Chinesische Halbleiterhersteller: Unlimitierte Unterstützung für SMIC, Huawei und Co.
China zieht die Zügel an und fokussiert Anstrengungen in der Halbleitersparte und Chipproduktion auf wenige Hersteller mit der größten Erfolgsaussicht. Dafür werden gewisse Regeln gelockert, es winken weitere Subventionen, die, je nach Medienbericht, nahezu „unlimitiert“ ausfallen könnten.
Es ist das Eingeständnis der chinesischen Behörden, dass der bisherige Plan so nicht funktioniert. Das schlichte Umgehen der US-Sanktionen werde langfristig keinen Erfolg bringen, weshalb eine neue Strategie greifen muss. Dafür sollen die Anstrengungen bei einigen wenigen Herstellern gebündelt werden und so langfristig zum Erfolg führen. In erster Linie wird dabei an Semiconductor Manufacturing International (SMIC), HuaHong Semiconductor und Huawei gedacht, aber auch Fabrik-Ausrüster Naura und Advanced Micro-Fabrication Equipment Inc. aus China.
China has wasted too much money on non-functional research to bypass the sanctions without harvest. It is time to ditch the delusions and channel all possible resources into the companies, with the capability to guide the industry out of misery.
Wie die Financial Times weiter berichtet werden den Herstellern auch bisher auferlegte Ziele, die in einer gewissen Zeit erreicht werden sollten, gestrichen. Das zusätzliche Geld und einige zusätzliche Freiheiten in dem Bereich sollen mit dem Fokus auf die wenigen Unternehmen erfolgreicher sein als bisher, glaubt man.
In Taiwan schreckt dies einige Medien auf und diese berichten in dem Zusammenhang mit dem Fokus auf die „unlimitierten Subventionen“, die vor allem kleineren taiwanischen Auftragsfertigern gefährlich werden könnten. SMIC könnte so beispielsweise UMC noch gefährlicher werden, im Gegenzug profitiert UMC jedoch gerade von der Blockade durch die Handelsrestriktionen und fängt Kundschaft von SMIC ein. Aktuell kann sich UMC gegen SMIC und HuaHong behaupten, PSMC und VIS jedoch stehen schon hinter den aufstrebenden chinesischen Herstellern an.
Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen in China mitunter aber noch Welten. Denn auch mit viel Geld und Unterstützung können gewisse technologische Hürden nicht übersprungen werden. Vor allem gilt die Lithografie als kritisch, hier hat sich China bisher nahezu komplett auf westliche Technologie verlassen und kann nun keine fortschrittliche Alternative aufbieten, obwohl bereits seit 2006 an einer eigenen Lösung geforscht und entwickelt wird. Bisherige Lösungen existieren laut Bericht zudem eher auf dem Papier und könnten theoretisch funktionieren, in der Praxis sind sie nicht im Einsatz, heißt es weiter.
Homegrown lithography was examined and verified by academics, not industrial engineers. This equipment is only theoretically usable, and no chip manufacturer has ever dared to activate such a machine in their fabs.
Das Problem dabei ist unter anderem, dass Investoren und auch die Regierung nur „gute Meldungen“ hören wollen, damit aber nichts zur Entwicklung und Lösung der Probleme beitragen, berichtet ein hochrangiger Angestellter eines Chip-Tool-Unternehmens. Unterm Strich ist deshalb von fortschrittlichsten Systemen wie EUV-Lithografie nicht einmal zu träumen, davon dürfte China noch viele Jahre wenn nicht gar Jahrzehnte entfernt sein. Zuerst müsse einmal die Basis stehen.