Hoher Schuldenberg: OLED-Hersteller JOLED meldet Insolvenz an

Update Michael Günsch
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Hoher Schuldenberg: OLED-Hersteller JOLED meldet Insolvenz an
Bild: JOLED

Was schon länger befürchtet wurde, ist jetzt eingetroffen: Das japanische Joint-Venture JOLED hat Insolvenz angemeldet. Die Schulden sollen sich inzwischen auf 33 Milliarden Yen (rund 230 Millionen Euro) belaufen. Einen Teil des strauchelnden OLED-Display-Fertigers soll jetzt Japan Display Inc. (JDI) übernehmen.

Bankrott kommt nicht überraschend

Bereits im vergangenen Sommer berichteten Medien aus Asien, dass das von Japan Display, Sony und Panasonic gegründete Gemeinschaftsunternehmen JOLED kurz vor dem Bankrott stehe. Seit heute herrscht Gewissheit, denn JOLED teilt öffentlich mit, dass ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde.

JDI soll Entwicklungssparte retten

In dem Schreiben wird zudem angekündigt, dass Japan Display, also eines der ohnehin beteiligten Unternehmen, der Entwicklungssparte von JOLED unter die Arme greifen wird, um sie neu aufzubauen. Welche Kosten dieser Rettungsversuch bedeutet, darüber wird Stillschweigen gewahrt.

JOLEDs Drucktechnik blieb unprofitabel

Im Jahr 2015 hatten Japan Display Inc. (JDI), Panasonic und Sony das Joint Venture JOLED zur Entwicklung und Produktion von kleinen und mittelgroßen OLED-Displays für Tablets und Monitore gegründet. Rund zwei Jahre später wurden die ersten OLED-Displays auf der CeBIT 2017 gezeigt. Die eigentliche Massenfertigung der ersten Printed-OLED-Displays mit 10 bis 32 Zoll erfolgte im März 2021 unter der Marke OLEDIO.

Das neuartige Druckverfahren sollte die Herstellung von OLED-Displays eigentlich vereinfachen und günstiger machen. Doch blieb die Ausbeute funktionsfähiger Displays am Ende unter den Erwartungen. Weitere Firmen wie Denso, Toyota und TCL hatten zwischenzeitlich zwar ebenfalls Millionen investiert, doch blieben die Einnahmen weit hinter den Kosten zurück. Die schlechte Weltwirtschaftslage mit geringer Nachfrage für Elektronikprodukte sorgte noch für eine Verschärfung der Lage.

Eines der ersten Produkte mit JOLED-Panel (in Kleinserie) war der tragbare Monitor Asus ProArt PQ22UC, der 2018 angekündigt wurde und rund ein Jahr später für sündhaft teure 5.000 Euro auf den Markt kam. Der 22"-UHD-Monitor ist inzwischen nicht mehr erhältlich.

Deutlich größer und dennoch erheblich günstiger ist der LG UltraFine 32EP950, der mit UHD auf 32 Zoll heute für 2.000 Euro zu haben ist.

Update

Per Pressemitteilung gibt JDI bekannt, dass der Entschluss zur Übernahme des „JOLED OLED Business“ getroffen wurde. Die JDI-Tochter JDI Design and Development G.K. (JDIDD) soll das Geschäft inklusive Technik, Entwicklung und allen dazugehörigen Operationen übernehmen. Anfang Juni soll die Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet werden. Eine Absegnung durch zuständige Behörden stehe noch aus.

Läuft alles wie geplant, dann wird JDIDD die Geschäfte von JOLED mit den bestehenden Mitarbeitern weiterführen.

Die Kosten der Übernahme werden in dem Schreiben (PDF) auf rund 1 Milliarde Japanische Yen, umgerechnet etwa 7,2 Millionen US-Dollar oder 6,7 Millionen Euro, beziffert. Hinzu kommen weitere Personalkosten.

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