TUF Gaming B760M-BTF: Asus packt Anschlüsse auf die Mainboard-Rückseite
Wen die Kabel am Mainboard stören, kann sie bei einer neuen Hauptplatine von Asus leichter verstecken. Beim TUF Gaming B760M-BTF liegen diverse Anschlüsse inklusive ATX-Stromanschlüssen, SATA-Ports und Front-Panel-Headern auf der Platinenrückseite. Dies stellt aber spezielle Anforderungen an das Gehäuse.
Von der Idee zum Produkt
Die Idee der versteckten Anschlüsse ist längst nicht neu (siehe Update am Ende der Meldung) und mündete etwa bei MSI im Project Zero und bei Gigabyte im Project Stealth. Auch bei Asus gab es schon entsprechende Konzepte zu sehen, die laut einem Insider für Mainboards mit den Intel-Chipsätzen H610, B660 und B760 sowie dem AMD-Chipsatz B650 angedacht sind.
Jetzt wird es konkret, denn das Asus TUF Gaming B760M-BTF ist das erste kommerzielle Produkt mit diesem Ansatz, das ganz offiziell auf der Website des Herstellers vorgestellt wird.
Das spezielle Asus B760M-BTF
Nur auf den ersten Blick erinnert die Micro-ATX-Platine an ein ganz normales Mainboard der TUF-Serie. Der LGA-1700-Sockel, Steckplätze für RAM, Grafikkarte und SSDs sowie Kühlkörper für Spannungsregler und Chipsatz befinden sich in gewohnter Position. Doch sind weder Stromanschlüsse noch SATA-Ports zu erkennen. Das liegt daran, dass diese auf die Rückseite der Platine verfrachtet wurden.
Wie die Abbildungen zeigen gilt das für sämtliche Stromanschlüsse vom Netzteil inklusive des breiten und am meisten störenden 24-Pin-ATX-Steckers. Zudem sind vier SATA-Ports und Pin-Header für Audio, USB, Lüfter und RGB auszumachen. Dass auch ein M.2-Slot auf der Rückseite liegt, ist wiederum keine Besonderheit und bei vielen modernen Mainboards der kompakten Sorte zu finden.
Alle Anschlusskabel sollen sich so weitgehend hinter dem Mainboard verstecken lassen. Das diene zum einen der Ästhetik für Gehäuse mit Sichtfenster, soll aber auch den Zusammenbau eines Systems erleichtern. Das „BTF“ im Namen steht für „Back To (the) Future“, erklärt Asus und spricht von einer „neuen Ära für PC-DIY Gamer“, also jene Spieler, die sich ihren PC selbst zusammen bauen.
Nur mit Spezialgehäuse im Bundle
Wie so oft hat die Sache aber einen Haken: Bei Gehäusen mit herkömmlichem Mainboard-Träger ist nicht genügend Platz unter der Platine für die Anschlüsse geschweige denn die dazugehörigen Stecker und Kabel. Daher funktioniert das Konzept nur mit Gehäusen, die entsprechende Aussparungen im Mainboard-Tray besitzen. Asus weist mit der Fußnote „*This motherboard is compatible with specific case models.“ auf diese Einschränkung hin, doch fehlt es noch an einer Liste kompatibler Gehäuse.
Auf Nachfrage von ComputerBase verriet Asus, dass das Mainboard im Bundle mit einem entsprechend kompatiblen Gehäuse angeboten wird. Das Bundle soll nicht nur für Systemintegratoren, sondern auch für Endkunden erhältlich sein. Einen Preis oder einen Termin nannte Asus aber noch nicht.
Ob überhaupt Gehäuse anderer Anbieter in Frage kommen, könne man aber noch nicht sagen.
Ein Leser machte die Redaktion darauf aufmerksam, dass Wallace Santos, der Gründer und CEO vom amerikanischen Custom-PC-Anbieter Maingear, bereits seit dem Jahr 2011 das US-Patent auf ein solches Konzept eines „Motherboard and Case with Hidden Internal Connectors“ hält. Die Idee reicht also noch viele Jahre weiter zurück.
Die Redaktion dankt „lordberti“ für den Hinweis.
In mehreren Videos ist das spezielle Gehäuse von Asus, das als „Shadow Chaser Case“ betitelt ist, zu sehen. Augenscheinlich ist eine weiße und eine schwarze Variante geplant.