Absatz im freien Fall: DRAM-Verkäufe geben um über 30 Prozent nach
Viele Zahlen deuteten es zuletzt bereits an, nun aber gibt es die Bestätigung Schwarz auf Weiß: Der DRAM-Markt ist im letzten Quartal um über 30 Prozent eingebrochen. Samsung konnte dabei die führende Marktposition ausbauen und Marktanteile gewinnen. Doch zu welchem Preis, wurde in den letzten Tagen ebenfalls bekannt.
Um über vier Prozent legte Samsungs Marktanteil bei Arbeitsspeicher zu, was ohne die Betrachtung äußerer Umstände ein schöner Erfolg wäre. Doch Samsung zahlte dafür viel Geld, wie in den letzten Tagen bekannt wurde. Denn das Aufrechterhalten der Produktion unter voller Last, obwohl die Preise deutlich fallen und der Markt deutlich weniger Speicher abnimmt, führt nun zu einem Milliardenverlust, der im ersten Quartal in dieser Sparte bis zu drei Milliarden US-Dollar betragen könnte.
Gute Planung half wenig
Micron auf der anderen Seite hat die meisten Marktanteile verloren, ist aber auch der Hersteller, der bereits ab Sommer 2022 vor den schwierigen Bedingungen gewarnt und auf die Bremse getreten hat. Die Produktion wurde angepasst und teilweise zurückgefahren, Investitionen aufgeschoben. Aber auch das half wenig, die Lager quollen zum Ende des Jahres mit einem Bestand von 214 Tagen Inventar über. Weitere Anpassungen folgen jetzt: 15 Prozent der Belegschaft müssen gehen.
Das erste Quartal bleibt schwierig
Für das aktuelle erste Quartal erwarten die Marktforscher bei allen Unternehmen, zu denen auch SK Hynix sowie die kleineren Hersteller Winbond, PSMC, Nanya und andere zählen, deutliche Rückgänge und vielfach rote Zahlen im Speichersegment. Denn vor allem eine große Hoffnung der Hersteller, teureren Serverspeicher der Standards DDR4 und DDR5 zu verkaufen, hatte sich zum Ende des letzten Quartals bereits zerschlagen, gab dieser preislich gesehen doch um 28 Prozent respektive sogar bis zu 35 Prozent nach, berichtet TrendForce. Gepaart mit den letzten Prognosen, dass auch die Verkäufe für Datacenter erst einmal verhalten bleiben sollen, schwindet die Hoffnung auf hohe Absätze zu guten Preisen.
Wie koreanische Medien zum Wochenstart berichten, ist der Inventarbestand von Chips auf den höchsten Stand seit 26 Jahren gestiegen. Diese Zahlen beziehen sich noch auf den Januar dieses Jahres, im Februar brach der Export von Chips um über 42 Prozent ein. Die bisher schlechteste Marke aus dem März 1997 könnte demnach also bald fallen.