Sinkende Preise: Umsätze mit NAND-Flash sind stark eingebrochen
Aufgrund der anhaltend geringen Nachfrage bei zugleich hohen Lagerbeständen bei den Geräteherstellern brach der Umsatz mit NAND-Flash-Speicher im vierten Quartal 2022 deutlich ein. Die Umsätze von Kioxia, Micron und SK Hynix seien um über 30 Prozent gesunken, berichtet TrendForce.
Schon seit Monaten sind die Preise für NAND-Flash-Speicher auf Talfahrt, was auch dazu führt, dass der darauf basierende Massenspeicher SSD immer günstiger wird. Was Endkunden freut, bereitet den Herstellern Kopfschmerzen und deren Ausblick wurde in der zweiten Jahreshälfte sogar noch trüber: Die Marktforscher von TrendForce mussten ihre Prognosen zum Preisverfall gleich mehrfach verschärfen.
Dass nun vermeldet wird, dass der Umsatz mit NAND-Flash im vierten Quartal 2022 um 25 Prozent zurückging, ist daher alles andere als überraschend. Insgesamt sollen noch rund 10,29 Milliarden US-Dollar eingenommen worden sein.
Rückgang nach Hersteller
Die Hersteller von NAND-Flash sind dabei unterschiedlich stark betroffen. Laut der Studie soll Marktführer Samsung „nur“ 19,1 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2022 eingebüßt haben. Bei Western Digital belaufe sich der Umsatzrückgang sogar nur auf 3,8 Prozent.
Western Digitals Flash-Partner Kioxia, die Nummer zwei hinter Samsung, habe hingegen 30,5 Prozent eingebüßt. Mit einem Minus von 30,9 Prozent respektive 34,7 Prozent sind SK Hynix (inklusive Solidigm) und Micron ähnlich stark betroffen. Die restlichen, nicht namentlich aufgeführten und deutlich kleineren Hersteller setzten sogar mit 49 Prozent Minus fast nur halb so viel um.
Marktanteile im 4. Quartal 2022
In den für die Hersteller schwierigen Zeiten konnten Samsung und Western Digital ihre Marktanteil entsprechend steigern. Mit 33,8 Prozent bleibt Samsung dominant an der Spitze, Western Digital nähert sich mit 16,1 Prozent des globalen Umsatzes der drittplatzierten SK Group an.
Im Gegensatz zu Kioxia und Micron, die aufgrund der geringen Nachfrage und der stetig sinkenden Preise ihre Produktion gedrosselt haben, will Samsung dies nicht tun und sogar weiter massiv in den Bau neuer Speicherfabriken investieren.
Umsätze und Preise sinken weiter
TrendForce erwartet, dass die Umsätze mit NAND-Flash im ersten Quartal 2023 weiter sinken werden, von einem weiteren Rückgang um 8,1 Prozent ist die Rede. Neben Micron und Kioxia sollen auch SK Hynix und Western Digital ihre Fertigung weiter drosseln, um Überbestände an Chips abzubauen. Der Preisverfall könne dann von momentan 20 Prozent bis 25 Prozent auf 10 Prozent bis 15 Prozent sinken.
SSDs günstig wie nie
Nicht nur Enterprise-SSDs haben sich durch die schmelzenden Vertragspreise für NAND-Flash-Speicher deutlich vergünstigt. Verbraucher spüren dies schon seit einer ganzen Weile an Preisen von weniger als 5 Cent pro Gigabyte für besonders günstige Modelle. Somit kostet manche 1-TB-SSD keine 50 Euro mehr.