GeForce, Radeon & Arc: Wie viel Speicher hat eure Grafikkarte und reicht euch das?
Die Kapazität des verbauten Grafikspeichers ist ein altbekanntes Streitthema, das mit den Next-Gen-Grafikkarten auf Basis von Nvidia Ada Lovelace zuletzt wieder hitzig diskutiert wurde. Wie viel „VRAM“ haben die Grafikkarten der Community? Und wie viel sollten die neuen Modelle eurer Meinung nach bieten?
Keine Grafik ohne Grafikspeicher
Wer schon einmal einen PC zusammengebaut hat. der weiß: Ohne Arbeitsspeicher geht nichts. Aber nicht nur CPUs benötigen zum Arbeiten dedizierten und schnell angebundenen Speicher, sondern auch GPUs. Selbstbauer können diesen allerdings nicht selbst wählen und nach Bedarf verbauen, sondern sind dem ab Werk auf einer Grafikkarte in unmittelbarer Nähe zum Grafikprozessor aufgelöteten Grafikspeicher gewissermaßen ausgeliefert. Benötigt wird dieser VRAM unter anderem, um Texturen zu laden, Vertex- und Pixel-Shader abzulegen, als Z-Buffer und als Framebuffer. Zuletzt stieg der Speicherbedarf auch durch Raytracing erneut an.
Zur flüssigen Darstellung aktueller Spiele ist der Grafikspeicher folglich unabdingbar. Moderne Grafikkarten bieten inzwischen GDDR6X-Speicherchips, die einen Durchsatz von bis zu 24 Gbps erreichen können. Den Titel der Gaming-Grafikkarte mit der größten Speicherbandbreite hat derweil die GeForce RTX 4090 (Test) inne, die mit 21 Gbps schnellen GDDR6X-Bausteinen und einem 384 Bit breiten Speicherinterface auf rund 1 TB/s kommt. HBM-Speicher bietet in der Theorie noch höhere Bandbreiten; die Technik hat sich bei Gaming-Grafikkarten aber nach einigen Gehversuchen seitens AMD aufgrund der höheren Kosten nicht durchsetzen können.
Ein altes und neues Streitthema
Immer wieder sorgte der Speicherausbau neuer Gaming-Grafikkarten für Kontroversen. Symbolisch für den plakativen Begriff des „Speicherkrüppels“ steht wohl die gegen Ende 2014 erschiene GeForce GTX 970 (Test). Nvidia bewarb den Grafikbeschleuniger auf Basis der Maxwell-Architektur ebenso wie die größere Schwester mit 4 GB GDDR5-Speicher an einem 265-Bit-Interface. Tatsächlich bot die GeForce GTX 970 aber nur rund 3,5 GB mit schneller Anbindung, wie der Hersteller später zugeben musste.
Ein Kuriosum stellt auch die GeForce RTX 3060 (Test) dar, die Nvidia mit gleich 12 GB Grafikspeicher ausgestattet hat, obwohl die leistungsstärkeren Ampere-Grafikkarten GeForce RTX 3060 Ti (Test), GeForce RTX 3070 (Test) und GeForce RTX 3080 (Test) mit 8 GB respektive 10 GB weniger VRAM boten. Die Ursache findet sich auf technischer Seite beim Speicherinterface: Das 192-Bit-Interface der GeForce RTX 3060 ließ Nvidia die Wahl zwischen 6 GB oder 12 GB und der Hersteller entschied sich für den größeren Ausbau, um die Grafikkarte für neue Spiele zu wappnen. Insbesondere die GeForce RTX 3070 und RTX 3080 wiederum sahen sich der Kritik ausgesetzt, gemessen an der GPU-Leistung zu wenig Speicher zu bieten.
Ada Lovelace und die Speicherdiskriminierung
Zuletzt kam diese Debatte im Zuge der Next-Gen-Grafikkarten auf Basis von Nvidia Ada Lovelace erneut auf. Bei den Desktop-Modellen ist es die GeForce RTX 4070 Ti (Test), die auch in der Community auf ComputerBase mit ihren 12 GB GDDR6X aneckt. Noch prekärer ist die Situation aber im Notebook: Auch bald sieben Jahre nach der GeForce GTX 1070 (Test) respektive ihrer Mobile-Variante muss sich die GeForce RTX 4070 Laptop GPU (Test) mit nur 8 GB GDDR6 begnügen. Dass ausgerechnet der Grafikspeicher limitiert, ist bei Nvidias Mittelklasse inzwischen zum Running Gag geworden – der VRAM will einfach nicht wachsen. Die beiden Redakteure Jan und Fabian diskutierten das Thema zuletzt in der aktuellen Folge des ComputerBase-Podcasts CB-Funk mit Blick auf die kleineren Notebook-Grafikkarten.
AMD bot 8 GB VRAM schon vor 9 Jahren
AMD hingegen stattet die eigenen Grafikkarten traditionell mit mehr Grafikspeicher aus; 8 GB VRAM gab es hier schon in einer ersten Machbarkeitsstudie im Jahr 2014 bei der Sapphire Vapor-X R9 290X (Test). Ein Jahr später fanden 8 GB GDDR5 dann mit Radeon R9 390 und R9 390 X (Test) ihren Weg in die Serie. In der aktuellen Generation wiederum ist AMD nun bei Radeon RX 7900 XT und RX 7900 XTX (Test) bei 20 GB respektive 24 GB GDDR6 angekommen. Kleinere Next-Gen-Grafikkarten hat der Hersteller noch nicht präsentiert – erfahrungsgemäß werden sie den Speicherausbau der entsprechenden Pendants von Nvidia aber wieder überbieten.
Nicht unberücksichtigt bleiben darf dabei allerdings, dass Nvidia den vorhandenen Speicher besser nutzen kann: Eine GeForce kommt besser mit 8 GB zurecht als eine Radeon, das hat auch der Test der neuen Laptop GPUs im Vergleich zu AMDs mobilen Radeons in der vergangenen Woche erneut gezeigt. Einen Kapazitätssprung wettmachen kann Nvidia aber nicht: Eine Radeon mit 12 GB hat die Probleme, die es auf einer GeForce mit 8 GB gibt, nicht.
Wie hält es die Community mit dem Grafikspeicher?
Nun sind die ComputerBase-Leser gefragt: Wie steht ihr zum Thema Grafikspeicher? Die Redaktion ist auf die Antworten gespannt. Bevor es allerdings um Next-Gen-Grafikkarten geht, handelt die erste Frage grundsätzliches ab: Über welche Menge an VRAM verfügt eure primäre Grafikkarte? Wer aus dem Stegreif keine Antwort weiß, dem hilft unter Windows der Task-Manager. Im Reiter „Leistung“ liefert der Unterpunkt „GPU“ Auskunft über die verfügbare Menge an dediziertem GPU-Speicher.
Falls ihr über einen Oldtimer oder ein besonders exotisches Modell verfügt, dessen Speicherausbau bei den gebotenen Antwortmöglichkeiten nicht berücksichtigt wird, könnt ihr gerne in den Kommentaren von eurer Grafikkarte berichten.
Reicht der dir verfügbare Grafikspeicher aus?
Die VRAM-Kapazität ist das eine, für Spieler noch relevanter ist allerdings die Antwort auf die Frage, ob die zur Verfügung stehende Speichermenge eine Limitierung im Alltag darstellt oder nicht. Nicht jeder benötigt 16 GB, wer in Full HD oder älteren Spielen unterwegs ist, kommt auch mit deutlich weniger aus. Kein Wunder, dass auch heute noch viele Spieler gut mit einer GeForce GTX 1050 Ti mit 4 GB oder GeForce GTX 1060 mit 6 GB gut unterwegs sind. Doch wer Hogwarts Legacy in UHD mit hohen Details genießen will, der wird auch 12 GB VRAM wie auf der GeForce RTX 4070 Ti verfluchen und selbst in Full HD reichen 8 GB nicht.
Kommt ihr immer zurecht, oder klemmt es schon einmal – und wenn ja, wo genau und was tut ihr dagegen? Details runter, Auflösung runter, Raytracing aus? Details zu eurer Antwort auf diese Frage sind in den Kommentaren gerne gesehen!
Abschließend die Frage: Angenommen, du kaufst dir dieses Jahr eine neue Grafikkarte, über wie viel Speicher sollte die dann verfügen?
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