7950X3D vs. 7950X: Berichte über explodierende iGPU-Leistung sind falsch
Nach Medienberichten, dass die integrierte GPU des Ryzen 9 7950X3D gleich viermal schneller als jene des Ryzen 9 7950X ohne 3D-Cache arbeiten soll, hat die Redaktion selbst Messungen vorgenommen. Diese ergaben stattdessen, dass sich an der Grafikleistung so gut wie nichts geändert hat. Warum auch?
Erstaunliche Werte gehen um die Welt
Der Ursprung für die Behauptung, dass die iGPU des Ryzen 9 7950X3D (Test) erheblich schneller arbeite, liegt in einem Test von PC Mag. Die britische Website hat Benchmarks veröffentlicht, laut denen die Leistung der iGPU des 7950X3D gleich drei oder gar vier Mal so schnell wie jene der iGPU des 7950X ohne 3D-Cache arbeite. Schnell und euphorisch wurde die Meldung durch andere Medien verbreitet.
As you can see from the test results, the Ryzen 9 7950X3D’s IGP blows its fraternal twin out of the water with three to four times as much performance.
PCMag
Die Zweifel waren berechtigt
In der Redaktion von ComputerBase wurden die Ergebnisse zunächst mit Skepsis zur Kenntnis genommen. Die Zweifel daran, dass sich die Leistung der identischen iGPU nur durch den 3D-Cache, der aber für die CPU und nicht die GPU bestimmt ist, vervierfachen soll, veranlasste zunächst zu eigenen Messungen, statt direkt mit auf den Zug aufzuspringen. Die GPU sitzt bei den Ryzen 7000 im separaten I/O-Die, während der 3D-Cache auf einen der CPU-Dies aufsitzt. Es zeigt sich nun, dass diese Skepsis berechtigt war.
Ein glattes Unentschieden in Benchmarks
In sechs verschiedenen Szenarien hat ComputerBase die Leistung der iGPU von 7950X3D und 7950X miteinander verglichen. In 5 der 6 Tests zeigte sich im Rahmen von Messschwankungen das erwartete Unentschieden, lediglich bei Cyberpunk 2077 ergab sich ein Vorsprung von 10 Prozent zugunsten des 7950X3D, der aber auch mit Schwankungen zu erklären ist, denn diese treten bei diesem Titel nun einmal verstärkt auf.
Die X-CPUs sind bei PC Mag das Problem
Nicht der neue Wert der X3D-CPU ist dabei offensichtlich das Problem, sondern die vermutlich schon älteren Ergebnisse der X-CPUs: Deren Werte liegen um Längen unterhalb der K-CPUs von Intel, obwohl es enger zugehen sollte – so wie jetzt mit dem X3D.
Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo | TDP | UVP (Start) | Marktpreis | Kaufen | |
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AMD | ||||||
Ryzen 9 7950X3D | 16 (8+8)/32 | 4,2/5,7 GHz | 120 W | 789 Euro | ab 650 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 170 W | 849 Euro | ab 475 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X3D | 12 (6+6)/24 | 4,4/5,6 GHz | 120 W | 679 Euro | ab 595 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 170 W | 669 Euro | ab 370 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 7800X3D | 8 (8+0)/16 | 4,2/5,0 GHz | 120 W | 449 US-Dollar | Ab 6. April 2023 | |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 105 W | 479 Euro | ab 287 Euro | Bestpreis* |
PCMag hat die alten Werte der X-CPUs inzwischen aus dem Artikel gestrichen und mit dem Ryzen 9 7950X neue Ergebnisse erstellt: 7950X und 7950X3D nehmen sich auch in diesem Test jetzt nichts mehr in Sachen iGPU-Leistung – so wie es zu erwarten war.
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