Windows 11 erhält ReFS: Microsoft bereitet Update auf das robuste Dateisystem vor
Microsoft hat damit begonnen, das zuvor insbesondere für Hochleistungsrechner und Server vorgesehene robuste Dateisystem Microsoft Resilient File System (ReFS) in der Insider Preview von Windows 11 zu evaluieren. Anwender können das Dateisystem bereits in der aktuellen Vorschau mit der Buildnummer 25281 ausprobieren.
Microsoft ReFS lässt sich unter Windows 11 aktiveren
Wie der für solche Veröffentlichungen bekannte Windows-Insider und Twitter-Nutzer @XenoPanther herausgefunden hat, lässt sich Microsofts neuestes Dateisystem bereits im aktuellen 10.0.25281.1000 rs_prerelease
, so die vollständige Bezeichnung der neuesten Windows 11 Insider Preview im Dev Channel, aktivieren.
Microsoft ReFS ist darauf ausgelegt, „die Datenverfügbarkeit zu maximieren“ sowie „effizient auf besonders große Datensätze in verschiedenen Arbeitslasten zu skalieren“ und „Datenintegrität mit Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen zu bieten“, so Microsoft in der offiziellen Dokumentation des Dateisystems.
Die primären Ziele, die Microsoft mit der Einführung von ReFS verfolgt, definierte das Unternehmen wie folgt:
Zudem steht die Kompatibilität mit NTFS und eine Zusammenfassung von Dateisystemen über mehrere Computersysteme hinweg im Mittelpunkt.
Für Kritik sorgte, dass Microsoft die Merkmale von ReFS und dessen Erprobungsstrategie als Wettbewerbsmerkmal ansieht und diese nicht offenlegt.
Microsoft ReFS unter Windows 11 ausprobieren
Grundvoraussetzungen für die Nutzung des neuen Dateisystems sind die neueste Windows 11 Insider Preview Build 25281, die Microsoft gestern im Dev Channel veröffentlicht hat, und das ViVe-Tool v0.3.2 (ZIP), welches über GitHub verfügbar ist.
Anschließend ist nur noch der folgende Befehl über die Eingabeforderung des Terminals* einzugeben:
- vivetool /enable /id:42189933 → aktivieren
- vivetool /disable /id:42189933 → deaktivieren
*) das Terminal muss als Administrator gestartet werden
Im Anschluss an einen Neustart des Betriebssystems ist das ReFS-Dateisystem unter Windows 11 verfügbar und kann entsprechend ausprobiert werden.
Ein Backup wird zwingend empfohlen
Wie bei jedem Systemeingriff mit dieser Tiefe und Tragweite wird ein Backup zwingend empfohlen. Microsoft implementiert diese Features ausdrücklich für Entwickler und gibt sie ausschließlich im Dev Channel frei.
Weitere Informationen liefert die Projektseite des Vive-Tools.
Insider können versteckte Features aktivieren
Mit der Hilfe des Vive-Tools lassen sich zudem weitere noch versteckte Einstellungen und Features in der jeweiligen Insider Preview von Windows 11 freischalten. Welche das sind, kann der von „Windows Development MVP“ Rafael Rivera gepflegten Übersicht auf der Entwicklerplattform GitHub entnommen werden.
ReFS wird in das Windows-Setup integriert
In der neuesten Windows 11 Insider Preview im Dev Channel lässt sich das ReFS-Dateiformat über die ID 42550315 und Setup_AutomaticReFSDeploymentEnabled
für das Windows-Setup aktivieren.
Damit soll es zukünftig möglich sein, Windows 11 direkt auf einer Partition zu installieren, die mit dem Dateiformat Microsoft ReFS formatiert ist, wie die Website Deskmodder bereichtet.
Die Twitter-Nutzer @XenoPanther und @evil_pro_ hatten zuvor die entsprechenden Informationen und Screenshots von der versteckten Funktion geliefert.
Hinzu kommt die Möglichkeit, die Inplace Upgrade Reparatur ohne ein entsprechendes Installationsmedium (ISO) im laufenden Betrieb durchzuführen. Diese Funktion versteckt sich aktuell hinter der ID, wie einmal mehr der Twitter-Nutzer @PhantomOfEarth herausgefunden hat.
Die Redaktion dankt der Community für die Hinweise zu diesem Update.