Synology DS223 im Test: Lautstärke, Leistungsaufnahme und Fazit
3/3Lautstärke & Leistungsaufnahme
Mit zwei Laufwerken fällt die Lautstärke der DS223 etwas höher als bei der DS218 aus, was nicht nur an den gewechselten Festplatten liegt, sondern auch an einem störenden Rattern, das der Lüfter des Testmusters fortwährend und unabhängig von der eingestellten Drehzahl von sich gibt.
Die Seagate IronWolf Pro 20 TB sind unabhängig davon bei Schreib- und Lesezugriffen deutlich zu hören und gehen nicht besonders leise zu Werke. Bei der DS223 werden die Geräusche allerdings frontal besser gedämpft, da die geschlossene Abdeckung vor den Laufwerksrahmen den Schall blockiert.
Bei der Leistungsaufnahme gibt es mit 2,4 Watt im „erweiterten Ruhezustand“ der Festplatten nichts zu kritisieren, die DS223 überzeugt in diesem Punkt.
Für eine direkte Vergleichbarkeit der Leistungsaufnahme der DS218 und DS223 hat ComputerBase ausschließlich diese Messung auch noch einmal mit zwei 4 TB großen Seagate-IronWolf-HDDs durchgeführt, die auch im Test der DS218 zum Einsatz kamen. Während sich im Ruhezustand kein Unterschied je nach eingesetzter HDD ergibt, liegt die Leistungsaufnahme der DS223 mit 4-TB-IronWolf im Leerlauf und unter Last etwas unter dem Strombedarf mit 20 TB großen IronWolf Pro. Der Verbrauch der DS223 bleibt mit 13,0 zu 12,5 Watt im Leerlauf minimal über jenem der DS218, unter Last liegt er mit 15,1 zu 15,9 Watt jedoch trotz schnellerer Hardware niedriger als bei der DS218.
Preise im Vergleich
Wie eingangs bereits erwähnt, liegt die unverbindliche Preisempfehlung der Synology DS223 bei 284,40 Euro. Da die DS218 weiterhin rund 260 Euro kostet, fällt diese Entscheidung leicht und es sollte zur DS223 gegriffen werden. Da die DS223+ noch nicht vorgestellt wurde, liegt das nächsthöhere 23er-Modell von Synology in Form der DS723+ bei derzeit rund 505 Euro, ist also preislich keine Alternative.
Fazit
Die Synology DS223 ist für alle jene die richtige Wahl, die ein NAS in erster Linie als Netzwerkspeicher und Backup-Server betrachten, um private Fotos und Videos etwa vom Smartphone auch abseits einer öffentlichen Cloud zu speichern. Das, was sie leisten soll und kann, erledigt die DS223 mit Bravour. Als NAS aus der Value-Serie von Synology kann man dem Modell auch nicht ankreiden, dass es keinen schnelleren Netzwerkanschluss und keinen SSD-Cache besitzt – hierfür hat der Hersteller andere Systeme im Angebot.
Auch die DS223 kann abseits dieser Dienste als VPN- oder Mail-Server dienen, wenn man die entsprechenden Pakete im DiskStation Manager (DSM) installiert. Was sie jedoch nicht beherrscht, ist das Ausführen reiner x86-Pakete sowie von Paketen wie Docker, Plex oder eine Virtualisierung. Plex könnte kurz nach der Markteinführung mit einem Update seitens Plex noch folgen, sicher ist dies bisher aber nicht. Wer solche Dienste auf seinem NAS ausführen und Leistungsreserven haben möchte, ist mit der DS223 mit neuem ARM-SoC aber ohnehin falsch beraten. Wer auf diese Punkte Wert legt oder sich zumindest die Option offenhalten möchte, sollte auf die DS223+ warten. Der DiskStation Manager 7.1 sorgt auch auf der DS223 für einen reibungslosen Betrieb und einen leichten Einstieg – auch für all jene, die mit NAS-Systemen nicht vertraut sind. Funktionen wie Synology QuickConnect erleichtern zudem den Zugriff von unterwegs, wenn gewünscht.
Gänzlich frei von Kritik ist die DS223 dennoch nicht. Einerseits hätte Synology fünf Jahre nach der DS218 den RAM auf 4 GB aufrüsten können, um bei der Paketausführung mehr Reserven zu bieten, und andererseits weist der Lüfter des Testmusters unabhängig von der Drehgeschwindigkeit ein leichtes Rattern auf.
- hohe Übertragungsgeschwindigkeit
- geringe Leistungsaufnahme
- Btrfs-Unterstützung
- USB 3.0
- Verschlüsselung (AES 256)
- ausgereifte Software
- Appstore
- kein RAM-Upgrade möglich
- Lüfter rattert
Derweil schafft es Synology auch mit der DS223 abermals nicht, Bestandskunden einen Grund zum Aufrüsten zu geben. Wer bereits eine DS218 nutzt, hat keinerlei Anreiz, jetzt auf die neue DS223 umzusteigen. Dennoch kann die eingangs gestellte Frage mit Ja beantwortet werden, denn die DS223 ist für die beschriebenen „Otto-Normal-Nutzer“, die jetzt ein NAS anschaffen möchten, eine sehr gute und richtige Wahl.
ComputerBase hat die DS223 leihweise unter NDA von Synology zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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