Intel in der Krise: Gehaltskürzungen von 5-25 %, CPU-Preise sinken bis zu 20 %

Update Volker Rißka
216 Kommentare
Intel in der Krise: Gehaltskürzungen von 5-25 %, CPU-Preise sinken bis zu 20 %
Bild: Intel

Intels desaströse Quartalszahlen haben weitere Folgen. Demnach werden die Gehälter in vielen Bereichen bis hinauf zum CEO um bis zu 25 Prozent gekürzt, die CPU-Preise könnten für eine Belebung des extrem schwachen Marktes sinken.

Gehaltskürzungen starten an der Spitze

Immerhin geht er voran, Intels CEO Pat Gelsinger. Sein Basisgehalt wird als einziges um 25 Prozent gekürzt. Das Führungsteam, also alles mit einem Executive im Titel, muss Gehaltskürzungen von 15 Prozent in Kauf nehmen, die Vice Presidents noch 10 Prozent. Darunter werden alle Angestellten ab einem mittleren Rang mit fünf Prozent Gehaltsverlust belegt. Kleinere Angestellte sollen nicht belangt werden, hier bleibt alles wie zuvor.

In der Management-Ebene ist das Basisgehalt aber bekanntlich nur ein Teil der Zahlungen des Konzerns. Hinzu kommen oft Aktienpakete, alle zusätzlichen Anreize und Boni sollen jedoch laut The Oregonian sowie SemiAnalysis, die zuerst darüber berichtet hatten, gestrichen worden sein.

These changes are designed to impact our executive population more significantly and will help support the investments and overall workforce needed to accelerate our transformation and achieve our long-term strategy. We are grateful to our employees for their commitment to Intel and patience during this time as we know these changes are not easy.

Intel

Interessant sind dabei einmal mehr die Vergleiche, die Intels Führungsetage in der Mitteilung an die Mitarbeiter am Dienstagabend gewählt hat. Intel stecke demnach in einer der größten Krisen des Unternehmens und zieht dabei Vergleiche mit den schwierigen 80er Jahren, wird aus Intels Umfeld zitiert.

Mögliche Preissenkungen (für OEMs)

Aus Asien kommen Berichte, Intel könnte die CPU-Preise für bestimmte Produkte um bis zu 20 Prozent senken. Primär soll davon die 12. Generation betroffen sein, die sich im Abverkauf befindet. Für wen die bis zu 20 Prozent allerdings gelten, ist nicht erklärt, vermutlich vornehmlich größere Abnehmer. Ausgehend vom originalen Preis wären die 20 Prozent im Einzelhandel ohnehin nicht viel, hier liegen zum Teil bereits Preise an, die weit unter dieser Marke rangieren. Ein Intel Core i9-12900K kostet hierzulande ab 302 Euro (in den USA nur knapp über 400 US-Dollar) und liegt damit bereits nicht nur prozentual gesehen sehr weit unterhalb seiner UVP von 658 US-Dollar. Was letztlich deshalb von so einer Preissenkung in welchem Bereich übrig bleibt, ist abzuwarten.

Update

Wie CRN diese Woche berichtete, sollen ab Oktober die ursprünglichen Bezüge und bereits ab dem dritten Quartal zusätzliche Boni für alle betroffenen Angestellten wiederhergestellt werden. Nach der umfangreichen Kürzung der Dividende sind damit die zwei wichtigsten Fragen, die zuletzt im Konzern aufkamen, geklärt, erklärte Intel dazu.