Quartalszahlen: Nvidia sieht Gaming-Kehrtwende, aber die Lager sind voll
Noch ist Nvidias Gaming-Sparte nicht aus dem Gröbsten heraus, doch nach Quartalen des Abschwungs geht es wieder aufwärts. Gegenüber dem vorangegangen Quartal steht ein Plus von 16 Prozent oder 250 Millionen USD in den Büchern, was auch den freien Fall beim Gesamtumsatz stoppte.
GeForce OK, Datacenter stark
Dank der neuen GeForce-RTX-Grafikkarten auf Basis von Ada Lovelace sowie SoCs für Spielekonsolen konnte Nvidia das Weihnachtsquartal versöhnlich in diesem Segment abschließen.
Gaming is recovering from the post-pandemic downturn, with gamers enthusiastically embracing the new Ada architecture GPUs with AI neural rendering
Jensen Huang, CEO Nvidia
Die übervollen Lager bei den Partnern sowie die im 4. Quartal noch bestehenden COVID-19-Lockdown-Einschränkungen in China verhinderten ein weiteres Wachstum. Dies wirkte sich auch auf das Jahresendergebnis auf: Nur noch 9,0 statt knapp 12,5 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte dieser Bereich bei Nvidia im letzten Jahr.
Einige dieser Probleme wirkten sich auch auf das Profi-Geschäft aus, hier stärkte jedoch das Geschäft mit US-basierten Cloud-Anbietern die Zahlen. So ging es im letzten Quartal in dieser Sparte um elf Prozent beim Umsatz nach oben, auf das Gesamtjahr 2022 gesehen hat Nvidia hier sogar 41 Prozent mehr Umsatz erzielt. Über 15 Milliarden US-Dollar hat Nvidia mit dieser Sparte letztes Jahr umgesetzt.
Auf den Nebenschauplätzen Professional Visualization, Automotive und OEM einschließlich Mining-Geschäft ging es mal bergauf und mal bergab. Unterm Strich steht in diesen Bereichen aber ebenfalls ein Minus, lediglich das Automotive-Geschäft konnte sich zuletzt etwas erholen: Im letzten Quartal stand hier ein Plus von 135 Prozent, allerdings von geringer Ausgangslage startend.
Unterm Strich hat Nvidia im letzten Quartal 6,05 Milliarden US-Dollar Umsatz gemacht und dabei einen Gewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar erzielt. Das Gesamtjahr schloss Nvidia mit knapp 27 Milliarden US-Dollar Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres ab, der Gewinn wurde allerdings von den extremen 10,0 auf 4,2 Milliarden US-Dollar halbiert.
Positiver Ausblick mit hohem Inventar
Für das aktuelle Quartal erwartet der Konzern Umsatzsteigerungen auf 6,5 Milliarden US-Dollar und prognostiziert damit einen positiven Trend, ganz anders als Intel und AMD, die allesamt einen weiteren Rückgang erwarten.
Doch Nvidia wird sich dafür weiter bewegen müssen, denn der Inventarbestand ist massiv gewachsen. Gegenüber dem Jahr 2022 verdoppelte er sich auf einen Wert von 5,16 Milliarden US-Dollar, er ist im letzten Quartal um 65 auf 212 Tage angewachsen. Für das letzte Quartal erklärte der Hersteller im Conferece Call beispielsweise, dass mehr H100 als A100 für Profis abgesetzt wurden, viele der alten Generation dürften aber noch produziert und ins Lager gewandert sein und sich dort zu vielen GeForce gesellen, die aufgrund der Krise im PC-Markt nicht abgesetzt wurden.