zum Mobile World Congress in Spanien hat Qualcomm ein Update zum Thema Snapdragon Satellite herausgegeben, in dem auch erste Partner genannt werden. Demnach will das Unternehmen gemeinsam mit Honor, Motorola, Nothing, Oppo, Vivo und Xiaomi entsprechende Smartphones mit Unterstützung für Satelliten-Kommunikation entwickeln. Konkrete Produktankündigungen wurden allerdings noch nicht gemacht.
Interessant ist dabei vor allem der Neuzugang Nothing, der mit dem Phone (1) (Test) bislang nur ein einziges Smartphone anbietet. Dass jetzt ein Gerät mit Satelliten-Kommunikation angestrebt wird, ist ein deutlicher Hinweis auf ein kolportiertes Phone (2), das noch dieses Jahr auf den Markt kommen könnte.
Dazu passt auch die zweite Ankündigung, dass Snapdragon Satellite in alle künftigen Modem-RF-Systeme und in die Snapdragon Mobile Platforms von der 4- bis zu 8-Serie integriert werden soll und damit nicht mehr nur dem High-End-Segment vorbehalten sein wird.