Intel Granite Rapids-AP: Xeon-Sockel LGA-7529 lässt den Vorgänger klein aussehen
Fotos zeigen den kommenden Sockel LGA-7529 für Intels Xeon-Prozessoren der Generation Granite Rapids-AP. Dieser bietet 61 Prozent mehr Pins als sein Vorgänger LGA-4677 für die aktuelle Generation Sapphire Rapids. Der direkte Vergleich veranschaulicht, was das für die Größe bedeutet.
Geschätzt fast 70 Prozent größeres Package
Unter anderem auf Twitter wurden diverse Fotos der neuen Profi-Xeon-Plattform veröffentlicht. Ein Bild zeigt den neuen Sockel im Vergleich zu seinem Vorgänger. Nach Schätzungen von @SkyJuice60 misst das CPU-Package von Granite Rapids-AP für den LGA-7529 etwa 105 mm in der Länge und 70,5 mm in der Breite und wäre damit rund 70 Prozent (66,5 %) größer als das 78 mm × 57 mm große Package von Sapphire Rapids (ohne HBM).
Wie gewohnt steht der Name des Sockels für die Anzahl der Kontakte respektive Pins. Von 4677 geht es rauf auf 7529, was eine Steigerung von 61 Prozent bedeutet. Der Vergleich ist aber nur halb richtig: Mehr Kontaktflächen hatte beispielsweise Cascade Lake-AP bereits, der kam im BGA-5903-Format. Gegenüber AMDs aktuellem Sockel SP5 für Epyc-CPUs der Genoa-Familie werden noch 23,5 Prozent mehr Pins geboten. Die geschätzte Fläche des CPU-Package von Granite Rapids-AP wäre 36 Prozent größer als bei Genoa.
Neue Plattform könnte 2024 erscheinen
Granite Rapids ist allerdings nicht unmittelbarer Nachfolger von Sapphire Rapids, denn dazwischen wird noch Emerald Rapids im Sockel LGA-4677 Platz nehmen. Voraussichtlich im Jahr 2024 soll dann der Wechsel auf die sogenannte Birch-Stream-AP-Plattform mit dem LGA-7529 erfolgen, der sowohl Granite Rapids als auch dessen Nachfolger Sierra Forest als Untersatz dient. Der Standard-Sockel von Granite Rapids-SP, wie alle regulären Server-Prozessoren seit einigen Jahren intern genannt werden, wird anscheinend der Sockel LGA 4710, der mehrfach in verschiedenen Ausführungen zu finden ist. Aber auch BHS-SP im Sockel LGA 4677 war zuletzt in Intel-Dokumente zu finden – inwiefern dieser kompatibel mit dem bisherigen Sockel ist, bleibt aber abzuwarten.
Mit dem neuen Profi-Sockel erhöht Intel auf zwölf statt bisher acht DDR5-Speicherkanäle und schließt in diesem Punkt wieder zu AMD Epyc auf. Den größten Sprung wird es bei der Zahl der CPU-Kerne geben, denn von maximal nur 64 Kernen bei Emerald Rapids geht es voraussichtlich hinauf auf 128 Kerne. Diese Daten sind aber noch mehr Vermutung als in Stein gemeißelt.
Fehler sind dabei aber nicht ausgeschlossen: Zum Beispiel wird bei Sapphire Rapids von maximal 56 Kernen gesprochen, während Intel jüngst seinen ersten 60-Kerner präsentiert hat, wie der Bericht der Redaktion zur Vorstellung von Sapphire Rapids zeigt:
Granite Rapids läuft schon im Labor
Im Januar hatte Intel funktionsfähige, aber frühe Muster vom reguläre Granite Rapids-SP im Einsatz im eigenen Testlabor demonstriert.
Laut Hersteller liegen sowohl Emerald Rapids als auch Sierra Forest vor dem anvisierten Zeitplan. Wie sich das in den letzten Jahren allerdings mit Xeon-Fahrplänen so an sich hatte, können diese sehr schnell nichts wert sein. Hier muss Intel nach unzähligen Ankündigungen endlich auch wieder einmal pünktlich abliefern.
In der Meldung wurde die reguläre SP-Plattform oft mit der AP-Plattform vermischt. Dies wurde nun korrigiert.