Quartalszahlen: Micron schreibt größten Verlust der Firmengeschichte
Aus 2,3 Milliarden US-Dollar Gewinn vor einem Jahr wurden nun binnen 3 Monaten 2,3 Milliarden US-Dollar als Verlust angehäuft und markieren die Misere im Speichermarkt. Vor allem die fallenden Durchschnittspreise machen den Herstellern zu schaffen, parallel zu den Produktionskürzungen haben sie unterschiedliche Effekte.
Seit langer Zeit muss Micron wieder write-downs vornehmen, die sich jedoch positiv auf den Warenwert im Inventarbestand auswirken. Dieser war vor der Wertberichtigung rechnerisch auf 235 Tage angestiegen, mit der Wertberichtigung von beachtlichen 1,4 Milliarden US-Dollar sinkt der Gesamtwert im Inventar auf 8,1 Milliarden US-Dollar und rechnerisch durchschnittlich auf nur noch 153 Tage, wobei sie im NAND-Sektor sogar höher liegen als im DRAM-Bereich.
Es sind genau diese Wertberichtigungen von 1,43 Milliarden US-Dollar, die am Ende den Großteil des Nettoverlustes von 2,3 Milliarden US-Dollar ausmachen – der Negativrekord stand zuvor im Jahr 2003 mit 1,94 Milliarden US-Dollar im Minus. Micron glaubt an der Stelle schlichtweg nicht mehr, dass der DRAM/NAND zu dem Preis, der anvisiert wurde, verkauft werden kann. Gemäß ihren eigenen Angaben hat der Durchschnittspreis für DRAM in den letzten drei Monaten um 20 Prozent nachgegeben, bei NAND war es sogar noch etwas schlimmer. Und die Prognosen für das zweite Quartal bleiben wenig rosig, wie ComputerBase am gestrigen Tage zusammengefasst hatte.
Wie stark dabei der Einbruch vor allem im PC- und Server-Bereich ist, wird mit dem Minus von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr aber auch noch einmal 21 Prozent gegenüber dem Quartal direkt zuvor deutlich. Micron wird deshalb an den Sparzielen festhalten und sie weiter ausbauen. Alle Pläne auch für die Verschiebung von bestimmten Produktgruppen sowie die Reduzierung der Mitarbeiter um nun auch offiziell 15 Prozent bleiben erhalten.
Für das aktuelle Quartal erwartet Micron einen ganz ähnlichen Umsatz wie im vorangegangenen Dreimonatszeitraum, rund 3,7 Milliarden US-Dollar sollen erwirtschaftet werden. Die Talsohle könnte nun bald erreicht sein, glaubt Micron mit dem Ausblick. Viel weiter runter geht es dann aber auch kaum mehr für den Konzern.