Epic Games Store: Self-Publishing nach Steam-Vorbild gestartet
Epic Games erlaubt es Studios ab jetzt, Spiele ohne Publisher im Store zu veröffentlichen, sofern sie den daran geknüpften Bedingungen genügen. Das Unternehmen erreicht dadurch in einem weiteren Punkt Parität mit dem erklärten Konkurrenten Steam.
68 Millionen monatlich aktive Anwender, eine Installationsbasis von weltweit 230 Millionen Anwendern und eine Gebühr von nur 12 Prozent des Umsatzes sollen Entwickler zu Epic locken. Frei für alle ist die Self-Publishing-Option mit kleinen Einschränkungen. Zur Bedingung macht Epic, dass Anforderungen des Stores erfüllt werden. Dazu gehört Cross-Play-Unterstützung, was hier jedoch nur die Möglichkeit eines gemeinsamen Spiels mit Nutzern anderer PC-Stores meint. Das ergibt nicht nur für Kunden Sinn, denn Spiele, die sich nur mit Nutzern der gleichen Plattform spielen lassen, neigen dazu, auf der größten Plattform gekauft zu werden – und das ist Steam.
Darüber hinaus müssen Achievements eingebunden werden, sofern das Spiel sie auf anderen Plattformen eingebunden hat. Nur, wer keinerlei Errungenschaften einbaut, ist von diesem Punkt ausgenommen. Zusätzlich setzt Epic eine Alterseinstufung voraus, die das Unternehmen kostenfrei anbietet.
Nicht alles geht
Jedes Spiel darf aber auch dann nicht veröffentlicht werden. Diskriminierende, pornographische, illegale oder urheberrechtsverletzende Inhalte untersagt Epic ebenso wie – aus offenkundigen Gründen – Scam, Betrug oder Irreführung.
Zu guter Letzt muss ein Spiel zuverlässig heruntergeladen und gestartet werden können, wobei die Funktion in Einklang mit den zugesicherten Eigenschaften der Produktseite gegeben sein muss. Wer zuviel verspricht oder Schrott abliefert, darf nicht veröffentlichen. Epic Games behält sich hierbei vor, Spiele abzulehnen.
Valve ist Vorbild
Im Grunde orientiert sich Epic mit diesen Regelungen inklusive eines Gummiparagraphen, der angemessenen Umgang mit Regeltricksern erlaubt, an Steam. Valve hatte das nunmehr Direct genannte Self-Publishing-Verfahren auf der Plattform mehrfach angepasst und war zuletzt von einer rein automatisierten Lösung wieder ein Stück abgerückt, nachdem die Flut an provokanten oder betrügerischen und vor allem Schrottspielen zu groß wurde.
Die Erfahrungen des Konkurrenten fließen auch an anderer Stelle ein. Pro Spiel erhebt Epic wie Valve eine Gebühr von 100 US-Dollar, um die Flut minderwertigen Mülls einzuhegen. Darüber hinaus erfolgt die Veröffentlichung in Schritten: Shopseite und Spiel werden von Epic auf die Einhaltung der Anforderungen geprüft, erst dann darf veröffentlicht werden. Wie genau und ob durch Roboter oder menschliche Kontrolle die Prüfung der Qualität erfolgt, geht aus den Angaben jedoch nicht hervor.