Windows 11: Insider Program erhält noch früheren Canary Channel

Microsoft stellt das Windows Insider Program neu auf und unterteilt dieses fortan in vier Kanäle mit neuem Canary Channel, der frühe Releases für experimentierfreudige Anwender aus dem bisherigen Dev Channel zur Verfügung stellt. Neu aufgestellt wird deshalb auch der Dev Channel, über den ebenso neue Features ausgerollt werden.

Im neuen Canary Channel will Microsoft Plattform-Veränderungen anbieten, die eine längere Einführungszeit benötigen, bevor diese an reguläre Anwender verteilt werden können. Beispielhaft nennt das Unternehmen Veränderungen am Kernel, neue APIs und ähnliche tiefer gehende Bereiche des Betriebssystems. Damit sei der Canary Channel ähnlich aufgestellt wie der bisherige Dev Channel, in dem neue Features ausprobiert wurden, die unter Umständen niemals an Endverbraucher ausgeliefert werden. Dies gilt fortan auch für den neuen Canary Channel.

Canary Channel für Builds 25000+

Builds aus dem Canary Channel werden laut Microsoft eine höhere Buildnummer haben als Veröffentlichungen im Dev, Beta und Release Preview Channel. Den Anfang machen dabei die Releases mit den Buildnummern 25000, zuletzt etwa Build 25309 mit der individuellen Audio-Steuerung pro App in den Windows-Schnelleinstellungen.

Dev Channel Insider werden umgestellt

Insider aus dem bisherigen Dev Channel erhalten diese Releases somit bereits und werden von Microsoft jetzt auf den neuen Canary Channel umgestellt. Entsprechende Insider sollen eine Benachrichtigung über die Umstellung im Betriebssystem und per E-Mail erhalten und zusätzlich mit Instruktionen versorgt werden, wie mit einer frischen Installation der Kanal gewechselt werden kann. Die Umstellung gilt auch für Anwender, deren Systeme von IT-Administratoren über Windows Update for Business, Microsoft Intune oder Gruppenrichtlinien gemanagt werden. Für letztere Nutzer soll künftig eine neue Richtlinie für den Opt-In auf den Canary Channel geschaffen werden.

Microsoft warnt davor, dass im Canary Channel brandneue Builds mit nur geringer Überprüfung und Dokumentation veröffentlicht werden, die potenziell schwerwiegende Probleme aufweisen und die korrekte Nutzung des PCs verhindern oder sogar eine Neuinstallation des Betriebssystem bedingen können. Zwar sollen keine täglichen Builds im Canary Channel verteilt werden, Microsoft will das Tempo in Zukunft aber anziehen. Das wiederum führe dazu, das nicht für jeden Release mit einem Blogbeitrag zu rechnen sei.

Neuer Dev Channel mit Builds 23000+

Im neu aufgelegten Dev Channel werden fortan Releases mit der Buildnummer 23000 und aufwärts verteilt. In diesem Kanal will Microsoft neue Ideen, Features und „Erlebnisse“ ausprobieren, die nicht an einen spezifischen späteren Release des Betriebssystems gebunden sind. Wie beim Canary Channel gilt, dass es manche Veränderungen potenziell nie in einen finalen Release schaffen werden, andere hingegen schon. Der neue Dev Channel werde insgesamt mit stabileren Releases als der Canary Channel versorgt. Nutzern aus dem Beta Channel, die neuere Features ausprobieren wollen, empfiehlt Microsoft jetzt den Dev Channel.

Kein Downgrade auf niedrigeren Build möglich

Hinweise für Wechsler gibt es ebenfalls: Grundsätzlich können Insider bei einem Wechsel des Kanals nicht von einer höheren auf eine niedrigere Buildnummer wechseln. In diesem Fall zwingen technische Voraussetzungen den Nutzer zu einer Neuinstallation des Betriebssystems. Auch Anwender, die jetzt automatisch vom bisherigen Dev Channel auf den neuen Canary Channel gewechselt werden, aber lieber zurück zum Dev Channel wechseln möchten, müssen eine Neuinstallation durchführen.

Beta und Release Preview Channel unverändert

Am Beta und Release Preview Channel gibt es keine Veränderungen. Der Beta Channel ist für „Early Adopter“ gedacht, die im Vergleich zum Dev Channel stabilere Windows-11-Releases ausprobieren möchten, die zudem von Microsoft validiert wurden. Im Release Preview Channel gibt es eine Vorschau auf neue Features und Fehlerbereinigungen sowie die Möglichkeit, die nächste finale Version von Windows 11 vorab zu erhalten. Nur diesen Kanal kann Microsoft auch kommerziellen Anwendern empfehlen.