Intel Xeon: Sierra Forest mit 144 Kernen, Granite Rapids mit MCR-8800
Im Rahmen eines Data Center and AI Investor Webinar hat Intel heute einen Blick auf zukünftige Entwicklungen im Server-Bereich rund um Xeon & Co gegeben. Hier will man Anschluss an AMD halten, weshalb Granite Rapids und Sierra Forest ganz oben auf der Liste stehen.
Nachdem die erste Veranstaltung im Januar mit Fokus auf die Client-Sparte mau ausfiel und keine Neuerungen sondern nur bekannte Daten hervorbrachte, brachte Intel zur zweiten Ausgabe dieser Serie deutlich schwerere Geschütze in Stellung. Die Chefin der Datacenter-Sparte Sandra Rivera als auch die Xeon-Chefin Lisa Spelman waren somit zugegen – Roadmaps und lauffähige neue Prozessoren inklusive.
Die E-Cores als neue Xeon-Familie
Mehr Kerne und neue Features sollen bei Xeons und damit im Server früher kommen als in den letzten Jahren, betonte die Chefin des Bereichs. Dies ist auch bitter nötig, hier läuft AMD Intel derzeit klar den Rang ab. Dies untermauerte Intel mit der bereits bekannten Aufspaltung der Xeon-Serie in die P- und E-Linie: P-Core-CPUs werden „Rapids“, E-Core-Modelle „Forests“.
Als erstes Produkt kommt hier Intel Emerald Rapids als kleiner Refresh aber dennoch als 5th Gen Xeon Scalable. Im vierten Quartal dieses Jahres soll er sockelkompatibel zu Intel Sapphire Rapids ausgeliefert werden. Er bietet mehr Kerne und auch einige Optimierungen, wird am Ende so ein besseres Ergebnis hinsichtlich Performance per Watt bieten.
Richtig los geht es Anfang 2024 und stellt damit die erste Überraschung des Tages dar: Intel Sierra Forest soll bereits im ersten Halbjahr 2024 erscheinen, auch die Anzahl der Kerne brachte Intel nach vielen Spekulationen der letzten Tage heute offiziell mit: 144 E-Cores werden es. Und die funktionieren mit neuester Intel-3-Fertigung auch schon im Labor, wie Intel anhand einer Demo darlegte.
Und auch einen Nachfolger für Sierra Forest benennt Intel heute für das Jahr 2025: Clearwater Forest. Hier soll als Fertigungstufe Intel 18A genutzt werden, der Kernausbau weitergehen.
P-Cores bieten Maximalleistung und Speicherbandbreite
Maximale Leistung und auch passende massive Speicherbandbreite wird die P-Core-Serie bieten. Granite Raids wird im zweiten Halbjahr 2024 hier das Zepter übernehmen und, wie zuletzt ebenfalls bereits durchgesickert war, die Unterstützung für neue MCR-DIMMS bieten. Auch dieses funktioniert im Labor bereits, wie Intel anhand des Einsatzes von MCR-8800, was quasi DDR5-8800 entspricht, zeigte. Mit dieser Lösung werden bei der Plattform Transferraten von 1,5 TByte pro Sekunde möglich.
Aber auch der Rest soll stimmig werden bei Granite Rapids. Die Fertigung ist auch hier Intel 3, mehr Kerne sowie das I/O-Umfeld sollen verbessert werden.
Ein Nachfolger für Granite Rapids nennt Intel heute nicht. Dies dürfte vermutlich auch auf Ende 2025 respektive das Jahr 2026 hinauslaufen. Dennoch stehen die Zeichen klarer auf Angriff, sofern die Umsetzung auch so klappt. Dennoch stimmen die neuen Informationen optimistischer als zuletzt, was auch das offensive Marketing heute erklärt.
Im Nachgang zum Webinar hat Intel erste offizielle Bilder der 5th Gen Xeon Scalable alias Emerald Rapids veröffentlicht. Intel macht bei diesen Prozessoren einen Schritt zurück vom aktuellen Tile-Design mit vier CPU-Kacheln, die via EMIB verbunden sind, und setzt nur noch auf zwei CPU-Dies. Diese besitzen jeweils 33 Kerne, aus Yield-Gründen dürften aber stets maximal nur 32 Kerne aktiv sein und so einen 64-Kern-Prozessor ermöglichen. Bei Sapphire Rapids ist aktuell bei 60 Kernen Schluss. Zu weiteren technischen Angaben will sich Intel in den kommenden Wochen und Monaten äußern, Gerüchte besagen einen zusätzlich gesteigerten L3-Cache, aber auch den Abgesang auf den 4- und 8-Sockel-Support, der Fokus liegt auf 2-Sockel-Systemen. Das wäre auch nicht einmalig, schon Ice Lake-SP wurde seinerzeit explizit nur für maximal 2 Sockel gebracht.