Speicherpreise: 20 bis 40 Prozent Nachlass im ersten Halbjahr 2023 anvisiert

Volker Rißka
96 Kommentare
Speicherpreise: 20 bis 40 Prozent Nachlass im ersten Halbjahr 2023 anvisiert
Bild: SK Hynix

In einem abgekühlten Markt kollabieren die Preise für DDR4, DDR5 und Grafikspeicher weiter. Der prozentuale Rückgang ist deutlich und wird angeführt vom modernsten DDR5-Speicher für Server-Systeme, der im ersten Quartal dieses Jahres um bis zu 28 Prozent nachgab und im zweiten noch einmal 20 Prozent im Preis sinken könnte.

Der Hoffnungsträger Server bricht weg

Ausgerechnet der Speicher für Server-Systeme und Datacenter sinkt massiv im Preis – doch genau diesen haben zuletzt die Speicherhersteller als ihren Rettungsanker auserkoren. Denn dort ließen sich noch gute Preise erzielen, auch galt das Servergeschäft als ziemlich stabil, denn gerade die Cloud-Betreiber rüsten weiter auf. Doch etwas Zurückhaltung ist auch hier eingekehrt, was sich auf die Preise für Einzelteile und so auch DRAM-Module auswirkt.

Auch in anderen Bereichen sieht es nur bedingt besser aus. Das PC-Geschäft war zuletzt bereits geprägt von massiver Zurückhaltung, die ohnehin bereits vollen Lager werden bisher kaum geleert, produzierte Ware kann nur noch zu noch günstigeren Preisen angeboten werden. Und so steht der Preisrückgang bei DDR4 und DDR5 für Desktops und Notebooks den Serverlösungen kaum nach, wobei ohnehin schon viel niedrigere Preise anlagen als im Server-Segment.

Speicherpreise im ersten und zweiten Quartal
Speicherpreise im ersten und zweiten Quartal (Bild: TrendForce)

Auch beim Speicher für Grafikkarten geht es preislich weiter bergab. Auf rund 20 Prozent im ersten Quartal könnte noch einmal ein Rückgang um bis zu 15 Prozent folgen. Ganz ähnlich sieht die Lage auch beim Speicher für Smartphones und andere mobile Geräte aus. Der Trend zeigt wie überall deutlich nach unten.

„No End in Sight“

Die Marktforscher von TrendForce sprechen nun auch aus, was ComputerBase zuletzt bereits mehrfach ins Spiel gebracht hat: Nach dem zweiten Quartal wird die Krise nicht plötzlich vorbei sein und die Geschäfte wieder massiv an Fahrt aufnehmen. An diesen Strohalm klammern sich jedoch viele Unternehmen in ihren Prognosen, mit Bekanntgabe der Quartalszahlen im April dürften einige jedoch anfangen, Korrekturen vorzunehmen.

In der Nacht zum Mittwoch wird Micron vermutlich einen weiteren Einblick geben (müssen), was das Unternehmen vor hat. Denn im Zuge der Quartalszahlen dürften zusätzliche Anstrengungen publik werden, der Speicherschwemme und den fallenden Preisen Einhalt zu gebieten.

Du hast rund um den Black Friday einen tollen Technik-Deal gefunden? Teile ihn mit der Community!