Microsoft: Bing-ChatGPT für Windows 11, Mobil-Apps und Skype
Vor zwei Wochen präsentierte Microsoft die neuen ChatGPT-Versionen von Bing und Edge. Nun setzt der Konzern die Integration fort. Neben der Suche in Windows 11 erhalten auch die iOS- und Android-Versionen von Bing und Edge sowie Skype das von OpenAI entwickelte KI-Sprachmodell.
Nutzen können die neuen Funktionen alle, die bereits Zugang zur neuen Bing-Version haben. Microsoft arbeitet auch Anfang März noch mit einer Warteliste.
Bing-ChatGPT in der Windows-11-Suche
Bing-ChagGPT kommt mit einem außerhalb des regulären Patchdays (1. Dienstag im Monat) verteilten Updates zu Windows-11-Nutzern, Windows 10 bleibt offenkundig außen vor. Nutzer, deren Microsoft Account für die KI-Suche freigegeben wurde, können Bing-ChatGPT daraufhin direkt aus Windows 11 heraus nutzen.
Das Tempo, mit dem Microsoft die neue Suche in den eigenen Diensten integriert, ist extrem hoch. Kein Wunder, sieht der Konzern in dieser Entwicklung doch die einmalige Chance, doch noch einmal an Googles Vormachtstellung auf dem Markt zu rütteln.
Bing-ChatGPT in den mobilen Apps
Mit dem Mobil-Apps berücksichtigt der Konzern darüber hinaus, dass ein Großteil der Suchanfragen mittlerweile über Smartphones erfolgen. In den überarbeiteten App-Versionen lässt sich der Chat mit einem Tippen auf das Bing-Symbol starten. Dann lässt sich die KI-Suchmaschine wie die Desktop-Variante nutzen. Neu ist derweil die Suche per Spracheingabe – diese von jetzt an aber sowohl über die Apps als auch die Desktop-Version möglich.
Laut Microsoft nutzen bereits mehr als 1 Millionen Menschen aus 169 Ländern die Preview-Versionen. Interessierte auf der Warteliste werden über die kommenden Wochen sukzessive freigeschaltet.
Skype als GPT-Testlauf für Messenger
Integriert wurde eine Bing-Version mit dem GPT-Sprachmodell nun auch in den Skype-Messenger. Damit lässt sich Bing nun etwa in Gruppen-Chats hinzufügen, sodass alle Teilnehmenden die Antworten sehen und mit dem Bot interagieren können.
Für Microsoft ist das ein Schritt, um Erfahrungen mit den neuen Funktionen zu sammeln. Erwogen wird zudem eine Integration in weitere Kommunikationsdienste wie Teams. Für das kostenpflichtige Teams Premium hat Microsoft bereits die Integration von GPT-3.5 angekündigt – das ist die ältere Version von OpenAIs Sprachmodell, auf dem auch ChatGPT basiert. In Bing ist eine aktuellere Version implementiert, die unter dem Codenamen „Prometheus“ läuft.
KI-Sprachmodelle mit Limits
Microsoft feiert die ChatGPT-Integration als Erfolg, doch der Hype hatte zuletzt einen Dämpfer erhalten. Ausschlaggebend für die Diskussion der letzten Woche waren die fehlerhaften, skurrilen und verstörenden Antworten, die Nutzer des Bing-Chatbots bisweilen erhalten haben. Microsoft hat deswegen bereits reagiert. Limits beschränken die Nutzung nun auf fünf Suchanfragen pro Sitzung und 50 pro Tag – so soll verhindert werden, dass zu komplexe Chat-Verläufe das KI-Sprachmodell verwirren.
Neben Microsoft erweitern auch weitere Unternehmen die Dienste um KI-Funktionen. OnlyOffice bietet etwa ebenfalls eine ChatGPT-Unterstützung für Office-Anwendungen, Opera will das OpenAI-Sprachmodell in den Browser integrieren. Google präsentierte mit Bard einen ChatGPT-Konkurrenten. In Heidelberg arbeitet Aleph Alpha an einer „Next Generation AI Made in Europe“.
Bing-ChatGPT ist nach der Installation eines Updates für von Microsoft freigeschaltete Tester ab sofort auch über die Suche in Windows 11 verfügbar. Die Meldung wurde entsprechend angepasst.