Android 14: Erste Developer Preview für Pixel-Smartphones veröffentlicht
Die erste Developer Preview von Android 14 kann ab sofort von Entwicklern und Anwendern auf Pixel-Smartphones ab dem Pixel 4a (5G) getestet werden. Sechs Releases sind vor der finalen Freigabe im Sommer vorgesehen. Google verspricht Verbesserungen bei Leistung, Datenschutz, Sicherheit und eigenen Anpassungen.
Pixel 4 wird nicht mehr unterstützt
Android 14 lässt sich auf dem Pixel 7 Pro, Pixel 7, Pixel 6a, Pixel 6 Pro, Pixel 6, Pixel 5a 5G, Pixel 5 und Pixel 4a (5G) über das Flashen entsprechender Factory Images ausprobieren. Nachdem das Pixel 4, Pixel 4 XL und Pixel 4a letztes Jahr noch mit Android 13 versorgt wurden, fallen diese Smartphones mit der nächsten Version durch das Raster. Reine 64-Bit-Images des Betriebssystem, die auf derselben Seite zu finden sind, können zudem über den Android Emulator im Android Studio ausprobiert werden. Diese Images stehen auch für das Pixel 4a (5G), Pixel 5, Pixel 6 und Pixel 6 Pro zur Auswahl, aber noch nicht für das Pixel 7 und Pixel 7 Pro, Pixel 6a und Pixel 5a 5G.
Normale Anwender warten besser auf die Beta
Die erste Developer Preview setzt das manuelle Flashen mit einhergehendem Datenverlust und somit ein vorheriges Backup voraus. Zu einem öffentlichen Build lässt sich zwar jederzeit zurückkehren, auch dies ist ohne Backup aber mit einem Datenverlust verbunden. Mit weniger Risiko behaftet dürfte die Installation von Android 14 erst mit dem öffentlichen Betaprogramm werden, das Google für April angesetzt hat, nachdem im März zunächst eine zweite Developer Preview folgen soll. Vier Beta Releases von Android 14 und somit insgesamt sechs Vorabveröffentlichungen sind geplant, bis das Betriebssystem im Spätsommer final fertigstellt und verteilt werden soll. Eine Übersichtsseite für Entwickler stellt alle Informationen zu Android 14 bereit.
Weitere Optimierungen für Tablets und neue Formfaktoren
Auf dem Developer Blog geht Google auf eine Reihe von Veränderungen in Android 14 ein. In dem Beitrag erklärt das Unternehmen unter anderem, dass Android 14 an die Anpassungen in Android 12L und Android 13 speziell für Tablets und Geräte mit neuen Formfaktoren anknüpft. In Jetpack Compose gibt es zum Beispiel neue Klassen für die Fensterbreite, ein adaptives Sliding-Pane-Layout für Listen je nach Geräteformat, das Activity Embedding, um mit vergleichsweise geringem Aufwand Optimierungen an Apps für größere Bildschirm vorzunehmen, und die Funktion BoxWithConstraints, um Inhalte automatisch dem verfügbaren Platz anzupassen. Googles Beitrag verlinkt mehrfach auch Hilfestellungen für die Entwicklung von Apps für Tablets und faltbare Geräte, zudem gibt es Beispiele für das Design und Layout solcher Apps.
Google will den Akku schonen
Mit direkt für den Anwender sichtbaren Veränderungen hält sich die erste Developer Preview von Android 14 zurück, stattdessen gibt es primär Anpassungen für Entwickler. Google will durch Veränderungen an bereits existierenden APIs eine striktere Unterteilung in Vordergrund- und Hintergrund-Aktivitäten erreichen, um die Hardware-Ressourcen des Endgerätes zu schon und die Batterielaufzeiten zu verlängern. Eine App für Android 14 muss jetzt explizit einen der durch Google definierten Vordergrund-Dienste spezifizieren. Eine neue API dient speziell der Datenübertragung im Hintergrund, die explizit vom Anwender initialisiert werden muss.
Anpassungen erhält auch das interne Broadcast-System, bei dem Apps im gecachten Zustand den Broadcast erst dann erhalten, wenn sie diesen Zustand wieder verlassen. Die entsprechenden Broadcasts können so lange in Schlange gestellt werden, bis dieser Zustand eintrifft. Gewisse sich wiederholende Broadcasts wie etwa zum Akku können auch zu einem finalen Broadcast zusammengefasst und erst bei Bereitschaft der App in einem Rutsch übertragen werden. Google will mit diesen Maßnahmen die Reaktionsfähigkeit des Betriebssystems und die Akkulaufzeiten verbessern. Positiven Einfluss auf die Batterie soll auch die Abfrage nach der Nutzung von exakten Alarmen über eine Sonderfreigabe beim Nutzer haben. Apps wie Uhren und Kalender sind davon ausgenommen, für alle anderen Apps, die zeitlich festgelegte Events nutzen oder durchführen, empfiehlt Google flexiblere Alternativen.
Schriftgröße mit Skalierung auf 200 Prozent
Bei den vom Anwender durchführbaren Anpassungen am Betriebssystem erhalten Schriftarten in Android 14 eine Überarbeitung auf eine optionale Skalierung auf bis zu 200 Prozent, nachdem das Maximum bislang bei 130 Prozent lag. Um Situationen zu vermeiden, in denen Text zu groß für die Darstellung ausfällt, nutzt Android 14 eine nichtlineare Skalierung, die bereits sehr große Schriften berücksichtigt und diese nicht im selben Maße vergrößert wie kleinen Text anderer Bereiche. Entwickler sollen ihre Apps dahingehend überprüfen, wie sich diese bei maximierter Schriftgröße verhalten.
Entwickler können für ihre Apps in Android 14 außerdem eine eigene Auswahl an Sprachen aus der Liste der insgesamt unter Android in den Einstellungen zur Verfügung stehenden Sprachen definieren. So sollen sich vom Entwickler zum Beispiel über die Region des Smartphones definierte Listen erstellen oder A/B-Tests durchführen lassen. Die neue Grammatical Inflection API in Android 14 soll es Entwicklern einfacher machen, auch Anwender von Sprachen mit grammatikalischem Geschlecht wie etwa im Französischen mit maskulinen, femininen und neutralen Schreibweisen zu erreichen.
Android 14 blockiert Installation uralter Apps
Bereits im Vorfeld der heutigen Veröffentlichung war erwartet worden, dass Google in der nächsten Android-Version wahrscheinlich die Installation gewisser Apps zugunsten der Sicherheit schlichtweg blockieren wird. Um Malware und anderen Schadprogrammen vorzubeugen, werden sich Anwendungen, die für eine niedrigere SDK-Version als 23 (Android 6.0) ausgelegt sind, bei Android 14 nicht mehr installieren lassen. Malware wird häufig bewusst für ältere API-Level entwickelt, um Sicherheitsmaßnahmen neuerer Android-Versionen zu umgehen. Bei Geräten, die auf Android 14 aktualisiert wurden, bleiben entsprechende Apps, die zuvor installiert wurden, aber erhalten. In vielerlei Hinsicht handelt es sich um ein hausgemachtes Problem, denn neue Android-Features sind häufig lediglich optional anstatt diese vorzuschreiben.
Auch viele der zuvor genannten Neuerungen für Android 14 greifen erst dann, wenn der Entwickler diese speziell für Android 13+ (SDK 33+) anpasst. Google habe die meisten der Apps betreffenden Veränderungen in Android 14 bewusst als Opt-in gestaltet, um reibungslose und schnelle Updates auf das neue Betriebssystem zu ermöglichen.