Funklöcher: Telekom intensiviert Suche nach neuen Mobilfunkstandorten
Die Deutsche Telekom vermeldet weitere Erfolge beim LTE-Ausbau. 99 Prozent der Bevölkerung versorgt der Konzern nach eigenen Angaben mit der Technologie. Funklöcher bleiben aber ein Problem. Daher sucht die Telekom nun deutschlandweit nach neuen Standorten.
Geeignete Flächen und Objekte für den Bau von neuen Mobilfunkmasten zu identifizieren, beschäftigt die Branche seit langem. „Händeringend“ ist daher auch die Wortwahl, die die Telekom in der aktuellen Mitteilung für die Standortsuche verwendet. „Ob auf Dächern oder Feldern – jedes Angebot, das dabei hilft, in einen unterversorgten Bereich Empfang zu ermöglichen, ist willkommen“, so der Konzern. Sogar per Plakat will man nun an den jeweiligen Orten um Flächen für potenzielle Standorte werben.
Probleme beim Mobilfunkausbau sind bekannt
Die Probleme sind bekannt: Die Antragsverfahren sind komplex, geeignete Standorte nicht immer leicht zu finden. Und neben den zuständigen Ämtern in den Kommunen müssen auch die Inhaber von Flächen und Gebäuden mitspielen. Zudem können Proteste der ansässigen Bevölkerung den Ausbau ausbremsen. So erklärt Telekoms Deutschland-Vorstand Srini Gopalan, die „Unterstützung von Kommunen, Behörden und Menschen vor Ort ist entscheidend, damit wir die letzten Lücken schließen können“.
Als Beispiel für die schwierige Suche nach Standorten nennt die Telekom den Ort Gentingen. Dort hätten sich Gemeinde, Landrat, Funknetzplanung und „sogar die Clearing-Stelle des Landes“ über Monate hinweg nicht einigen können. Aus optischen Gründen habe die Telekom am Ende nur einen Vorschlag erhalten, der sich in einem Überschwemmungsgebiet befunden hat. Am Ende baute der Konzern die Mobilfunkmasten im Nachbarort.
99 Prozent Abdeckung beim LTE-Ausbau
Zum Jahresende 2022 hatte die Telekom bundesweit bei den Haushalten eine 99-prozentige LTE-Abdeckung erreicht. Mittlerweile gilt diese Marke auch für jedes Bundesland. Für das Ziel wurden seit der LTE-Auktion 2019 mehr als 5.000 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb genommen und bestehende wurden erweitert.
Weil die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen laut Telekom nahezu vollständig versorgt sind, liegt die bundesweite LTE-Haushaltsabdeckung mit mindestens 100 Mbit/s bei derzeit 99,6 Prozent. Die 5G-Abdeckung soll derzeit bei 95 Prozent liegen.
Fortschritte vermeldet die Telekom auch bei den „Weißen Flecken“ – das sind Gebiete, die Bundesländer bei der Bundesnetzagentur als unterversorgt angemeldet haben. Vorgaben zum „Weiße-Flecken“-Ausbau waren einer der Streitpunkte beim Einhalten der Auflagen, die die Mobilfunk-Netzbetreiber infolge der LTE-Auktion einhalten müssen. Die Telekom erklärt nun, von 500 im November 2021 definierten „Weißen-Flecken“-Standorten wären nun 296 mit LTE versorgt.