Susan Wojcicki dankt ab: YouTube-CEO übergibt Posten nach 9 Jahren an Nachfolger

YouTube-Chefin Susan Wojcicki tritt von ihrer Rolle als CEO zurück und übergibt den Posten an ihren erfahrenen Kollegen Neal Mohan, der seit 15 Jahren bei Google angestellt ist. Wojcicki soll 2006 die Übernahme von YouTube an Google herangetragen haben. Fortan möchte sie sich um Familie und persönliche Projekte kümmern.

Nach beinahe 25 Jahren bei Google gibt Wojcicki ihre Position als YouTube-CEO auf, die sie für neun Jahre innehatte. Nachfolger Neal Mohan kam vor 15 Jahren mit der Übernahme von DoubleClick zu Google und arbeitete seitdem an der Seite von Wojcicki. Künftig soll er die Rolle des Senior Vice President und Head von YouTube einnehmen. Mohan war zuletzt Chief Product Officer und mitverantwortlich für den Launch unter anderem von YouTube TV, YouTube Music, YouTube Premium und YouTube Shorts. Zuvor war Mohan SVP für Display und Video Ads, also für das Werbegeschäft auf YouTube verantwortlich.

Wojcicki will Beraterin bleiben

Wojcicki wird dem Unternehmen noch erhalten bleiben und auf kurze Sicht die Übergabe des Zepters an Mohan betreuen. Die ehemalige Chefin will in dieser Zeit weiterhin mit den YouTube-Teams zusammenarbeiten, Teams einarbeiten und sich mit Creators der Plattform treffen. Auch langfristig gesehen sei keine komplette Abkehr geplant: Wojcicki habe mit Alphabet- und Google-CEO Sundar Pichar vereinbart, künftig eine beratende Rolle in beiden Unternehmen einzunehmen. Sie selbst möchte sich künftig allerdings primär um Familie, Gesundheit und persönliche Projekte kümmern.

Mitarbeiterin Nummer 16

Die Verbindung zu Google reicht bei Wojcicki weiter zurück als ihre Anstellung vor 25 Jahren. Wojcicki soll ein Jahr vor ihrer Anstellung die Garage ihrer Eltern an die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin vermietet haben, in der diese ihr erstes Büro eröffneten. Wojcicki ist offiziell Mitarbeitern Nummer 16 des Unternehmens und entstammt damit der Ursuppe des mittlerweile milliardenschweren Konzerns. Google hatte YouTube im Jahr 2006 für 1,65 Milliarden US-Dollar übernommen, die Idee sei von Wojcicki gekommen. Wojcicki hat 2007 auch die Erweiterung des Werbegeschäfts durch die Übernahme von DoubleClick für 3,1 Milliarden US-Dollar beaufsichtigt.

YouTube erhält Gegenwind

Nicht alle Projekte in ihrer Zeit bei YouTube waren allerdings erfolgreich, zum Beispiel YouTube Gaming und YouTube Originals. Besonders viel Kritik gab es zudem 2021, als sich die Plattform dazu entschieden hatte, keinen Dislike-Zähler mehr anzuzeigen. Starke Konkurrenz gibt es mittlerweile ebenso: Twitch dominiert beim Streaming und TikTok bei kurzen Videos. Mit den YouTube Shorts will das Unternehmen gegen TikTok antreten, die YouTube Stories waren zuvor ein Gegenangriff auf Snapchat. YouTube Podcasts seien demnächst geplant.