OLED: Samsungs Displaysparte zeigt Konzepte faltbarer Geräte
Geht es um den Massenmarkt faltbarer Smartphones, nimmt vor allem Samsung Display eine große Rolle ein. Abseits bereits bekannter Formfaktoren einmal faltbarer Geräte zeigte Samsungs Displaysparte zum MWC 2023 eine Reihe von Konzepten für faltbare Smartphones, Tablets und Notebooks, die sich an mehreren Stellen falten lassen.
Flex S, Flex G und Flex Note
Unter den von Samsung Display gezeigten OLED-Panels befand sich zum Beispiel das „Flex S“, das Geräte im Formfaktor einer mehrfach gefalteten Papierseite durch das doppelte Zickzack-Falten in die jeweils entgegengesetzte Richtung ermöglicht, sodass ein Gerät um 200 Prozent vergrößert respektive auf ein Drittel verkleinert werden kann. Die am Stand gezeigten Konzeptgeräte entsprachen dabei einem kompakten Smartphone, das sich zu einer Art Tablet im Breitbildformat aufklappen lässt, sowie einem kompakten Tablet, das sich zu einem noch größeren Tablet annähernd im Format einer kleinen Tageszeitung öffnen lässt. Wie beim Galaxy Z Fold 4 (Test) mussten alle gezeigten Studien zwangsweise ohne eine starre Abdeckung aus Glas auskommen.
Ebenfalls in drei Segmente unterteilt sich das „Flex G“, das einem ähnlichen Konzept folgt, jedoch zwei der drei Panel-Bereiche nach innen falten kann. Auch von dieser Variante hatte Samsung Display zwei Varianten im Gepäck, die verschiedene Anforderungen an die Größe abdecken. Die besonders kompakte Variante nahm seitlich neben dem Display sogar einen Stylus im Gehäuse auf, der dem S Pen von Samsung etwa im Galaxy S23 Ultra (Test) glich, sodass nicht nur die Finger für Eingaben genutzt werden können. Tatsächlich Hand anlegen durfte man bei den Geräten allerdings nicht.
Mit dem „Flex Note“ lassen sich Geräte wie Notebooks mit einem über das Scharnier hinaus durchgängigen Bildschirm umsetzen, deren Tastatur dann virtuell dargestellt wird. Ein Gerät, das bereits diesen Formfaktor umsetzt, ist das letzten Spätsommer zur IFA gezeigte ThinkPad X1 Fold G2 von Lenovo (Hands-on), das im Dezember 2022 ab rund 3.000 Euro auf den Markt kommen sollte, bislang aber noch nicht angeboten wird. Samsungs Displaysparte sieht das gezeigte Konzept aber auch als Option für externe Displays im Format eines Desktop-Monitors, die damit leichter zu transportieren sind.
Slideable Solo für „rollbare“ Geräte
Das „Slideable Solo“ ist als OLED-Panel für Geräte mit ausfahrbarem bzw. rollbarem Bildschirm gedacht, sodass sich ein nicht sichtbarer Bereich des Bildschirms über einen kleinen Biegeradius gefaltet zunächst im Gehäuseinneren hinter dem sichtbaren Bereich versteckt und bei Bedarf über einen Mechanismus ausfahren lässt. Das Konzeptgerät in Barcelona war allerdings nur im geschlossenen Zustand zu beobachten.
Samsung demonstrierte Widerstandsfähigkeit
Wer sich am Stand von Samsung Display von der Anzahl der vom Hersteller zugesagten Faltvorgänge (über 200.000) überzeugen wollte, konnte einem Faltroboter zusehen, der im Rahmen der Messe bereits die Marke von 180.000 Faltvorgängen ohne Schäden am Panel durchbrochen hatte.
Ausgestellt waren auch bereits bekannte Lösungen von Samsung Display, darunter Bildschirme mit einer verbesserten Under-Display-Kamera, wie sie beim Galaxy Z Fold 4 zum Einsatz kommt. Dort ist die Kamera des inneren Bildschirms nicht mehr so stark sichtbar wie noch beim Galaxy Z Fold 3 (Hands-on). Gezeigt wurde auch ein besonders helles OLED-Display, das 1.400 cd/m² bei Vollbild-Weiß und bis zu 2.000 cd/m² bei 1 Prozent Weißanteil erreichen soll.
Panels mit dieser Helligkeit kommen zum Beispiel beim iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max (Test) zum Einsatz. Ein Galaxy S23 oder Galaxy S23 Ultra (Test) kommt mit bis zu 1.750 cd/m² nicht ganz an diese Werte, letztlich kann Samsungs MX-Sparte für Smartphones ein bei Samsung Display als unabhängiger Kunde eingekauftes Panel ebenso nach eigenen Anforderungen konfigurieren wie es Apple für sich macht.
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