Apple: Mixed-Reality-Headset soll in zwei Jahren die Hälfte kosten
Zur WWDC im Juni soll Apples Mixed-Reality-Headset der Öffentlichkeit präsentiert werden. Den wichtigsten Führungskräften sei das Headset jetzt erstmals im Steve Jobs Theater auf dem Apple Campus gezeigt worden, berichtet Bloomberg. Der zu Beginn erwartete hohe Preis von 3.000 US-Dollar soll in zwei Jahren auf die Hälfte fallen.
An dem Mixed-Reality-Headset, das unter dem Namen Reality Pro oder Reality One auf den Markt kommen soll, tüfteln unter strikter Geheimhaltung Apples Entwickler aus der Technology Development Group. Intern habe es das Headset jetzt erstmals auf die Bühne des Steve Jobs Theaters geschafft, um es den „Top 100“, also den einhundert wichtigsten Führungskräften des Unternehmens zu präsentieren. Den prominentesten Entscheidungsträgern Apples seien die Entwicklungsschritte am Headset zwar bereits seit 2018 jährlich präsentiert worden, doch dabei soll es sich um einen kleineren Kreis gehandelt haben, um das Projekt überhaupt weiter voran bringen zu können.
Hoher Preis könnte abschrecken
Neben dem iPhone, iPad, Mac und der Apple Watch soll sich das Mixed-Reality-Headset im Laufe der Zeit zu einer wichtigen Hardware-Plattform entwickeln, wenngleich das Unternehmen nach Einschätzung von Bloomberg zu Beginn zu kämpfen haben wird. Apple müsse den Kunden erklären, warum und wozu man ein solches Produkt überhaupt benötige. Analog zur Apple Watch, deren erste Generation ebenfalls noch weit entfernt vom aktuellen Stand war, soll das Mixed-Reality-Headset erst im Laufe der Zeit für einen größeren Kundenkreis attraktiv werden. Die eine Killer-App gebe es derzeit nicht, außerdem müsse man in Bereichen wie Komfort und Batterielaufzeit Abstriche machen. Über all dem schwebt das Damoklesschwert des erwartet hohen Preises von rund 3.000 US-Dollar.
Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar erwartet
Laut Bloomberg wolle Apple im ersten Jahr der Verfügbarkeit eine Million Mixed-Reality-Headset verkaufen und damit einen Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen. Zum Vergleich: Im letzten Quartalsbericht brachte es das iPhone auf 65,8 Milliarden, das iPad auf 9,4 Milliarden und der Mac auf 7,7 Milliarden US-Dollar Umsatz. Das Mixed-Reality-Headset werde sich ähnlich wie die Apple Watch entwickeln, prognostiziert Bloomberg, und sich in einigen Jahren als De-facto-Standard etablieren. Mit der ersten Generation werde Apple nicht die sonst üblichen Margen von weit über 30 Prozent erzielen, weil die Komponenten mit sehr hohen Kosten verbunden seien.
Angepasstes MR-Headset zum halben Preis
Das könnte sich aber bereits mit kommenden Generationen ändern. Demnach bereite Apple eine angepasste Version vor, die innerhalb von zwei Jahren nach dem ersten Modell für nur noch den halben Preis auf den Markt kommen soll und damit bei 1.500 US-Dollar liegen würde. Bloomberg suggeriert dabei eine geplante Aufteilung in zwei Leistungsklassen, denn auch für die zum Juni erwartete leistungsfähigere Variante werde bereits an einem Nachfolger mit deutlich höherer Leistung gearbeitet.
iOS 17 soll doch nicht nur Fehler beheben
Neben neuer Hardware wird zum WWDC auch eine erste Vorschau auf iOS 17 und iPadOS 17, macOS 14, watchOS 10 und tvOS 17 erwartet. In seinem jüngsten Newsletter erklärt Mark Gurman von Bloomberg, dass iOS 17 mit dem Codenamen „Dawn“ zunächst als reiner Bugfix-Release geplant gewesen sei, zwischenzeitlich hätten sich die Pläne Apples aber dahingehend verändert, dass einige „Nice to have“-Features mit dem Release angeboten werden sollen, die sich aus dem Kundenfeedback ergeben hätten.