Warhammer 40K: Darktide: Nachbessern statt neuer Inhalte und Xbox-Portierung
Fatshark zieht die Notbremse für Warhammer 40K: Darktide. Man habe die eigenen Erwartungen nicht erfüllt, nun soll zunächst nachgebessert werden. Die Portierung des Shooters auf die Xbox Series X|S sowie die Veröffentlichung weiterer Inhalte werden zunächst auf Eis gelegt.
Ein „hochgradig motivierendes und stabiles Spiel“ mit genug Tiefgang für wochen- und monatelange Unterhaltung habe Darktide werden sollen, schreiben die Entwickler. Dass der Shooter an diesem Ziel vorbeigerauscht ist, lässt sich kaum mehr übersehen. Metacritic weist noch gnädige 74 von 100 Punkten in der Pressewertung und 4,7 von 10 Punkten in der Nutzerwertung aus, Steam wird deutlicher. Insgesamt sind dort zwar 55 Prozent aller Wertungen positiv, in den vergangenen 30 Tagen aber nur noch 33 Prozent.
Das mittlerweile „größtenteils negative Urteil“ speist sich aus einer Vielzahl von Aspekten. Da sind etwa die hohen Systemanforderungen und die zugleich schlechte Performance sowie Abstürze zu nennen, die regelmäßig bemängelt werden. Darktide erfüllt aber auch inhaltlich die Erwartungen nur bedingt. Was das Problem ist, fasst „mr.D4RK“ in der Steam Community zusammen: Fehlende Features wie Crafting, eine kaum wahrnehmbare Story, wenig Charakterklassen und Missionen sowie ein kaum mitgedachtes Endgame finden sich dort.
The gameplay loop once you hit lvl30 is pointless, crafting doesn't exist, bugs exist, theres not story, mission select is awful, the cosmetic shop is predatory,
Slimey Pidgeon
Daneben stören sich Käufer am Ingame-Shop und der damit in Verbindung stehenden Spielstruktur: Gratis ließen sich kaum attraktive Skins freispielen, der Preisgestaltung in Bundles und über eine Premium-Währung wird Intransparenz vorgeworfen. Die Vorgänger, Warhammer: Vermintide 1 und 2, seien deutlich besser und würden Spaß, nicht maximierte Spielzeit durch den Fokus auf Glück bei Crafting und Loot, und damit den Verkauf von Zusatzangeboten in den Mittelpunkt stellen. Das einzige, was fehlerfrei funktioniere und gut ausgebaut wurde, sei zur Veröffentlichung der Shop gewesen, notieren Spieler in mehr als nur einer Rezension.
Erst Spaß, dann der Rest
In Anbetracht der immer schlechter werdenden Wertungen reagiert Fatshark nun. Zunächst sollen Crafting, Spielfortschritt sowie Stabilität und Bildraten verbessert werden. Fatshark geht also auf die Suche nach dem Spielspaß. Zurückgestellt werden dafür die Saison-Inhalte und Premium-Skins, deren Veröffentlichung in dieser Situation kein gutes Bild abgegeben hätte, sowie die Portierung auf die Xbox Series S und Series X. Den Shooter auf einer zweiten Plattform zu verkaufen, wenn er schon auf der ersten keinen Spaß macht, ergibt wirtschaftlich wenig Sinn; günstiger ist der Verkaufsstart im Rahmen eines sanften „Relaunches“ einer deutlich verbesserten Version von Darktide. Erfahrungen haben die Entwickler schon: Auch Vermintide 1 und 2 wurden in sehr ähnlichen Bereichen verbessert.