Pure Storage: Flash-Module mit 300 TB sind für 2026 geplant
Der Hersteller Pure Storage ist für seine üppig dimensionierten Flash-Datenspeicher für Rechenzentren bekannt. Dabei werden statt klassischen SSDs sogenannte Direct Flash Modules (DFMs) eingesetzt, die keinen eigenen Controller besitzen. Aktuell bieten sie bereits bis zu 49 TB pro Modul. Bis 2026 soll sich dies versechsfachen.
Rund 300 TB Speichervolumen soll ein Flash-Modul des Herstellers bis zum Jahr 2026 erreichen. Dies hat der Chief Technology Officer (CTO) im Gespräch mit der Website Blocks and Files erklärt und die dazu passende Roadmap gezeigt.
Aktuell bieten die mit QLC-NAND bestückten Module (QLC-DirectFlash-Module) laut den offiziellen Produktseiten bis zu 49 TB Speichervolumen.
The plan for us over the next couple of years is to take our hard drive competitive posture into a whole new space. Today we’re shipping 24 and 48TB drives. You can expect … a number of announcements from us at our Accelerate conference around larger and larger drive sizes with our stated ambition here to have 300TB drive capabilities, by or before 2026.
Alex McMullan, CTO von Pure Storage gegenüber Blocks and Files
Mit diesen ambitionierten Plänen will Pure Storage einmal mehr den klassischen Server-Farmen mit HDD-Technik den Kampf ansagen. In puncto Flächendichte sind die All-Flash-Arrays schon jetzt meilenweit voraus. So werden für effektiv 7,3 Petabyte (7.300 Terabyte) Speichervolumen nur 9 Höheneinheiten benötigt, während mit HDDs und Cache-SSDs bestückte Storage-Systeme mehr als das Dreifache an Platz benötigen, wirbt der Hersteller. Allerdings werden bei dieser Rechnung 10-TB-HDDs eingesetzt; Server-HDDs gibt es inzwischen aber schon mit bis zu 22 TB und mit Einschränkungen (SMR-Technik) sogar mit bis zu 26 TB.
Dennoch lassen sich mit Flash-Speicher schon jetzt 100-TB-SSDs realisieren, wie etwa Nimbus Data gezeigt hat. So schnell geht es bei den HDD-Herstellern lange nicht voran, die erst einmal die Marke von 30 TB anpeilen. Für das Jahr 2026 rechnet Toshiba mit den ersten 40-TB-Festplatten.
Roadmap vielleicht doch zu optimistisch?
Chris Mellor von Blocks and Files meldet allerdings berechtigte Zweifel an den Zeitplänen von Pure Storage an. Dass sich die Speicherkapazität von NAND-Flash-Chips bereits in den kommenden drei Jahren versechsfacht, ist nahezu ausgeschlossen. Somit müssten vor allem mehr Chips eingesetzt werden, was wiederum größere Module bedeute.
Spekuliert wird an dieser Stelle auch, ob Pure Storage womöglich dann bereits auf PLC-NAND-Speicher mit 5 Bit pro Zelle setzen wird, der folglich 20 Prozent mehr Speichervolumen als QLC mit 4 Bit pro Zelle bietet. Diese Überlegung wurde von einem Produktmanager von Pure Storage zumindest nicht verneint.
Im Sommer 2021 hatte der Technikchef von Western Digital erklärt, dass er das Aufkommen von PLC-NAND nicht vor dem Jahr 2026 erwarte. Allzu weit ist die Technik offenbar nicht entfernt, denn Solidigm hatte schon letztes Jahr den ersten Prototypen einer SSD mit PLC-NAND gezeigt.