AMD Ryzen 9 7900X3D im Test: So viel langsamer ist die 12-Kern-CPU mit 3D V-Cache in Spielen
Der AMD Ryzen 9 7950X3D mit 8+8 Kernen hat sich im Test an die Spitze der Gaming-Benchmark-Charts setzen können. Doch wie schnell der zeitgleich veröffentlichte Ryzen 9 7900X3D mit 6+6 Kernen ist, blieb in Ermangelung eines Musters ungeklärt. Auf Basis einer CPU aus dem Handel liefert die Redaktion die Antwort jetzt nach.
Der Artikel enthält jetzt auch Benchmarks in Anwendungen sowie Messungen zur Leistungsaufnahme vom Leerlauf auf dem Windows-Desktop über Ein- bis hin zu Mehr-Kern-Lasten in Anwendungen.
Wie angekündigt hat ComputerBase den Ryzen 9 7900X3D nun auch auf einer Radeon RX 7900 XTX getestet anstatt ausschließlich mit einer GeForce RTX 4090. Überraschungen zeigen sich dabei keine, der Prozessor verhält sich beim Tausch der Grafikkarte ähnlich wie der Ryzen 9 7950X3D.
AMD Ryzen 9 7900X3D: Die 6+6-Kern-CPU mit 3D V-Cache im Test
Seit 28. Februar sind die ersten zwei Ryzen 7000 der X3D-Serie mit aufgelötetem Zusatz-L3-Cache verfügbar: Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 9 7900X3D. Der Ryzen 7 7800X3D folgt am 6. April – höchstwahrscheinlich schlichtweg deshalb, weil die CPU für viele Spieler am Ende der Preis-Leistungs-Tipp der Serie werden dürfte und die Anzahl derjenigen, die sich doch für einen Ryzen 9 entscheiden würden, kleiner ausfiele.
Auch beim parallelen Start der beiden Ryzen 9 vor einer Woche überließ AMD nichts dem Zufall: Vorab zum Testen zur Verfügung gestellt wurde weltweit nur das Topmodell Ryzen 9 7950X3D und nicht die 190 Euro günstigere Alternative Ryzen 9 7900X3D. Doch warum?
Ryzen 9 7950X3D vs. Ryzen 9 7900X3D
Die Vermutung lag nahe, dass das in diesem Fall nicht daran lag, dass der günstigere Ryzen 9 dem teureren das Wasser abgraben würde, sondern wirklich mit einem handfesten Nachteil zum Kunden kommt, der ihn in Spielen sogar gegenüber dem Ryzen 7 7800X3D benachteiligen könnte: Bei der 12-Kern-CPU sind auf beiden Chiplets nur je 6 Kerne aktiv. Der Ryzen 9 7900X3D hat also nur 6 Kerne mit Zusatz-L3-Cache, während 7950X3D und 7800X3D mit acht dieser Kerne ausgestattet sind. Und der Leumund weiß: 6 Kerne sind auch in Spielen heutzutage oftmals nicht mehr ausreichend, um die höchste Leistung liefern zu können.
Doch was ist dran an dieser Theorie? Gibt es den Ryzen 9 7900X3D zu Recht weiterhin ab Lager zu kaufen, während der Ryzen 9 7950X3D vergriffen ist? Oder verhält es sich doch anders, denn schließlich hat der 7900X3D 12 Kerne, von denen wiederum nur sechs den 3D V-Cache nutzen können?
Über den Berliner Onlineshop Caseking.de hat ComputerBase inzwischen einen Ryzen 9 7900X3D bezogen und geht dieser Frage im selben Testparcours, den sich auch der Ryzen 9 7950X3D stellen musste, nach.
Technische Eckdaten im Überblick
Neben der Konfiguration mit 6+6 statt 8+8 Kernen unterscheiden sich Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 9 7900X3D auch in den Taktraten leicht voneinander: Wie das X-Schwestermodell darf der 7900X3D auf dem Chiplet (CCD) ohne Stapel-L3-Cache zum Beispiel nur 5,6 statt 5,7 GHz hoch takten. Für das Chiplet mit 3D V-Cache gibt es auch in diesem Fall keine offizielle Angabe von AMD.
Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo | TDP | UVP (Start) | Marktpreis | Kaufen | |
---|---|---|---|---|---|---|
AMD | ||||||
Ryzen 9 7950X3D | 16 (8+8)/32 | 4,2/5,7 GHz | 120 W | 789 Euro | ab 650 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 170 W | 849 Euro | ab 485 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X3D | 12 (6+6)/24 | 4,4/5,6 GHz | 120 W | 679 Euro | ab 489 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 170 W | 669 Euro | ab 373 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 7800X3D | 8 (8+0)/16 | 4,2/5,0 GHz | 120 W | 449 US-Dollar | Ab 6. April 2023 | |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 105 W | 479 Euro | ab 287 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 5800X3D | 8/16 | 3,4/4,5 GHz | 105 W | 489 Euro | Preisvergleich | Bestpreis* |
Intel | ||||||
Intel Core i9-13900KS | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,2/6,0 GHz | 150 Watt | 699 US-Dollar | ab 691 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i9-13900K | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,0/5,8 GHz | 125 Watt | 589 US-Dollar | ab 495 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i7-13700K | 16 (8P + 8E) / 24 | 3,4/5,4 GHz | 125 Watt | 409 US-Dollar | ab 356 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i5-13600K | 14 (6P + 8E) / 20 | 3,5/5,1 GHz | 125 Watt | 319 US-Dollar | ab 239 Euro | Bestpreis* |
Die Taktraten in Spielen (RTX 4090)
Wie für den 7950X3D hat AMD auch für den 7900X3D keinen offiziellen maximalen Takt für den CCD mit L3-Cache genannt. Im Test der Redaktion haben sich 5,225 GHz als maximaler Takt des CCDs mit 3D V-Cache in Spielen erwiesen – das sind 50 MHz weniger als beim größeren 7950X3D.
CPU | max. Turbo-Takt | |
---|---|---|
CCD0 (3D V-Cache) | CCD1 | |
Ryzen 9 7950X3D | 5,275 GHz* | 5,7 GHz |
Ryzen 9 7950X | 5,7 GHz | |
Ryzen 9 7900X3D | 5,225 GHz* | 5,6 GHz |
Ryzen 9 7900X | 5,6 GHz | |
Ryzen 7 7800X3D | 5,0 GHz | nicht vorhanden |
Ryzen 7 7700X | nicht vorhanden | 5,4 GHz |
* im Test in Spielen gemessen |
Im Durchschnitt über alle Spiele lag der Ryzen 9 7900X3D mit 5,036 MHz ebenfalls 50 MHz hinter dem Ryzen 9 7950X3D. Der Ryzen 7 7800X3D wird mit offiziell 5,0 GHz noch ein paar MHz niedriger takten, sofern er diesen Takt in der Praxis nicht übertrifft.
Ryzen 9 7950X3D AVG/Max |
Ryzen 9 7950X AVG/Max |
Ryzen 9 7900X3D AVG/Max |
Ryzen 7 5800X3D AVG/Max |
Core i9-13900K AVG/Max |
Core i9-13900KS AVG/Max |
|
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Age of Empires IV | 5.190/5.250 | 5.500/5.500 | 5.033/5.175 | 4.450/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
CoD Warzone 2.0 | 5.179/5.225 | 5.418/5.450 | 5.113/5.200 | 4.389/4.425 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Cyberpunk 2077 | 5.077/5.225 | 5.409/5.450 | 5.129/5.200 | 4.430/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Dead Space | 4.833/5.100 | 5.282/5.325 | 4.982/5.075 | 4.352/4.425 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Diablo II: Resurrected | 5.138/5.275 | 5.462/5.500 | 4.945/5.225 | 4.448/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Dota 2 | 5.055/5.200 | 5.461/5.500 | 5.073/5.200 | 4.445/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Forspoken | 5.187/5.250 | 5.402/5.425 | 5.122/5.175 | 4.401/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Fortnite | 5.106/5.225 | 5.423/5.425 | 5.094/5.175 | 4.446/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Ghostwire: Tokyo | 5.029/5.200 | 5.449/5.475 | 4.962/5.200 | 4.441/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Resident Evil Village | 5.105/5.200 | 5.463/5.475 | 4.936/5.225 | 4.449/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Spider-Man Remastered | 5.165/5.225 | 5.398/5.425 | 5.008/5.200 | 4.411/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
The Callisto Protocol | 5.086/5.175 | 5.487/5.500 | 4.932/5.175 | 4.450/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
The Witcher 3 | 5.130/5.225 | 5.436/5.450 | 5.042/5.150 | 4.423/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Uncharted | 4.952/5.150 | 5.420/5.450 | 5.132/5.150 | 4.392/4.450 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Durchschnitt | 5.088/5.209 | 5.429/5.454 | 5.036/5.180 | 4.423/4.446 | 5.500/5.500 | 5.600/5.600 |
Alle Angaben in MHz |
Testsystem und Testmethodik
Testsystem (inkl. Software und Treiber) und Testmethodik entsprechen 1:1 dem zuletzt im Test des Ryzen 9 7950X3D genutzten Setup. Alle Details zur verwendeten Hardware und zum Vorgehen sind daher auch diesem Artikel zu entnehmen. An dieser Stelle sollen allein die verwendeten Spiele und deren Einstellungen noch einmal aufgeführt werden.
Grafikdetails | |
---|---|
Age of Empires IV | Maximale Grafikdetails, 25 % Auflösung |
Call of Duty Warzone 2.0 | Ultra-Preset, Volles Tessellation, FSR 1 „Performance“ |
Cyberpunk 2077 | Raytracing-Niedrig-Preset, FSR 2 auf „Ultra Performance“ |
Dead Space | Ultra-Preset, VRS „Ein“, RT AO „Ein“, Bewegungsunschärfe/Filmkorn „Aus“, FSR 2 Ultra „Performance“ |
Diablo II: Resurrected | Maximale Grafikqualität, 50 % Auflösung |
Dota 2 | Bestes-Aussehen-Preset, 40 % Auflösung |
Forspoken | Ultra-Preset, 33 % Auflösung, VRS „Ein“ |
Fortnite | Episch-Preset, Hardware-RT, 37 % Auflösung |
Ghostwire: Tokyo | Maximale Grafikdetails, kein RT, FSR 2 „Ultra Performance“ |
Resident Evil Village | Maximum-Preset, FSR „Performance“ |
Spider-Man Remastered | Sehr-hoch-Preset, kein AF, Schatten + Detail „Sehr hoch“, FSR 2 „Performance“ RT-Auflösung „Hoch“, RT-Geometrie „Sehr hoch“, RT-Sichtweite „10“ |
The Callisto Protocoll | Ultra-Preset, FSR 2 „Performance“ |
The Witcher 3 | Maximale Grafikdetails („Höchste+“), HairWorks „Aus“, kein RT, FSR 2 „Ultra Performance“ |
Uncharted: Legacy of Thieves | Ultra-Preset, FSR 2 „Ultra-Performance“ |
Ein Sonderfall ist dabei Spider-Man Remastered. Der Titel hat direkt nach Abschluss der Tests zum Start der X3D-Serie ein Update erhalten, der alle alten Messwerte obsolet machte. Alle alten Ergebnisse neu zu erstellen, wäre allerdings nicht nur mit einem enormen Aufwand verbunden gewesen, sondern hätte auch bedeutet, dass der Core i9-13900KS aus dem Parcours fällt – weil das Muster inzwischen wieder bei Intel ist. Das Spiel aus dem Parcours zu streichen, hätte wiederum das Rating gegenüber dem nur eine Woche alten, in vielen Leser-Gedächtnissen gespeicherten Rating auf dem Ryzen-9-7950X3D-Test leicht verändert, was der Erfahrung nach für viel Verwirrung sorgt.
Um beides zu vermeiden, hat die Redaktion den Wert des Ryzen 9 7900X3D unter Berücksichtigung der Leistungsentwicklung vom alten auf den neuen Patch-Stand bei den CPUs 7950X, 7950X3D und 7900X geschätzt. Wer diesen Wert nicht ins Rating einfließen lassen will, kann das Rating über den Schalter „Bearbeiten“ anpassen.
Spiele-Benchmarks in 720p auf der GeForce RTX 4090
Ja, nur sechs statt acht in Spielen dank 3D V-Cache extrem schnelle Kerne machen im Durchschnitt einen Unterschied: 8 Prozent kann sich der Ryzen 9 7950X3D im Testparcours mit 14 Games vom Ryzen 9 7900X3D absetzen. Ohne 3D V-Cache liegen 7950X und 7900X wiederum gleichauf. Der gemittelte X3D-Vorteil ist beim kleineren Ryzen 9 also kleiner als beim größeren (12 vs. 19 Prozent).
Das reicht für den Titel „zweitschnellster Ryzen 7000 in Spielen“, doch vor dem Core i9-13900K(S) und Core i7-13700K platziert sich der 7900X3D nicht – zum i7 gibt es im Schnitt einen Gleichstand.
Der Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Spielen zeigt, dass es sowohl Titel gibt, in denen der 7900X3D einfach etwas weniger als der 7950X3D profitiert, aber ebenso Games, in denen der X3D gegenüber dem X im Gegensatz zur größeren Variante kaum profitiert. Ein Beispiel ist Fortnite, das nur auf dem 7950X3D einen „X3D-Bonus“ zeigt. Mit Ghostwire: Tokyo findet sich interessanterweise auch ein Spiel im Parcours wieder, auf dem der Ryzen 9 7900X3D schneller agiert als der Ryzen 9 7950X3D. Alle Ergebnisse waren reproduzierbar.
7950X3D vs. 7900X3D | 7900X3D vs. 7900X | |
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Age of Empires IV | +1 % | +13 % |
CoD Warzone 2.0 | +13 % | +6 % |
Cyberpunk 2077 | +10 % | +7 % |
Dead Space | +5 % | +11 % |
Diablo II: Resurrected | +1 % | -1 % |
Dota 2 | +26 % | +16 % |
Forspoken | +6 % | +3 % |
Fortnite | +14 % | +2 % |
Ghostwire: Tokyo | -3 % | +37 % |
Resident Evil Village | +8 % | +36 % |
The Callisto Protocol | +2 % | +18 % |
The Witcher 3 | +8 % | +6 % |
Uncharted | +7 % | +10 % |
Spiele-Benchmarks in 720p auf der Radeon RX 7900 XTX (Update)
In Verbindung mit einer Radeon RX 7900 XTX gibt es mit dem Ryzen 9 7900X3D keinerlei Überraschungen, der Prozessor verhält sich beim Wechsel der Grafikkarte vergleichbar wie der Ryzen 9 7950X3D. Der Abstand der zwei AMD-CPUs schrumpft dabei etwas zusammen, anstatt 8 Prozent bei den Durchschnitts-FPS liegt dieser auf der Radeon bei geringeren 6 Prozent. Generell schrumpfen die Abstände zwischen den CPUs etwas zusammen. So kann sich der Ryzen 9 7900X3D auf der Radeon RX 7900 XTX um 11 Prozent vom Ryzen 9 7900X ohne 3D-Cache absetzen, auf der GeForce RTX 4090 waren es noch 12 Prozent.
Jedoch laufen die Ryzen-CPUs auf der neuen Radeon-Grafikkarte generell schneller als im Vergleich mit einer GeForce – oder alternativ sind die Ryzen auf einer GeForce zu langsam, das ist unklar. Doch dadurch schneidet der Ryzen 9 7900X3D besser gegenüber den Intel-CPUs ab, so liefert der zweitgrößte Ryzen gleich viele FPS wie der Core i9-13900KS, auf der GeForce liegt der Intel 4 Prozent vorne.
Die Leistungsaufnahme in Spielen (RTX 4090)
Mit 66 Watt im Durchschnitt benötigt der Ryzen 9 7900X3D im Test noch einmal 6 Watt oder 8 Prozent weniger elektrische Leistung als der Ryzen 9 7950X3D. Das entspricht 1:1 dem Leistungsverlust im Benchmark. Die CPU-Temperatur lag dem Verbrauch angemessen in den Spiele-Benchmarks nicht höher als 76 °C.
Ryzen 9 7950X3D Package-Power (AVG/Max) |
Ryzen 9 7950X Package-Power (AVG/Max) |
Ryzen 9 7900X3D Package-Power (AVG/Max) |
Ryzen 7 5800X3D Package-Power (AVG/Max) |
Core i9-13900K Package-Power (AVG/Max) |
Core i9-13900KS Package-Power (AVG/Max) |
|
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Age of Empires IV | 53/71 | 68/72 | 48/49 | 49/50 | 70/73 | 72/75 |
CoD Warzone 2.0 | 78/83 | 112/115 | 75/77 | 82/85 | 153/158 | 158/166 |
Cyberpunk 2077 | 75/83 | 108/115 | 66/72 | 77/82 | 165/174 | 171/181 |
Dead Space | 81/85 | 117/125 | 77/85 | 92/97 | 163/180 | 177/191 |
Diablo II: Resurrected | 63/66 | 91/95 | 57/61 | 65/70 | 106/112 | 107/113 |
Dota 2 | 72/76 | 101/106 | 64/69 | 75/79 | 129/140 | 133/145 |
Forspoken | 85/89 | 123/130 | 83/86 | 84/87 | 181/186 | 191/196 |
Fortnite | 73/84 | 116/120 | 64/72 | 75/81 | 152/157 | 161/164 |
Ghostwire: Tokyo | 69/73 | 111/121 | 64/67 | 76/81 | 148/156 | 155/163 |
Resident Evil Village | 74/76 | 95/101 | 65/68 | 77/80 | 120/127 | 123/131 |
Spider-Man Remastered | 82/86 | 127/130 | 69/71 | 82/85 | 182/187 | 194/200 |
The Callisto Protocol | 66/74 | 91/94 | 60/64 | 69/73 | 114/128 | 119/131 |
The Witcher 3 | 71/75 | 110/126 | 68/77 | 79/81 | 143/149 | 156/172 |
Uncharted | 69/71 | 106/110 | 64/67 | 84/88 | 145/150 | 147/152 |
Durchschnitt | 72/78 | 105/111 | 66/70 | 76/80 | 141/148 | 147/156 |
Alle Angaben in Watt |
Die Leistung in Anwendungen
In Anwendungen zeigt der neue AMD Ryzen 9 7900X3D das gleiche Verhalten wie sein größerer Bruder: In Single-Core-Szenarien liegt er (analog der identischen maximalen Taktraten auf dem CCD ohne 3D V-Cache) gleichauf mit dem regulären X-Modell, bei Last auf allen Kernen zollt die CPU dann dem niedrigeren Takt in Folge der geringeren TDP Tribut: Wie beim Ryzen 9 7950X3D trennen am Ende aber auch den Ryzen 9 7900X3D lediglich sieben Prozent vom X-Modell mit 230-Watt- statt 162-Watt-Einstufung.
Das Verhalten in Anwendungen ist also dasselbe wie beim größeren Ryzen 9 der X3D-Serie, die Auswirkungen sind beim kleineren Modell aber gravierender: Der Core i7-13700K liegt überall in Front, kostet aber deutlich weniger. Unterm Strich läuft der flotte Core i7 dem Ryzen damit letztlich fast überall den Rang ab, wenn der Preis mit in die Gleichung gezogen wird.
Leistungsaufnahme im Leerlauf und Anwendungen
Der AMD Ryzen 9 7900X bildete in einem kompletten PC inklusive diskreter Nvidia-Grafikkarte schon im Test im September 2022 das Schlusslicht bei der Leerlauf-Leistungsaufnahme unter Windows 11. Daran rüttelt auch der Ryzen 9 7900X3D nichts: Auch er ist „das schlechtere Flaggschiff“. Unter zusätzlicher Last relativiert sich das Bild etwas, bei maximaler Last limitiert Takt und TDP – hier steht das Modell letztlich sehr gut da. Die Temperatur bleibt dabei wie beim Flaggschiff AMD Ryzen 9 7950X3D mit etwas über 80 Grad unterhalb der kritischen Marke.
Fazit
AMD hat den Ryzen 9 7900X3D zum Start in der vergangenen Woche nicht grundlos aus den Tests gehalten. Zwar profitiert auch diese X3D-CPU gegenüber dem X-Schwestermodell deutlich vom auf ein Chiplet aufgelöteten 3D V-Cache, doch die Tatsache, dass die CPU nur sechs statt acht der in Spielen besonders schnellen Kerne hat, dämpft den Leistungsanstieg: „Lediglich“ 12 Prozent schneller ist der 7900X3D als der 7900X, beim größeren 7950X(3D) sind es 19 Prozent.
Nichtsdestoweniger ist der Ryzen 9 7900X3D die zweitschnellste CPU von AMD im Parcours. Wo ist also das Problem?
Es sind zwei große Punkte, die aus Spielerperspektive gegen den Ryzen 9 7900X3D sprechen:
- Der Preis: Mit 679 Euro kostet der Ryzen 9 7900X3D zwar 110 Euro weniger als der Ryzen 9 7950X3D, doch während sich das größere Modell zum Aufpreis als schnellste Spiele-CPU mit sehr hoher Anwendungsleistung präsentiert, liegt der Ryzen 9 7900X3D im Durchschnitt nur auf dem Niveau eines Core i7-13700K, der für 250 Euro weniger zu haben ist. Ein ebenfalls noch günstigerer Core i9-13900K ist bei (unter Last zweifelsfrei höherem Verbrauch) schneller – auch in Anwendungen.
- Der Ryzen 7 7800X3D: Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn der aller Voraussicht nach etwas niedriger taktende Ryzen 7 7800X3D mit „nur“ 8 Kernen (davon aber alle 8 mit Zusatz-L3-Cache) im Durchschnitt nicht schneller als der Ryzen 9 7900X3D in Spielen agiert.
Damit ist der Ryzen 9 7900X3D für Spieler definitiv die gegenüber dem Ryzen 9 7900X schnellere Wahl, doch mit Blick auf die hauseigene und auf Intels Konkurrenz gehen dieser Variante die Argumente aus.
Wer richtig und damit auch im Vergleich zu Intels Angeboten vom X3D-Bonus profitieren will, muss zum 7950X3D oder in Zukunft zum 7800X3D greifen. Die Anwendungsleistung entscheidet dann, ob es unter 500 Euro (7800X3D) oder fast 800 Euro (7950X3D) sein müssen. Damit ist der Ryzen 9 7900X3D im Endeffekt nur für die Käufer die beste Option, die die Anwendungsleistung der 12 Zen-4-Kerne mit der maximalen Spiele-Leistung kombinieren wollen, weil 16 Zen-4-Kerne preislich nicht in Frage kommen. Rein aus Spielerperspektive gibt es bessere Alternativen.
Kerne/Threads | Takt Basis/Turbo | TDP | UVP (Start) | Marktpreis | Kaufen | |
---|---|---|---|---|---|---|
AMD | ||||||
Ryzen 9 7950X3D | 16 (8+8)/32 | 4,2/5,7 GHz | 120 W | 789 Euro | ab 650 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7950X | 16/32 | 4,5/5,7 GHz | 170 W | 849 Euro | ab 485 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X3D | 12 (6+6)/24 | 4,4/5,6 GHz | 120 W | 679 Euro | ab 489 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 9 7900X | 12/24 | 4,7/5,6 GHz | 170 W | 669 Euro | ab 373 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 7800X3D | 8 (8+0)/16 | 4,2/5,0 GHz | 120 W | 449 US-Dollar | Ab 6. April 2023 | |
Ryzen 7 7700X | 8/16 | 4,5/5,4 GHz | 105 W | 479 Euro | ab 287 Euro | Bestpreis* |
Ryzen 7 5800X3D | 8/16 | 3,4/4,5 GHz | 105 W | 489 Euro | Preisvergleich | Bestpreis* |
Intel | ||||||
Intel Core i9-13900KS | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,2/6,0 GHz | 150 Watt | 699 US-Dollar | ab 691 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i9-13900K | 24 (8P + 16E) / 32 | 3,0/5,8 GHz | 125 Watt | 589 US-Dollar | ab 495 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i7-13700K | 16 (8P + 8E) / 24 | 3,4/5,4 GHz | 125 Watt | 409 US-Dollar | ab 356 Euro | Bestpreis* |
Intel Core i5-13600K | 14 (6P + 8E) / 20 | 3,5/5,1 GHz | 125 Watt | 319 US-Dollar | ab 239 Euro | Bestpreis* |
ComputerBase hat den Ryzen 9 7900X3D leihweise vom Berliner Onlineshop Caseking.de zum Testen erhalten, von AMD als Muster gestellt wurde er nicht.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
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